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Flugreise wird zum Luxus: Darum ist Fliegen ab Deutschland so teuer geworden
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Dienstag, 08. Juli 2025
Flugpreise in Deutschland steigen stetig und machen Fliegen zu einem teuren Unterfangen. Hohe Steuern und neue Klimaschutzmaßnahmen belasten die Ticketkosten zusätzlich.
Flugreisen in Deutschland werden teurer: Preise für Tickets steigen weiter
Seit der Corona-Pandemie sind Flugreisen in Deutschland deutlich teurer geworden. Selbst sogenannte Billigfluggesellschaften verlangen inzwischen höhere Preise. Gründe dafür sind unter anderem ein eingeschränktes Flugangebot sowie hohe Steuern und Gebühren.
Fliegen ab Deutschland: Warum es oft teurer ist
Laut einer Untersuchung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) liegen die Einstiegspreise für Direktflüge deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Während Tickets bei Ryanair im Schnitt von 66 auf 80 Euro gestiegen sind, verlangt Eurowings mittlerweile durchschnittlich 130 Euro – 20 Euro mehr als noch vor einem Jahr. Easyjet erhöhte seine Preise nur leicht von 84 auf 86 Euro, während Wizz Air als einzige Airline die Preise senkte, von 94 auf 67 Euro.
Flüge von deutschen Flughäfen sind häufig teurer als von Flughäfen in anderen europäischen Ländern. Dies liegt vor allem an den hohen Steuern und Gebühren, wie ein aktueller ADAC-Vergleich zeigt. Im Vergleich von 120 Kurzstreckenflügen zwischen 400 und 1500 Kilometern analysierte der ADAC die Kosten an verschiedenen Flughäfen.
Das Ergebnis der ADAC-Untersuchung: Deutsche Flughäfen wie Frankfurt, München oder Düsseldorf gehören dabei zu den teuersten in Europa. Während der Amsterdamer Flughafen mit durchschnittlich 62,60 Euro an Abgaben pro internationalem Direktflug europaweit an der Spitze liegt, folgen auf den nächsten Plätzen mehrere deutsche Flughäfen: Frankfurt, München, Düsseldorf und Hannover übertreffen sogar das internationale Drehkreuz London Heathrow.
Unter dem europäischen Durchschnittswert von 35,93 Euro liegen nur zwei deutsche Flughäfen: Hamburg und Berlin-Brandenburg. Besonders günstig ist der irische Flughafen Dublin mit nur 9,07 Euro an Abgaben.
So hoch sind staatliche Steuern und Gebühren an europäischen Flughäfen laut ADAC-Analyse (günstige Verbindung für Flüge zwischen 5. und 7. Mai 2025, Buchung zwischen 5. und 7. Februar):
Der ADAC fordert, die Gebührenpolitik in Deutschland zu überarbeiten, um den Luftverkehr wieder attraktiver zu machen. Eine Senkung der Luftverkehrsteuer sowie eine stärkere Transparenz bei Ticketpreisen könnten helfen, die Kosten für Reisende zu senken. Hoch sei die Abgabenlast auch bei den innerdeutschen Verbindungen: Bei den 22 Direktflügen im ADAC-Vergleich entfallen im Schnitt über 60 Prozent des Ticketpreises auf staatliche Steuern und Gebühren.
Preisentwicklung für Flugtickets
Letzteres unterstreicht auch eine Untersuchung von Statista: Die Analyse zeigt, dass sich die Flugpreise in Deutschland zwischen 2019 und 2024 um 56 Prozent erhöht haben. Als Hauptursachen nennt das Analyse-Portal hohe staatliche Abgaben wie die Luftverkehrssteuer sowie gestiegene Flugsicherungsgebühren. Besonders betroffen seien Kurzstreckenflüge, deren Kosten sich nahezu verdreifacht haben.
Die Preise der Low-Cost-Carrier variieren demnach stark. Während Ryanair im Jahr 2024 durchschnittlich 66 Euro verlangte, lagen die Preise bei Eurowings bei etwa 110 Euro. Unterschiede ergeben sich durch Geschäftsmodelle und dynamische Preissetzungen.
Ein weiterer Preistreiber ab 2025 seit laut Statista die Einführung von grünem Kerosin. Dieses ist bis zu viermal teurer als herkömmlicher Treibstoff. Ab 2025 wird eine verpflichtende Beimischung vorgeschrieben, wodurch die Ticketpreise voraussichtlich um zehn bis 20 Prozent steigen könnten.
Die Entwicklung der Preise für Inlandsflüge laut Statista:
2020: +12 % Anstieg, durchschnittlicher Preis ca. 100 Euro.
2021: +15 % Anstieg, durchschnittlicher Preis ca. 115 Euro.
2022: +20 % Anstieg, durchschnittlicher Preis ca. 138 Euro.
2023: +10 % Anstieg, durchschnittlicher Preis ca. 152 Euro.
2024: Stagnation, durchschnittlicher Preis bleibt ca. 152 Euro.
