GPS-Tracker für Kinder: Was ist erlaubt und welche Risiken gibt es?

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Kinder mit GPS verfolgen: Was erlaubt ist und welche Risiken du beachten musst
Die eigenen Kinder möchte man am liebsten immer in Sicherheit wissen. Dies könnte beispielsweise durch das Tracken mit GPS gelingen. Doch ist das erlaubt?
Kinder mit GPS verfolgen: Was erlaubt ist und welche Risiken du beachten musst
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Eltern haben das Bedürfnis, immer zu wissen, dass es die eigenen Kinder sicher sind. Eine Möglichkeit dazu könnte beispielsweise GPS-Tracking bieten. Aber ist das rechtlich zulässig?

  • GPS zur Kinderüberwachung
  • Auswahl von GPS-fähigen Geräten zur Überwachung der Kinder
  • Rechtliche Aspekte der GPS-Überwachung
  • Risiken und Probleme bei GPS-Überwachung beachten

Ob zur Schule, zu Freunden oder einfach, um draußen zu spielen: In vielen Situationen sind die Kinder ganz alleine oder mit Gleichaltrigen unterwegs. Für viele Eltern sind solche Situation nicht leicht und sie würden gerne wissen, wo ihre Kinder sich befinden. Es entspannt zu wissen, ob das Kind beispielsweise gut in der Schule angekommen ist. GPS ist eine Möglichkeit, um das eigene Kind zu auf seinen Wegen zu verfolgen. Doch was ist erlaubt? 

Möglichkeiten von GPS und der GPS-Überwachung

Die Abkürzung GPS steht für Global Positioning System. Das System basiert auf Satellitensignalen und ermöglicht es dir, deine Position genau zu bestimmen. Während GPS früher nur für militärische Zwecke genutzt wurde, findet es heute in zahlreichen weiteren Bereichen eine Verwendung. Darunter beispielsweise beim Wandern, bei der Luftfahrt oder in der Landwirtschaft. Mit GPS kannst du den Standort einer Person unter idealen Bedingungen auf bis zu 10 Meter genau bestimmen. Der GPS-Empfang kann beispielsweise durch Bäume oder Gebäude verschlechtert werden.

Möchtest du dein Kind tracken, benötigst du als Elternteil zunächst einmal ein GPS-fähiges Gerät. Dieses befindet sich dann am Kind und kann über Internet oder Mobilfunk die Position versenden, zum Beispiel an dein Smartphone. Es gibt unter anderem diese GPS-fähigen Geräte:

  • GPS-Tracker-Apps, die ganz einfach auf das Smartphone des Kindes installiert werden können.
  • GPS-fähige Smartwatches
  • GPS-Armbänder, die mit Peilsendern ausgestattet sind
  • GPS-Tracker als Anhänger für Schulranzen
  • GPS-Tacker in einem Armband oder einer Halskette

Die rechtliche Lage: Darfst du dein Kind tracken?

In der Regel gibt es zu jedem der GPS-fähigen Geräte eine passende App. Diese kannst du dir als Elternteil herunterladen. Die GPS-Daten werden dann an dich übermittelt und du kannst sehen, wo dein Kind ist. Doch ist das überhaupt erlaubt? In §13 des Telekommunikation-Telemedien-Datenschutzgesetzes (TTDSG) steht festgeschrieben: Werden Standortdaten an Dritte übermittelt, ist hierfür eine ausdrückliche und schriftliche Erlaubnis notwendig.

Die Überwachung einer erwachsenen Person ohne deren Erlaubnis ist gesetzlich also verboten. Beo Minderjährigen hingegen braucht es nur die Zustimmung ihrer Erziehungsberechtigten. In dem Fall gilt also eine Ausnahme. Trackst du dein Kind über sein Smartphone, gilt zudem: Du bist in der Regel Eigentümer des Gerätes. So trackst du quasi dein eigenes Gerät und benötigst rechtlich gesehen keine Zustimmung.

Verboten sind allerdings Geräte mit einer Abhörfunktion. So verstößt es beispielsweise gegen das Gesetz, wenn du eine GPS-Uhr kaufst und dein Kind damit in der Schule abhörst. Eine solche Abhörfunktion könntest du unter den Begriffen "Babyphonefunktion" oder "Monitorfunktion" kennen.

GPS-Tracker: Mögliche Probleme und Risiken

Sprichst du mit deinem Kind nicht darüber, dass du es trackst, kann es allerdings zu Streit kommen. Dein Kind könnte das Gefühl bekommen, dass du ihm nicht vertraust. Weiter könnte es sich in seiner Privatsphäre gestört fühlen. Um Konflikte innerhalb der Familie zu vermeiden, solltest du also offen mit deinem Kind darüber sprechen. Erkläre ihm, warum du es tracken möchtest und höre dir seine Meinung dazu an.

Der Faktor Datenschutz sollte ebenfalls nicht vergessen werden. Vor der Verwendung des Trackers solltest du dich als Elternteil fragen: Was genau geschieht mit den Positionsdaten? Wo werden sie gespeichert, und wie lange? Die Datenschutzerklärung sowie die Nutzungsbedingungen geben dir Auskunft. Wichtig ist, dass die Angaben transparent sind. Sind sie das nicht, ist dies ein Hinweis darauf, dass das Produkt nicht seriös ist. Werden die Standortdaten gesammelt, könnten daraus beispielsweise Bewegungsprofile erstellt werden. Anhand dieser Profile könnten Dritte nachvollziehen, wann sich dein Kind vermutlich wo aufhält.

Weiter konnte eine Studie des norwegischen Verbraucherverbandes "Forbrukerradet" herausfinden, dass Fremde die Kontrolle über einen GPS-Tracker erlangen können. Folglich haben sie beispielsweise Zugriff auf den Standort deines Kindes oder können sogar den Standort deines Kindes manipulieren.

Fazit: Risiken der GPS-Tracker sollten bedacht werden

Dein Kind mit GPS zu tracken ist grundsätzlich nicht verboten. Stimmst du als Erziehungsberechtigte*r zu, ist es dir also erlaubt, die Standortdaten deines Kindes abzufangen. Geräte mit Abhörfunktion sind allerdings nicht erlaubt. Bevor du ein GPS-fähiges Gerät verwendest, solltest du dir die Nutzungsbedingungen sowie die Datenschutzerklärung gründlich durchlesen. Nur so kannst du sichergehen, dass es sich um ein seriöses Produkt handelt und deine Daten möglichst geschützt werden.