Apple Siri-Verzögerungen - nach Ankündigung von Verbesserungen
Autor: Alexander Milesevic
Cupertino, Freitag, 13. Juni 2025
Vor einem Jahr hatte Apple groß eine personalisierte Sprachassistentin Siri mit Künstlicher Intelligenz unter der Haube angekündigt. Doch der iPhone-Konzern musste die Software verschieben.
Apple hat zum ersten Mal ausführlicher begründet, warum sich neue Version der Sprachassistentin Siri mit Künstlicher Intelligenz verzögert. Der Technik-Riese hatte zwar funktionierende Prototypen der Software entwickelt. "Aber wir konnten sie nicht so schnell verlässlich machen, wie wir dachten", sagte Apples Software-Chef Craig Federighi dem Wall Street Journal am Rande der unternehmenseigenen Entwicklerkonferenz WWDC - bei der iOS 26 vorgestellt wurde.
Der iPhone-Hersteller hatte bei der WWDC 2024 eine deutlich verbesserte Siri mit Künstlicher Intelligenz angekündigt. Apples Plan ist es, dass die zukünftige Siri für Anwender besonders nützlich werden soll, weil die Software Zugang zu persönlichen Informationen der Nutzer hat und über verschiedene Apps hinweg aktiv sein kann. Bereits vor einem Jahr wurden sehr konkrete Nutzungsszenarien dafür vorgestellt. Doch im März erklärte Apple, dass man dafür länger benötige - schätzungsweise bis zum "kommenden Jahr".
Apple erklärt Verzögerung bei KI-Siri
"Ich würde diese Entscheidung wieder treffen", sagte Marketing-Chef Greg Jozwiak der Zeitung. Er widersprach der Darstellung, dass Apple vor einem Jahr keine funktionierende KI-Siri gehabt habe.
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Federighi sagte, bei interner Anwendung habe man festgestellt, dass die Software nicht verlässlich genug funktioniere, um ein Apple-Produkt zu sein, wenn man "ausgetretene Pfade" verließ. Er wollte auf Nachfrage keinen konkreten neuen Termin für das Erscheinen der KI-Siri nennen - weil man zuvor die Probleme beheben wolle.
Einem Bericht der New York Times zufolge sollen interne Tests gezeigt haben, dass Siri bei etwa einem Drittel der Anfragen ungenaue Ergebnisse liefert habe. Um die Entwicklung zu beschleunigen, wurde Mike Rockwell, der zuvor für das Projekt Vision Pro verantwortlich war, mit der Leitung des Siri-Projekts beauftragt. Zunächst hatte der Finanzdienst Bloomberg darüber berichtet.
Kern von "Apple Intelligence"
Der Konkurrent Google, bei dem das konkurrierende Mobil-Betriebssystem Android entwickelt wird und der im Juni 2025 Android 16 für die ersten Handys ausgerollt hat, ist gerade dabei, seine KI-Software Gemini tiefgreifend in die Smartphones zu integrieren. Sie könnte eine ähnliche Rolle einnehmen, wie sie Apple für Siri auf den iPhones vorsieht. KI-Systeme wie Gemini oder ChatGPT von der Entwicklerfirma OpenAI lassen ursprüngliche Sprachassistenz-Software wie Siri, den Google Assistant oder Amazons Alexa veraltet wirken.
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Apple fasste seine KI-Angebote im vergangenen Jahr unter dem Namen "Apple Intelligence" zusammen. Bisher kann die Software unter anderem Texte umformulieren und zusammenfassen sowie neue Emoji aus Beschreibungen der Nutzer erstellen. Die neue Siri hatte der Konzern im vergangenen Jahr als das Herzstück von Apple präsentiert. ami/mit dpa