Rente: Was passiert mit meinem Geld, wenn ich sterbe?

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Was geschieht mit der Rente nach dem Tod? Können Hinterbliebene davon profitieren? Hier erfährst du, welche Ansprüche Ehepartner und Kinder geltend machen können.

Der Tod eines geliebten Menschen wirft viele Fragen auf – nicht nur emotional, sondern auch finanziell: Was passiert mit der Rente des Verstorbenen? Wird sie vererbt oder geht sie verloren? Obwohl die Rente nicht automatisch an die Erben übergeht, können Hinterbliebene unter bestimmten Bedingungen weiterhin von den Zahlungen profitieren. Wir erklären, welche Rechte Ehepartner und Kinder nach dem Tod eines Rentenempfängers haben und wie sie diese geltend machen können.

Wer hat Anspruch auf die Rente eines Verstorbenen?

Nach dem Tod eines Rentenempfängers endet grundsätzlich die Zahlung der regulären Rente. Dabei ist die Rente nicht vererbbar, das bedeutet, dass sie nicht direkt an Erben oder Familienangehörige weitergegeben wird. Es gibt allerdings Sonderregelungen, durch die Hinterbliebene wie Ehepartner oder Kinder unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Leistungen wie Witwenrente oder Waisenrente haben. Diese Ansprüche müssen jedoch aktiv beantragt werden.

Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, haben Ehepartner häufig Anspruch auf Witwen- oder Witwerrente. Die Höhe und Dauer dieser Zahlungen hängen unter anderem von der Dauer der Ehe und den Beitragsjahren des Verstorbenen zur Rentenversicherung ab. Bei Kindern wiederum gibt es die Möglichkeit einer Waisenrente, die gezahlt wird, wenn der verstorbene Elternteil in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat. Diese Zahlungen werden für minderjährige Kinder oder solche, die sich in Ausbildung befinden, gewährt.

Im sogenannten Sterbevierteljahr, einer Übergangszeit von drei Monaten nach dem Tod eines Rentenempfängers, erhalten Hinterbliebene die volle Rentenzahlung. Diese Regelung dient dazu, finanzielle Engpässe unmittelbar nach dem Tod eines Angehörigen abzufedern. Allerdings gilt diese Regelung nur für Personen, die anspruchsberechtigt sind. Das betrifft in der Regel Witwen und Witwer, die eine Witwen- oder Witwerrente beanspruchen, sowie Kinder, die noch Waisenrente beziehen können. Grundsätzlich sollten sich Hinterbliebene frühzeitig beim Rentenversicherungsträger melden und den Antrag auf Witwenrente oder Waisenrente stellen. Um den Anspruch zu belegen, sind Unterlagen wie eine Sterbeurkunde und die Rentenbescheide des Verstorbenen erforderlich.

Welche Ansprüche haben Ehepartner nach dem Tod?

Ehepartner eines verstorbenen Rentenempfängers können unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Witwenrente oder Witwerrente haben. Es gibt zwei Arten dieser Rente: die "große Witwenrente" und die "kleine Witwenrente". Die große Witwenrente wird an einen überlebenden Ehepartner gezahlt, wenn der Verstorbene ausreichend in die Rentenversicherung eingezahlt hat und die Ehe eine Mindestdauer von einem Jahr hatte. Voraussetzung ist zudem, dass der überlebende Ehepartner das Rentenalter noch nicht erreicht hat.

Die kleine Witwenrente wird gezahlt, wenn der überlebende Ehepartner jünger als 47 Jahre ist und keine Kinder betreut oder selbst für seinen Lebensunterhalt sorgt. Diese Rente wird jedoch nur für eine bestimmte Zeit, in der Regel für zwei Jahre, gezahlt. Die Höhe der Witwenrente hängt dabei sowohl vom Rentenanspruch des Verstorbenen als auch von der Einkommenssituation des überlebenden Ehepartners ab. Hat der Witwer oder die Witwe ein eigenes Einkommen, wird dies auf die Höhe der Witwenrente angerechnet.

Ein wichtiger Punkt ist auch die Regelung bei einer neuen Heirat. In vielen Fällen endet die Witwenrente mit einer erneuten Eheschließung. Eine Ausnahme besteht für Witwen und Witwer, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie etwa eine eigene Altersrente oder besondere Erwerbsumstände.

Was steht Kindern zu, wenn ein Elternteil stirbt?

Kinder eines verstorbenen Rentenempfängers können Anspruch auf eine Waisenrente haben. Diese wird gezahlt, wenn ein Elternteil verstorben ist und das Kind noch minderjährig oder in Ausbildung ist. Die Waisenrente wird in zwei Varianten gewährt: die Halbwaisenrente für Kinder, deren ein Elternteil verstorben ist, und die Vollwaisenrente, wenn beide Eltern verstorben sind. Der Anspruch auf Waisenrente wird meist bis zum 18. Lebensjahr gewährt, in bestimmten Fällen auch darüber hinaus, etwa wenn das Kind noch in Ausbildung ist und jünger als 27 Jahre ist.

Die Höhe der Waisenrente richtet sich nach dem Rentenanspruch des verstorbenen Elternteils und ist abhängig von dessen Beitragszeiten zur Rentenversicherung. In Fällen, in denen das Kind aufgrund von Krankheit oder Behinderung weiterhin Unterstützung benötigt, kann die Waisenrente auch noch nach dem 27. Lebensjahr weitergezahlt werden.

Es gibt zudem besondere Regelungen für den Fall, dass das Kind eine Betreuungsperson wie einen Alleinerziehenden hat. In solchen Fällen können zusätzliche Leistungen gewährt werden, um die finanzielle Belastung für den Alleinerziehenden abzumildern. Ein weiterer relevanter Aspekt ist die Art der Rentenversicherung des verstorbenen Elternteils: Falls dieser in einer anderen Versicherung als der gesetzlichen Rentenversicherung versichert war, wie etwa einer Betriebsrente, können auch dort Waisenrentenansprüche bestehen. Eltern oder Erziehungsberechtigte sollten sich frühzeitig über den Anspruch auf Waisenrente informieren und den Antrag direkt nach dem Tod des Elternteils stellen. Wichtig ist auch, den Ausbildungsstatus des Kindes zu dokumentieren, um den Anspruch gegebenenfalls auch nach dem 18. Lebensjahr aufrechtzuerhalten.

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