Radeln bei Blitz und Donner? Darum solltest du bei Gewitter dringend absteigen

1 Min
Radfahren bei Gewitter: Darum solltest du dringend absteigen
Wer bei Gewitter mit dem Rad unterwegs ist, sollte einiges beachten.
Radfahren bei Gewitter: Darum solltest du dringend absteigen
Soeren Stache (dpa)

Bei der aktuellen Wetterlage ist es nicht unwahrscheinlich, von einem Gewitter überrascht zu werden. Wer sich dennoch aufs Fahrrad wagt, sollte im Falle eines Unwetters einiges beachten.

Ob mitten auf einer Radtour oder auf dem Heimweg nach dem Einkaufen: Gewitter ziehen schnell auf - und wer gerade auf dem Rad unterwegs ist, sollte schleunigst absteigen. Denn vor allem Blitze können für Radler brandgefährlich werden.

Das liegt vor allem daran, dass das Fahrrad gegenüber dem Auto einen entscheidenden Nachteil hat. Anders als ein Wagen ist der Drahtesel kein sogenannter Faraday'scher Käfig. Das Metall ist zwar leitend, jedoch wird der Strom dabei nicht um den Fahrer herum geleitet. Da das Fahrrad keinen geschlossenen Raum darstellt, fährt der Blitz beim Einschlag direkt durch den Fahrer hindurch und das geht bekanntlich in den seltensten Fällen gut aus. Leider ist es ein Mythos, dass die Gummireifen den Stromfluss unterbrechen. 

Das solltest du bei einem Gewitter beachten

Sollte man also wirklich einmal mit dem Fahrrad in ein Gewitter geraten, gilt: Sofort runter vom Rad und sich mindestens zehn Meter davon entfernen. Denn auch über den umliegenden Boden kann ein Stromschlag erfolgen.

Besonders gefährlich ist Radfahren bei Gewitter auf freiem Gelände. Blitze schlagen immer am höchsten Punkt im Gelände ein. Man sollte also um jeden Preis verhindern, selbst dieser Punkt zu sein. In diesem Fall sollte man das Fahrrad abstellen, eine Senke oder einen Graben suchen und sich dort möglichst klein machen. Wer einen isolierenden Gegenstand, wie eine Regenjacke oder einen Rucksack dabei hat, kniet sich am besten darauf, um vor sogenannten Kriechströmen aus dem Boden geschützt zu sein. Einzeln stehende Bäume oder Masten sollten gemieden werden. Auch voneinander sollten Menschen Abstand halten, wenn sie gemeinsam unterwegs sind.

Im Wald gilt man dagegen als relativ sicher. Dort ist die Möglichkeiten, wo der Blitz einschlagen könnte, durch die große Zahl an Bäumen weiter verteilt. Allerdings sollte man sich von Baumstämmen und vom Waldrand fernhalten. Bei starkem Wind sollte man sich außerdem vor herunterfallenden Ästen in Acht nehmen. 

Wenn möglich sollte man in einem Gebäude mit Blitzableiter, einem Auto oder unter einer Brücke mit Metallanteil Zuflucht suchen. Bei einer Brücke ist es allerdings wichtig, das Fahrrad außerhalb stehenzulassen und keine Geländer oder andere Metallteile zu berühren.

So weißt du, wann du dich in Sicherheit bringen solltest 

Wer sich nicht sicher ist, ob er seinen Zufluchtsort noch rechtzeitig erreicht, kann die Entfernung zum Gewitter mit der bekannten Daumenregel abschätzen: Man zählt die Sekunden zwischen einem Blitz und dem nächsten Donner und teilt die Zahl durch drei. Der Hintergrund für diese Formel ist, dass sich Schall mit einer Geschwindigkeit von etwa 333 Meter pro Sekunde ausbreitet. Für einen Kilometer braucht das Donnergeräusch also etwa 3 Sekunden.  Das Licht des Blitzes kann man sofort sehen. 

Mehr zum Thema Fahrradfahren

Da man dadurch jedoch immer noch nicht weiß, wie schnell das Gewitter näher kommt, sollte man schon beim ersten Donnerschlag sehr wachsam sein.