Radfahren auf Mallorca - warum die Urlaubs-Insel für Rennradfahrer ein Muss ist
Autor: Annika Timm
Palma de Mallorca, Mittwoch, 05. April 2023
Warum die balearische Insel Mallorca ein Muss für Rennradfahrer*innen ist und welche Orte und Touren es zu entdecken gibt, erfährst du in diesem Artikel.
- Was Mallorca zum Rennradparadies macht
- Von Bergen und Stränden
- Die Hotspots der Radfahrerszene
Dass Mallorca, die größte der drei balearischen Inseln, mehr zu bieten hat als günstige Saufpartys am Ballermann, hat sich inzwischen herumgesprochen. Immer mehr Tourist*innen wollen auf der Insel nicht nur Strand, Sonne und All-inclusive-Urlaub. Vor allem in den Nebensaisons ist die Insel bevölkert von Rennradtourist*innen, die kommen, um sich eine Auszeit vom nasskalten Deutschland zu gönnen.
Der Rennradtourismus auf Mallorca
Nicht nur die großen Profiteams der Rennradszene, wie Bora-Hansgrohe oder Canyon-Sram, haben Mallorca als Trainingsort für sich entdeckt. Auch der Tourismus in dieser Branche hat sich in den letzten Jahren extrem vergrößert. Laut dem Mallorca Magazin steigt der Radfahr-Tourismus seit 2010 stetig an. Die meisten Radfahrer*innen seien in den Monaten Dezember bis Juni auf der Insel unterwegs, bevor dann der Strandtourismus die Bühne übernimmt. Der Radtourismus ist für die Insel ein sehr wichtiger Einnahmezweig geworden, der die Saison für viele Hotels, Reiseanbieter und Gastronomien verlängert. Jede*r Rennradtourist*in gibt im Schnitt ca. 160 Euro pro Tag auf der Insel aus.
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Neben sehr großen Reiseveranstaltern, die geführte Rennradtouren auf der Insel anbieten, gibt es auch eine Vielzahl von kleineren internationalen Anbietern. Für alle Leistungsniveaus werden Touren mit Guides angeboten, häufig als ganzes Paket, inklusive Flug, Unterkunft und Leihrad. Und auch vor Ort gibt es diverse Möglichkeiten, bei offenen Radgruppen mitzufahren. Alleine bist du auf dieser Insel eigentlich nie. Auf der Straße wirst du immer wieder Rennradfahrer*innen treffen und an den unzähligen Kaffee- und Radshops in den Pausen die ein oder andere neue Bekanntschaft machen.
Wer sein Rennrad nicht mitnehmen möchte auf die Insel, kann sich in einem der zahlreichen Fahrradverleihe ein hochwertiges Rennrad leihen. Fahrradverleihe gibt es über die ganze Insel verteilt. Du kannst häufig zwischen unterschiedlichen Preiskategorien wählen: vom soliden Aluminium Rennrad bis zum neuesten Carbon Topmodell mit elektronischer Schaltung und Leistungsmesser. Die Preise sind je nach Saison unterschiedlich und liegen zwischen 30 und 70 Euro pro Tag.
Rennradfahren auf Mallorca
Auf der Insel gibt es ein paar wichtige Regeln, die Radfahrende beachten sollten, um ein angenehmes Miteinander mit anderen Verkehrsteilnehmer*innen zu gewährleisten. Allgemein kann aber gesagt werden, dass Autofahrende größtenteils sehr rücksichtsvoll fahren und sich das Rennradfahren auf den Straßen sehr angenehm gestaltet, gerade in den Bergregionen, in denen es nur wenig Radwege gibt. Große Straßen haben häufig einen parallel verlaufenden Radweg oder einen sehr breiten Seitenstreifen, den Radfahrende nutzen können, um Autofahrenden Platz zum Überholen zu machen.
- Auf der Insel müssen Radfahrende für ihre Sichtbarkeit garantieren, deshalb fahren hier eigentlich alle zu jeder Tag- und Nachtzeit mit einem Rücklicht. Gerade in Tunneln oder Unterführungen ist ein Rücklicht verpflichtend.
- Fahrradfahrende haben, sofern Verkehrsschilder nicht etwas anderes anzeigen, immer Vorrang. Bei Radgruppen gilt dies auch in Kreisverkehren und Kreuzungen. Die Gruppe hat von der ersten Person an Vorfahrt, bis die letzte Person die Kreuzung oder den Kreisverkehr verlässt.
- Straßenschilder und Ampeln gelten auch für Radfahrende.
- Handzeichen beim Abbiegen oder Spurwechsel sind verpflichtend.
- Es gilt eine allgemeine Helmpflicht auf Landstraßen, Fahren ohne Helm kann bis zu 200 Euro Strafe kosten.
- Auf Landstraßen sind Radfahrende verpflichtet, den Seitenstreifen zu nutzen, sofern dieser vorhanden ist.
- Das Fahren in Zweierreihen auf der Landstraße ist gestattet, sofern die Strecke übersichtlich ist.