Krasser Phishing-Fall: 21-Jähriger bucht massenhaft fremdes Geld auf Handys - Geschädigte "aus der Region"

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Phishing-Anklage in Bamberg: 21-Jähriger bucht massenhaft fremdes Geld auf NFC-Handys - Geschädigte "aus der Region"
Ein 21-jähriger Berliner ist wegen massiven Phishing-Betrugs an Bankkunden vor dem Landgericht Bamberg angeklagt ...
Ein Kunde hält sein Smartphone über ein Zahlungsterminal, um seinen Einkauf kontaktlos zu bezahlen, NFC
Alexandra/Adobe Stock (Symbolbild)

In Bamberg wird einem jungen Berliner der Prozess gemacht, da er zahlreiche Bankkunden mit Phishing-Methoden geschädigt haben soll. Die Betrugsmasche beinhaltete das Ausspähen von Online-Banking-Zugangsdaten über gefälschte Webseiten.

Die Zentralstelle Cybercrime Bayern mit Sitz in Bamberg hat Anklage gegen einen 21-jährigen Mann aus Berlin erhoben, der verdächtigt wird, zahlreiche Phishing-Angriffe gegen Bankkunden durchgeführt zu haben. Das teilt die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Mittwoch, 5. März 2025, mit. 

Demnach erfolgt die Anklage beim Landgericht Bamberg und betrifft unter anderem 149 Fälle von gewerbsmäßigem Computerbetrug. Laut den Ermittlern sollen die Taten ab Januar 2022 begonnen haben.

Prozess gegen Berliner wegen Phishing-Betrugs in Bamberg

Der Beschuldigte soll "zunächst in großem Stil von Dritten ausgespähte Zugangsdaten" zum Online-Banking zahlreicher Sparkassen-Kunden, aber auch von Kunden anderer Banken, im gesamten Bundesgebiet verschafft zu haben.

Durch den Versand von SMS oder Telefongesprächen wurden die Geschädigten auf Phishing-Seiten gelockt oder zur Herausgabe ihrer Push-TAN-Informationen verleitet. Konkret sei dies erfolgt, indem der 21-jährige Berliner "in der Mehrheit der Fälle allein oder mit bislang nur teilweise ermittelten Mittätern" die Geschädigten dazu gebracht habe, ihm einen Registrierungslink zur Neuinstallation des Push-TAN-Verfahrens zu übermitteln.

Diese Informationen sollen ihm den Zugang zu den Online-Banking-Konten der Betroffenen ermöglicht haben, woraufhin er virtuelle Debitkarten auf von ihm kontrollierten Smartphones einrichtete.

An NFC-fähigen Geldautomaten Bargeld abgehoben

Mit diesen Geräten soll er an NFC-fähigen Geldautomaten Bargeld abgehoben oder in diversen Supermärkten und Tankstellen Einkäufe getätigt haben.

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"Insgesamt soll er sich auf diese Weise bis zu seiner Festnahme Bargeld und Waren im Gesamtwert von knapp 550.000 Euro verschafft haben", teilt die Zentralstelle Cybercrime der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mit.  Die Ermittlungen zeigten weiter, dass der Beschuldigte darüber hinaus Daten von 122 Online-Banking-Accounts über ein eigenes Phishing-Panel ausgespäht und gespeichert haben soll.

Der Mann sei bereits im März 2024 in Berlin festgenommen worden und befinde sich seither in Haft, so die Generalstaatsanwaltschaft weiter. Aufgrund seines Alters zum Tatzeitpunkt wurde die Anklage vor der Jugendkammer erhoben.

"Auch Kontoinhaber aus der Region geschädigt"

Das Landgericht Bamberg prüft nun die Zulassung der Anklage - und darüber hinaus örtlich zuständig, "da auch Kontoinhaber aus der Region geschädigt worden sein sollen". Erwachsenen drohen bei gewerbsmäßigem Computerbetrug Haftstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.

Aktuell gibt es mehrere Phishing-Warnungen, die sich auf verschiedene Zielgruppen konzentrieren. Telekom-Kunden sind von täuschend echten E-Mails betroffen, die behaupten, verpasste Anrufe zu benachrichtigen, während PayPal-Nutzer vor gefälschten E-Mails mit dem Betreff "Sie müssen Ihre Angaben bestätigen" gewarnt werden. Zudem richten sich Betrugsversuche gegen Bankkunden, wobei vermeintliche E-Mails von Banken wie der Sparkasse und der Targobank persönliche Daten abfragen.

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