Das Darknet ist ein ungewöhnlicher Ort: Einerseits ist es ein gefährlicher Marktplatz und Paradies für Kriminelle, andererseits bietet es für Menschen in autoritären Staaten die einzige Möglichkeit auf Meinungsfreiheit. Hat das Darknet seinen schlechten Ruf zu Unrecht? Und wie gefährlich ist es für Kinder, wenn sie sich dort aufhalten?
Viele von uns haben wohl schon schauderhafte Geschichten darüber gehört: das Darknet - der versteckte Teil des Internets. Wer mit einem Standardbrowser wie Chrome oder Firefox unterwegs ist, hat keinen Zugang zu seinen mysteriösen Inhalten.
Das Besondere an dem virtuellen Raum: Mehrfach verschlüsselte Kommunikation. Die IP-Adresse des Computers, mit dem man eine Verbindung zu den Servern aufbaut, ist nicht rückverfolgbar. Es ist also kaum möglich, User zu orten und so Auskunft über die Identität der User zu erhalten. Transaktionen erfolgen im Darknet mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum - So kann man nicht nachvollziehen, wer was im Darknet bestellt hat und wie die Verkäufer heißen.
Wie kommt man überhaupt ins Darknet?
Der erste Schritt, um in die virtuellen Weiten des Darknets zu gelangen, ist die Installation des Tor-Browsers. Tor steht für "The Onion Router" - es werden mehrere Verschlüsselungsebenen verwendet, symbolisch für die vielen Schichten einer Zwiebel. Dringend empfohlen wird daneben eine VPN-Verbindung - sie verschlüsselt den Datenverkehr zusätzlich. Wichtig: Datensicherheit ist trotz der Sicherheitsmaßnahmen nicht garantiert.
Nun kann man sich beim Öffnen von Tor mit dem Darknet verbinden und den sagenumwobenen Ort virtuell betreten. Man braucht hierfür zuerst eine .onion-Adresse. Im Darknet enden Adressen nicht mit ".com" oder ".de". Die Daten dieser Websites befinden sich auf unbekannten Servern.
Zugegeben: Es ist nicht allzu schwer, ins Darknet zu gelangen - Technisch versierte Jugendliche haben also leichtes Spiel und setzen sich hohen Risiken aus.
Welche Gefahren verbergen sich im Darknet?
Anonymität lockt Kriminalität: Das Risiko von Malware ist im Darkweb viel höher, als im sogenannten Clearnet. Auch ist es hier nicht schwer, auf dubiose Angebote hereinzufallen und selbst zu Straftaten verleitet zu werden. Fast nirgends ist es einfacher, mit kriminellen Organisationen in Kontakt zu geraten, gefälschte Ausweise, Waffen oder sogar radioaktives Material zu erwerben.
Demzufolge sollte das Darknet nur mit absoluter Vorsicht angesteuert werden. Kriminelle Hacker des Darknets können sich Zugang zu privaten Computern verschaffen und so Kreditkarteninformationen stehlen oder sogar die Identität des unbesorgten Darknet-Besuchers herausbekommen. In jedem Fall sollte die Kamera des Gerätes abgeklebt werden, mit dem das Darknet angesteuert wird. Außerdem ist es ratsam, seinen Computer regelmäßig auf Schadprogramme zu testen und das Betriebssystem zu aktualisieren.