Du läufst bei einem Spaziergang oder beim Gassigehen durch den Wald und immer wieder sind die Bäume mit Markierungen besprüht. Was bedeutet das?
Die farblichen, meist gesprühten Markierungen der Bäume dienen den Förster*innen dazu, den Baumbestand eines Waldes zu sortieren und zu organisieren.
Je nach Region und Forstbetrieb können die Zeichen etwas variieren.
Markierungen an Bäumen - das bedeuten sie
Ein weißer oder grüner Punkt oder auch ein blaues Band steht für besonders wertvolle Bäume, sogenannte Zukunftsbäume oder Auslesebäume. Diese ausgelesenen Bäume sind das Kapital der Förster*innen und sie sollen in den folgen Jahrzehnten gezielt in ihrem Wachstum gefördert werden. Das bedeutet, dass zum Beispiel konkurrierende Nachbarbäume weichen müssen. Damit der leistungsstarke Baum, man nennt ihn auch den Klassenprimus, gut zu identifizieren ist, wieder er von 3 bis 4 Seiten mit einem grünen oder weißen Kreis markiert.
Ein roter Diagonalstrich oder auch zwei rote Punkte, kennzeichnen einen Baum, der mit einem Zukunftsbaum konkurriert und daher von Förster*innen zum Fällen markiert wird. Der Baum muss weichen, um Platz zu schaffen für den ausgewählten Zukunftsbaum. Nicht nur Bedrängerbäume erhalten einen roten Diagonalstrich, sondern auch alle Bäume, die bei der nächsten Durchforstung gefällt werden sollen. Das gilt auch für solche, die ihr Erntealter erreicht haben. Sind Bäume zusätzlich mit einem roten Ausrufezeichen verstehen, bedeutet das, dass dieser Baum abgestorbene Äste in der Krone hat, oder bereits ganz abgestorben ist. Das Ausrufezeichen gilt als Hinweis für die Waldarbeiter*innen, dass von jenen Bäumen eine Gefährdung ausgehen kann.
Da die Waldarbeiter*innen nicht einfach mit ihren schweren Maschinen querfeldein zu den zu fällenden Bäumen fahren können, gibt es sogenannte Rückegassen, dies sind so gesehen die Straßen im Wald. Markiert werden diese Rückgassen durch weiße Querstriche oder ein grünes R markiert. Auf diesen Gassen können die Waldmaschinen fahren und das geschlagene Holz aus dem Wald befördern.
Symbole an Bäumen markieren totes Holz und Wanderlust
Manchmal sind Bäume sehr auffällig mit einem H, einer weißen oder grünen Welle markiert. Dies steht für sogenannte Habitus- oder Biotopbäume. Sie beherbergen in Höhlen oder Horste, die zum Beispiel von Eulen, Hohltauben oder Spechten als Lebensraum genutzt werden. Dabei kann es sich auch um liegendes Totholz handeln, in dem Kleinsäuger, Pilze oder Insekten leben.
Eingekreiste Zahlen, die mit einem Richtungspfeil versehen sind, sind keine Überbleibsel einer Schnitzeljagd, sie sind Hinweise für Jäger*innen. Mithilfe der Ziffern und Pfeile werden die Wege zu den Hochsitzen markiert. Grenzen aller Art wie zu bestimmten Abteilungen, Besitztum oder Beständen werden meist mit einer weißen Doppellinie markiert. Ein großer Wald besteht in der Regel aus Distrikten, die wiederum in Abteilungen gegliedert sind. So behalten die Förster*innen und auch die Jäger*innen den Überblick; denn auch die Jagdgebiete werden mit Doppellinien, meist in roter Farbe, gekennzeichnet.
Ihr habt vergessen auch die Bäume zu gendern: Bäum:innen hat noch gefehlt oder lasst den Scheiß einfach den 85% der Bevölkerung ablehnen...