Vorsicht im Urlaub: Die 10 häufigsten Betrugsmaschen und wie man sich schützt

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Touristen müssen im Urlaub auf der Hut sein vor Abzocke und Betrug. Wir nennen zehn übliche Maschen der Betrüger und was du dagegen tun kannst, um nicht auf ihre Tricks hereinzufallen.

Das letzte Jahr brachte einen Rekord: Noch nie sind mehr Deutsche in einem Jahr in den Urlaub gefahren als 2024. Insgesamt haben mehr als 56 Millionen Personen aus Deutschland eine Urlaubsreise von mindestens fünf Tagen unternommen. 2025 wird das vermutlich nicht anders sein. Urlauber im In- und Ausland sind aber ein beliebtes Ziel für Diebe, Ganoven aller Couleur und andere Kleinkriminelle. Touristen sind oft eine leichte Beute für Trickbetrüger: Urlauber sind entspannt, vielfach leichtgläubig und das Geld sitzt lockerer als sonst. Hier erfährst du, welche Maschen es gibt und wie du dich davor schützen kannst.

Mit dem falschen Taxi unterwegs

Erste Touristenfalle – falsche Taxen. Vom Flughafen mit dem Taxi für 20 Euro direkt ins Stadthotel? Klingt günstig. Ärgerlich nur, wenn die Fahrt für Nichttouristen eigentlich nur 10 Euro kostet. An Flughäfen oder beliebten Touristen-Hotspots stehen inoffizielle Taxis bereit, die oft zu überhöhten Preisen fahren.

Manche nutzen manipulierte Taxameter, fahren unnötige Umwege oder verlangen nach der Fahrt plötzlich höhere Beträge als abgesprochen. Darauf weist die Bayerische Versicherung hin. Die Fahrer geben vor, dass ihr Taxometer kaputt ist oder sie haben von vornherein keinen Zähler in das Taxi eingebaut. So können sie Urlaubern am Ende der Fahrt einen beliebigen Preis abknöpfen.

Unser Tipp: Suche dir am Flughafen eine registrierte, offizielle Taxifirma. In der Stadt das Taxi vom Hotel oder Restaurant am besten vom Personal rufen lassen. Nutze Taxi-Apps oder Fahrdienste.

Die Tricks beim Geldwechseln

Zweite Touristenfalle – der Geldwechseltrick. Außerhalb von EU-Staaten kommst du mit dem Euro nicht weit, du musst Geld wechseln. Betrüger nutzen diese Situation aus und locken mit vermeintlich attraktiven Wechselkursen. Manche von ihnen wollen Geld tauschen, und zwar direkt auf der Straße oder an der nächsten Ecke.

Eine Masche ist, dass der verlangte Wechselkurs nicht stimmt. Manchmal geben sie weniger Geld heraus, lassen Scheine verschwinden oder mischen ungültige Banknoten darunter. Ein anderer Trick ist, den Touristen nach einem angeblichen Irrtum um die Rückgabe des gewechselten Gelds zu bitten, um dann mehr für sich einzubehalten, als ihnen eigentlich zusteht. Darauf weist die Verbraucherzentrale Bayern in ihrem Ratgeber Betrug im Urlaub: Das sind gängige Touristenfallen hin.

Unser Tipp: Geldwechseln nur bei Banken oder offiziellen Wechselstuben. Nutze die Alternative zum Bargeld, zahle mit der Debit- oder Kreditkarte. Dabei solltest du unbedingt die Sperr-Hotline parat haben (+49 116 116 oder +49 30 4050 4050), wenn die Karte gestohlen wird. Bei allen seriösen Institutionen sowie am Automaten erhältst du eine Quittung. Trotzdem solltest du den Wechselkurs kennen und, wenn nötig, auch nachrechnen. Für die Kontrolle helfen Währungsrechner-Apps. Wer gefälschte Scheine erhält, sollte zur Polizei gehen.

Wie schützt du dich vor Nepp im Restaurant?

Dritte Touristenfalle – teure Restaurants. 430 Euro für Pasta und Fisch zahlten zwei japanische Touristinnen in einem Restaurant in Rom – derart spektakuläre Fälle sorgen seit Jahren für Schlagzeilen, darauf macht der ADAC mit seinen Tipps gegen Abzocke im Urlaub 2025 aufmerksam.

Vor dem Restaurantbesuch solltest du dich über das Lokal informieren, z. B. bei anderen Urlaubern, in Reiseführern, Online-Bewertungsportalen oder bei Einheimischen. Meist ist es ein Qualitätsmerkmal, wenn Restaurants überwiegend von ihnen besucht sind, so der ADAC.

Unser Tipp: Wenn du bei der Rechnung keine bösen Überraschungen erleben willst, solltest du darauf achten, dass es eine Speisekarte gibt, in der Preise und zusätzliche Servicegebühren ausgezeichnet sind. Wer falsch bestellt, weil er die Landessprache nicht kann, hat kein Recht auf Reklamation.

Die Gratis-Masche

Vierte Touristenfalle – kleine Geschenke. Auf belebten Plätzen oder in touristischen Gegenden gibt es manchmal "kostenlose" Geschenke wie Armbänder, Blumen oder kleine Souvenirs. Die Verbraucherzentrale Bayern nennt das die "Gratis-Masche". Sobald der Tourist sie annimmt, fordern die vermeintlich netten Personen plötzlich Geld oder sind aufdringlich. 

Beliebt ist auch die "Antanz-Masche": Jemand kommt tanzend auf dich zu und rempelt dich "aus Versehen" an. Dabei zieht er dir mit geschickten Griffen Geldbörse, Handy oder andere Wertgegenstände aus den Taschen.

