- Wie sinnvoll ist eine Tier-Krankenversicherung?
- Was kostet sie für welches Tier?
- Wann lohnt sich eine Tier-Krankenversicherung?
- Fazit
Grundsätzlich erfüllt eine Tier-Krankenversicherung den gleichen Zweck wie eine Krankenversicherung für uns Menschen. Im Krankheitsfall werden die Kosten für Tierarzt, notwendige Behandlungen und Medikamente von der Versicherung übernommen. Ob sich eine Tier-Krankenversicherung lohnt, hängt neben der Art deines Haustieres auch von deiner Erwartungshaltung und der Risikobereitschaft ab. Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, je größer das Tier und je höher die Lebenserwartung, desto sinnvoller kann eine Tier-Krankenversicherung sein.
Wie teuer ist eine Tier-Krankenversicherung?
Viele der größeren Versicherungsgesellschaften bieten spezielle Tier-Krankenversicherung beispielsweise für Hunde, Katzen und Pferde an. Die Beiträge für die Tier-Krankenversicherung hängen dabei von der Tierart, ihrer Größe, ihrer Rasse und vom Alter bzw. dem Gesundheitszustand des Tieres bei Versicherungsbeginn ab. Auch der Wohnort spielt mitunter eine Rolle.
Zunächst kannst du bei deiner Versicherung erfragen, ob und welche Tarife sie für Haustiere anbietet. Vielleicht gewähren sie dir Kombinationsrabatte, wenn du bei der Gesellschaft bereits andere Versicherungen abgeschlossen hast. Parallel kannst du im Internet nach Tier-Krankenversicherungen recherchieren. Neben den beliebten Haustieren wie Hunden oder Katzen, findest du außerdem Angebote für Kleintiere (Hamster, Kaninchen oder Meerschweinchen), aber auch für Weidetiere wie Pferde, Kühe oder Schafe.
Eine günstige OP-Versicherung für Katzen bis zu zwölf Monaten gibt es z.B. schon ab 24 Euro im Jahr, wobei du eine Selbstbeteiligung von 250 Euro tragen musst und die OP nicht teurer als 1.000 Euro sein darf. Für eine Hunde-OP-Versicherung musst du mit etwa 80 Euro rechnen. Auch hier darf die OP nicht teurer als 1.500 Euro sein. Versicherungen für Pferde gibt es beispielsweise in Abstufungen von "Basis" über "Premium" bis "Exzellent". Die dahinter liegende Beitragsspanne reicht von etwas über 80 Euro bis zu knapp 400 Euro. Sie decken dann jeweils ein unterschiedliches Leistungsspektrum ab. Gerade bei Pferden werden auch gerne Pakete angeboten, die z.B. eine Pferde-OP-Versicherung, eine Pferdehaftpflichtversicherung, eine Reiter-Unfallversicherung und eine Pferde-Rechtsschutz-Versicherung kombinieren. Je nach Kombination und Leistungsumfang liegen die jährlich Kosten zwischen 430 Euro und knapp 660 Euro.
Wann es sich lohnt und wann nicht
Wie eingangs erwähnt, musst du überlegen, welche Kosten generell bei deinem Haustier auf dich zukommen können und ob dir darüber hinaus eine zusätzliche Tier-Krankenversicherung sinnvoll erscheint. Bei Kleintieren wie Meerschweinchen, mit einer vergleichbar geringen Lebensdauer, lohnt sich eine solche Versicherung weniger, als wenn du etwa teure Rassekatzen oder Hunde als Haustiere hältst. Wenn du hingegen ein eigenes Pferd besitzt oder gar mehrere Weidetiere, ist der Abschluss einer Tier-Krankenversicherung sicher ratsam.
Grundsätzlich solltest du dir klar darüber sein, dass die Haltung eines Haustieres immer mit Kosten verbunden ist. Die zusätzliche Absicherung gegen Behandlungskosten von Krankheiten kannst du einerseits einkalkulieren. Andererseits sind die Kosten für Operationen meist geringer, als dass sie die regelmäßige Beitragszahlung rechtfertigen. Zumal es auch auf den Tarif ankommt, welche Leistungen übernommen werden.
Hunde- und Katzenbesitzer*innen zahlen mehrheitlich pro Jahr etwas mehr als 200 Euro für die ärztliche Behandlung ihres Haustieres. Hierzu zählen die regelmäßigen Impfungen, Wurmkuren, eventuell Krallen schneiden und kleinere Behandlungen. Ergebnisse der Studie der Universität Göttingen über Heimtiere aus dem Jahr 2019 zeigten, dass nur zwei Prozent der Hundebesitzer*innen 2.000 Euro oder mehr im Jahr für die Behandlung ihres Tieres ausgeben. Der Durchschnittswert innerhalb von drei Jahren bei besonderen Belastungen (wie Operationen) lag bei Hundebesitzer*innen bei 1.063 Euro und bei betroffenen Katzenhalter*innen bei 591 Euro. Somit kannst du das Risiko einer Behandlung, die teurer als 1.000 Euro beziehungsweise 500 Euro ist, als eher gering einschätzen. Zudem kommt sie sicher nicht jedes Jahr vor.
Fazit
Ob eine Tier-Krankenversicherung für dein Haustier sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beitrags- und Leistungsunterschiede fallen zwischen den Anbietern von Tier-Krankenversicherungen sehr unterschiedlich aus. Lass dich im Zweifel unabhängig beraten und vergleiche intensiv die Leistungstarife.
Überlege, ob es statt einer Versicherung nicht besser sein könnte, wenn du monatlich mit einem Beitrag eine Rücklage bildest, auf die du im Ernstfall zurückgreifen kannst. Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Unterscheide zwischen einer Tier-Krankenversicherung und einer Tierhalter-Haftpflichtversicherung. Letztere sollte ein absolutes Muss zumindest für dich als Hunde- oder Pferdehalter*in sein. Denn du haftest für Schäden, die durch deinen Hund oder dein Pferd verursacht werden, selbst wenn dich keine Schuld trifft. Hast du eine Katze, deckt gegebenenfalls deine private Haftpflichtversicherung mögliche Folgen von unkalkulierbarem Verhalten ab. Das checkst du am besten in den Vertragsunterlagen.
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