Identitätsdiebstahl im Kinderzimmer - Die Gefahren von Smart Toys

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Smart Toys im Kinderzimmer: Warum sie so gefährlich sind
Bei Smart Toys sollten Eltern aufpassen, wenn sie nicht wollen, dass die Spielzeuge persönliche Daten abgreifen.
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AdobeStock/Irina Schmidt/Symbolbild

Kinder lernen und entwickeln sich vor allem durch Spielen. Smart Toys können diese Entwicklung sogar noch fördern, aber bergen dabei auch nicht zu unterschätzende Gefahren. Was du beachten solltest und welches Risiko sie beinhalten, verraten wir dir hier.

  • Smart Toys im Trend - Gefahren, die Eltern kennen müssen
  • Bei Bluetooth-Verbindungen immer vorsichtig sein
  • Es drohen Gefahren für Verbraucher
  • Lauschangriff, Datenleck und sogar Identitätsdiebstahl möglich

Die technische Entwicklung dringt bis in die Zimmer unserer Kinder vor. Smart Toys, also "schlaues Spielzeug" werden immer beliebter. Kinder können mit ihnen interagieren und auch kommunizieren. Doch dort, wo Dritte über ungesicherte Bluetooth-Verbindungen, Kameras und Mikrofone von Musikboxen oder Mini-Computern auf Kinderzimmer zugreifen können, lauern auch Gefahren. Denn so hilfreich die Geräte sein können, so wichtig ist es, sich vor der Nutzung über die Gefahren zu informieren und - wo nötig - Anpassungen an den Einstellungen vorzunehmen. Die Verbraucherzentrale hat Tipps für Eltern.

Smart Toys immer beliebter - diese Gefahren können lauern

Wie die Verbraucherzentrale informiert, sollten sich Eltern, die diese Spielzeuge für Kinder anschaffen, der Gefahren bewusst sein. Sonst wird das heißgeliebte neue Toy zum Spionage-Tool. Und das kann sogar bis zum Identitätsdiebstahl führen. Doch welches Spielzeug ist überhaupt "smart", also "schlau"?

"Smart Toys sind Spielzeuge, die durch technische Erweiterungen in der Lage sind, auf Befehle zu reagieren", schreibt die Verbraucherzentrale. "Wenn Spielzeuge intelligent auf Fragen der Kinder antworten, kann dies den Lernprozess der Kinder unterstützen und auf den Umgang mit smarten Geräten in der Zukunft vorbereiten." Dabei kann es sich um Puppen, Kuscheltiere oder Roboter handeln. 

Sicherheitslücken können durch die Nutzung von Kameras, Mikrofonen und Sensoren entstehen. Und ob ein Smart Toy sogar verboten ist, darüber informiert die Bundesnetzagentur. Doch nicht jedes Smart Toy ist dauerhaft mit dem Internet verbunden. Die Verbraucherzentrale unterscheidet daher zwischen nicht-vernetztem und vernetztem Spielzeug.

Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser: Smart Toys lieber genau prüfen

Bei nicht-vernetzten Spielsachen finden alle Prozesse im Spielzeug selbst statt und die Verbindung zum Internet muss nur hin und wieder oder für Software-Updates aufgebaut werden. Bei vernetzten Spielsachen dagegen lauern schon mehr Gefahren. Hier wird bei Nutzung eine Bluetooth- oder Internet-Verbindung hergestellt und viele Hersteller bieten außerdem eine App an, die die Steuerung des Spielzeugs ermöglicht oder unterstützt.

Als konkrete Gefahren weist die Verbraucherzentrale auf folgende Probleme hin: Ungesicherte Bluetooth-Verbindungen, also solche, die kein Passwort benötigen, stellen eine große Gefahr dar, da praktisch jeder Smartphone-Besitzer auf das Spielzeug zugreifen - und im Ernstfall das Kind belauschen kann.

Besonders schwierig für Eltern: Beim Kauf kann oft nicht eingesehen werden, ob die Bluetooth-Verbindung oder andere Funkschnittstellen ausreichend gesichert sind, so die Verbraucherzentrale.

Kinderdaten schützen: Identitätsdiebstahl bei Smart Toys

Die zweite Gefahr lauert dann, wenn Daten, die bei Herstellern landen, nicht ausreichend gesichert sind und geklaut werden. Dann können sogar die Kleinsten Opfer von Identitätsdiebstählen werden. Das bedeutet, die Daten von Kindern können für Bestellungen oder Chats unter falschem Namen verwendet werden. 

Doch damit noch nicht genug. Hersteller können Angaben bei der Registrierung oder Daten, die im Spiel von Kindern preisgegeben werden, für personalisierte Werbung und Profilbildung nutzen.

Wer nicht möchte, dass intime Gespräche aufgezeichnet werden und sogar Fotos des Kindes beim Hersteller oder in den Händen Dritter landen, sollte besonders aufpassen. 

Verbraucherzentrale gibt Eltern Tipps bei der Anschaffung von Smart Toys 

Die Verbraucherzentrale rät daher allen Eltern folgende Dinge zu beachten: 

  • Vor dem Kauf sollte überprüft werden, welche Funktionen das smarte Spielzeug hat.
  • Es sollte geklärt werden, ob eine konstante Verbindung zum Internet besteht oder bestehen muss.
  • Was verarbeiten vorhandene Mikrofone? Nehmen sie die Umgebung und damit auch Gespräche auf?
  • Persönliche Daten des Kindes sollten nie leichtfertig weitergegeben werden, sondern auf das absolute Minimum beschränkt werden.
  • Wer hat auf die Daten Zugriff? Werden sie lokal verarbeitet? Hier kann es hilfreich sein, die Datenschutzerklärung zu lesen.
  • Im Zweifel auf Smart Toys zurückgreifen, die die Daten lokal verarbeiten und nicht mit externen Servern verbunden sind.
  • Sollte man sich unsicher sein, rät die Verbraucherzentrale sogar, auf den Kauf zu verzichten.