Unser Tipp: Nimm keine unerwarteten Geschenke von Fremden an. Falls jemand dir etwas in die Hand drückt, gib es einfach zurück oder lege es auf den Boden. Eigene Wertgegenstände immer in gut verschlossenen Taschen mit sich führen. Ein Rucksack gehört nach vorne, vor den Bauch. Wenn du angemacht wirst, gehe entschlossen weiter und lass dich nicht bedrängen.

Der Tempel-Trick

Fünfte Touristenfalle – der günstige Besuch einer Sehenswürdigkeit. "Beautiful temple, very cheap!": Mit solchen oder ähnlichen Sprüchen locken vermeintliche Touristenführer. Sie versprechen dir einen Ausflug zum nächsten Tempel oder zu anderen Sehenswürdigkeiten – zu einem lachhaft günstigen Preis.

Doch schnell entpuppt sich der erhoffte Besuch einer Sehenswürdigkeit als aufgezwungene Einkaufstour, warnt das Vergleichsportal Verivox. Statt zum Tempel fährt der Guide mit dir zu einem Geschäft eines Freundes. Dort sollst du Schmuck, Teppiche oder Souvenirs kaufen. Wer das ablehnt, wird bedrängt, aggressiv angegangen oder auch manchmal beleidigt.

Unser Tipp: Lasse dir auf der Straße keine Tour aufschwatzen. Wenn du eine Sehenswürdigkeit besuchen willst, dann frage im Hotel nach seriösen Reiseführern oder mache dich selber auf den Weg.

Am Geldautomaten und beim Schuhputzen ist besondere Vorsicht angesagt

Sechste Touristenfalle – Hilfe am Geldautomaten. Ganoven beobachten Touristen an Geldautomaten und bieten dir ihre "Hilfe" an. In Wirklichkeit geht es darum, deine Karte zu stehlen oder die PIN auszuspähen. In manchen Fällen manipulieren sie den Automaten sogar so, dass die Karte stecken bleibt und später entnommen wird. Unser Tipp: Beim Geldabheben am Automaten solltest du fremde Hilfe kategorisch ablehnen. Die Eingabe deiner PIN sollte verdeckt passieren. Nutze nur Geldautomaten innerhalb von Banken oder offiziellen Einrichtungen.

Siebte Touristenfalle – der Schuhputz-Trick. Über diesen Trick klärt die Verbraucherzentrale Bayern auf. Ein scheinbar freundlicher Schuhputzer lässt "versehentlich" die Bürste oder ein anderes Utensil für dich sichtbar fallen. Wenn du hilfst, bedankt sich die Person und beginnt dir die Schuhe zu putzen – oft ohne deine Zustimmung. Am Ende sollst du für die nicht erbetene Dienstleistung bezahlen.

Unser Tipp: Lehne die Dienstleistung höflich, aber bestimmt ab. Falls jemand mit dem Putzen deiner Schuhe beginnt und du das nicht willst, ziehe deinen Fuß zurück und gehe entschlossen weiter.

Von Kunstfallen und falschen Polizisten

Achte Touristenfalle - ein Kunstwerk fällt zu Boden. In belebten Gegenden legen Bauernfänger Kunstwerke oder bemalte Plakate auf den Boden. Wenn du versehentlich darauf trittst, fordern sie sofort eine Entschädigung und setzen dich unter Druck, Geld zu zahlen. Unser Tipp: Achte auf den Boden, besonders an belebten Plätzen. Falls du in eine solche Situation kommst, bleib ruhig und gehe entschlossen weiter.

Neunte Touristenfalle – falsche Polizisten. Betrüger geben sich als Polizisten aus und verlangen Bußgelder für frei erfundene Verstöße. Dabei drohen sie mit ernsthaften Konsequenzen, um Touristen einzuschüchtern.

Unser Tipp: Das Auswärtige Amt rät beispielsweise bei Reisen nach Ungarn: "Vergewissern Sie sich bei Polizisten einer Plakette mit fünfstelliger Dienstnummer und ggf. eines Dienstausweises in Kreditkartenformat." Zahle keine Bußgelder bar "auf die Hand", sondern bestehe auf eine offizielle Abwicklung. Kontaktiere die Botschaft oder die echte Polizei.

Luxus-Fakes

Zehnte Touristenfalle – gefälschte Designer-Marken. Luxusgüter wie Handtaschen, Schuhe und Uhren sind beliebte Souvenirs. Markenartikel preisgünstig von Straßenhändlern zu kaufen, ist aber keine gute Idee. Diese Produkte sind oft gefälscht (Luxus-Fakes) und können Konflikte mit Zoll und Polizei verursachen, berichtet das Reiseportal Reise und Preise.

Unser Tipp: Teure Produkte solltest du nur in offiziellen Geschäften oder auf seriösen Märkten kaufen. Im Vorfeld zu recherchieren hilft, die Geschäfte zu finden, wo du echte Produkte kaufen kannst. Wenn ein Angebot zu gut erscheint, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch – bleibe deshalb bei verifizierten Verkäufern und Ladenfronten.

Übrigens noch ein Hinweis: Darüber, was du tun kannst, um nicht bei der Buchung einer Ferienwohnung auf Fake-Angebote hereinzufallen, haben wir bei inFranken.de informiert. Die Polizei empfiehlt, bei Privatbuchungen wenigstens einmal persönlich zu telefonieren. Aber trotz aller Vorsicht: Selbst Portale wie Airbnb oder FeWo-direkt sind nicht vor Betrügern gefeit. Einfach ist es also nicht, betrügerische Ferienhaus-Angebote zu erkennen.

Vorschaubild: © CC0 / Pixabay / analogicus