2025 (Prognose): +10–20 %, erwarteter Preis zwischen 168 und 183 Euro.
Weitere Gründe für teure Tickets
Dass die Flugpreise ab Deutschland im Jahr 2025 stark gestiegen sind, hat neben staatlichen Abgaben wie der erneut angehobenen Luftverkehrssteuer noch eine Vielzahl weiterer Gründe:
Ein zentraler Faktor sind die gestiegenen Betriebskosten der Airlines, insbesondere aufgrund der Preise für Kerosin, das stark angestiegen ist. Hinzu kommen erhöhte Personalkosten aufgrund von Tarifverhandlungen, die die Ticketpreise in die Höhe treiben.
Die Klimaschutzmaßnahmen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Viele europäische Länder, einschließlich Deutschland, haben neue CO₂-Abgaben eingeführt, die die Betriebskosten der Airlines erhöhen. Diese zusätzlichen Kosten machen sich vor allem bei Kurzstreckenflügen bemerkbar. Auch der Fokus auf Nachhaltigkeit und Investitionen in moderne, emissionsärmere Flugzeuge beeinflusst die Ticketpreise. Die Einführung von Bio- oder synthetischem Kerosin ist mit hohen Kosten verbunden, die langfristig an die Passagiere weitergegeben werden.
Geopolitische Faktoren wie die Sanktionen gegen Russland und die daraus resultierenden Umwege um russischen Luftraum erhöhen die Flugzeiten und Betriebskosten. Flüge nach Asien sind daher deutlich teurer geworden.
Die hohe Nachfrage in der Reisesaison trägt ebenfalls zu den Preissteigerungen bei. Nach den Einschränkungen durch die Pandemie ist die Reiselust groß, und viele Menschen sind bereit, höhere Preise zu zahlen. Airlines nutzen dies, um gestiegene Kosten auszugleichen.
Zusätzlich erschwert ein im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eingeschränktes Flugangebot die Situation. Laut dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) liegt das Sitzplatzangebot in Deutschland aktuell bei 93 Prozent des Niveaus von 2019. In anderen europäischen Ländern übersteigt das Angebot bereits die Werte vor der Pandemie um zehn Prozent.
Insgesamt wird Fliegen zunehmend als Luxus wahrgenommen. Die gestiegenen Preise, kombiniert mit wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, führen dazu, dass viele Menschen ihre Reisen genauer planen müssen.
Ryanair und Co. meiden deutsche Flughäfen
Ryanair-Chef Eddie Wilson erklärte laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass deutsche Flughäfen aufgrund der hohen Kosten für Fluggesellschaften weniger attraktiv seien. Stattdessen stationiere man die Flugzeuge in Ländern mit geringeren Gebühren und besseren Renditemöglichkeiten. Wilson forderte die Abschaffung der deutschen Luftverkehrssteuer und niedrigere Gebühren, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Für die Studie des DLR wurden Ticketpreise mit unterschiedlichen Buchungsfristen untersucht. Kurzfristig gebuchte Tickets sind am teuersten und können bis zu 499,99 Euro kosten, wie ein Beispiel von Eurowings zeigt. Experten raten daher zu einer frühzeitigen Buchung, um Kosten zu sparen.
Ein idealer Buchungszeitpunkt lässt sich jedoch nicht exakt bestimmen, da die Preise je nach Nachfrage stark schwanken können.
Tipps für günstigere Flüge
Der ADAC empfiehlt, möglichst früh zu buchen und verschiedene Flughäfen oder Reisetage zu vergleichen. Flüge von Flughäfen in Grenznähe, etwa in den Niederlanden oder Österreich, können ebenfalls eine preiswerte Alternative sein.
Um günstigere Flüge zu buchen, ist generell Flexibilität bei den Reisedaten entscheidend. Flüge an Wochentagen, insbesondere dienstags und mittwochs, sind häufig günstiger als an Wochenenden, da die Nachfrage niedriger ist. Auch Flüge zu ungünstigen Zeiten, wie früh am Morgen oder spät am Abend, können preiswerter sein. Vergleichsportale wie Skyscanner, Google Flights oder Momondo helfen, die besten Preise zu finden, indem sie Tarife verschiedener Airlines vergleichen.
Zusätzliche Sparmöglichkeiten ergeben sich durch die Wahl von Alternativflughäfen. Oft sind kleinere Flughäfen oder solche in der Nähe der Hauptdestination günstiger. Gabelflüge – also die Kombination von Hin- und Rückflügen mit verschiedenen Airlines – können ebenfalls eine Option sein. Wer mit wenig Gepäck reist, sollte darauf achten, die Gepäckbestimmungen der Airlines genau zu prüfen, um zusätzliche Kosten zu vermeiden. Newsletter von Fluggesellschaften und Reiseportalen bieten exklusive Rabatte, während Kreditkarten mit Bonusprogrammen zusätzliche Vergünstigungen ermöglichen.
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