iPhone Air vorgestellt: Apple macht Ansage für die Zukunft
Autor: Lea Mitulla, Agentur dpa
Cupertino, Mittwoch, 10. Sept. 2025
Bei der letzten iPhone-Vorstellung setzte Apple noch ganz auf künstliche Intelligenz. Für die neue iPhone-17-Reihe stehen aber wieder Design-Neuerungen im Fokus - die einen neuen Maßstab setzen könnten.
Apple hat sein bislang dünnstes iPhone vorgestellt. Das iPhone Air ist 5,6 Millimeter dick und wirkt viel schlanker als bisherige Modelle. Dafür ging der Konzern an seine technischen Grenzen: Praktisch die gesamte Elektronik wurde dank hauseigener Chips so geschrumpft, dass sie in die Kamera-Wölbung passt. Das restliche Gehäuse wird von der Batterie ausgefüllt.
Das iPhone Air bekam einen großen Bildschirm mit einer Diagonalen von 6,5 Zoll (ca. 16,5 Zentimeter) und einen Rahmen aus Titan. Die Material-Auswahl soll für maximale Festigkeit sorgen. Vor gut einem Jahrzehnt sah sich Apple beim sogenannten "Bendgate" Kritik ausgesetzt, dass das größere iPhone 6 zu leicht verbiegen konnte. Das soll sich diesmal nicht wiederholen.
Apples dünnstes iPhone: Was kann das iPhone Air?
Das schlankere Design erforderte einen technischen Spagat und Kompromisse. So gibt es nur ein Kamera-Objektiv - für mehr war in der Wölbung auf der Rückseite des iPhone Air schlicht kein Platz. Dank Software und dem Linsen-Design sollen aber auch Telefoto-Bilder in der Qualität einer Kamera mit 12 Megapixeln möglich sein. Kein Raum blieb auch für einen Slot für die SIM-Karte. Die Verbindung ins Mobilfunknetz läuft ausschließlich über eine eSIM.
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Unklar blieb zunächst, wie genau sich das schlankere Design auf die Batterielaufzeit auswirkt. Apple verspricht genug Akkuleistung "für den ganzen Tag" - nannte zunächst aber keine Laufzeit in Stunden. Künstliche Intelligenz soll beim Energiemanagement helfen. Dafür analysiert das neue Betriebssystem iOS 26 den typischen Batterieverbrauch der Nutzer und berechnet voraus, wann der Akku leer sein könnte, um rechtzeitig Strom zu sparen. Dennoch entwarf der Konzern einen neuen - ebenfalls dünnen - externen Akku, der von Magneten an der Rückseite des Gerätes gehalten wird.
Für Branchenanalyst Francisco Jeronimo vom Marktforscher IDC zeigt das Air, wie weit Apple bereits bei der Entwicklung eines faltbaren iPhones ist. Diesen Markt überließ der Konzern bisher Rivalen wie Samsung und Google. Er geht sogar davon aus, dass die dabei erzielten technischen Fortschritte das dünnere Air erst möglich gemacht haben.
Apple auf dem Weg zum faltbaren iPhone?
"Sie sind auf dem richtigen Weg, weil das Air eines der dünnsten verfügbaren Smartphones ist, wenn nicht das dünnste." Laut Medienberichten könnte Apple ein iPhone, das sich auf die Größe eines kleinen Tablets auffalten lässt, im kommenden Jahr vorstellen. Samsung setzte in diesem Jahr den Maßstab in dem Markt mit einer extrem dünnen Generation seiner Modellreihe Galaxy Fold.
Das Air ersetzt in Apples Modellpalette das iPhone Plus - die größere Version des Standard-Modells. Das Plus sei nicht besonders populär gewesen, sagte Jeronimo. Verbraucher, die etwas Geld sparen wollten, hätten sich lieber die Vorjahres-Modelle des iPhone Pro gekauft. Mit dem Air biete Apple ihnen aber ein "interessantes Gerät". Sowohl Jeronimo als auch Branchenanalyst Avi Greengart sehen Kompromisse bei Kamera- und Akkuleistung nicht als Problem. "An den meisten Tagen sollte es in Ordnung gehen", resümierte Greengart.