Inkasso-Betrug als neue Masche: Wie du falsche Mahnungen erkennst

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Bei einer Zahlungsaufforderung solltest du prüfen, ob eine Berechtigung vorliegt. Kriminelle spielen mit deiner Angst und täuschen dich mit gefälschten Rechnungen. Wie kannst du dich schützen?

Flattert dir eine Rechnung oder gar Mahnung ins Haus, möchtest du diese vermutlich schnellstmöglich bezahlen. Vielleicht neigst du dazu, diese blind zu überweisen. Doch es könnte eine Falle sein. Denn Betrüger nutzen deine Angst und schicken gefälschte Rechnungen zu. Die Verbraucherzentrale warnt vor dieser Betrugsmasche und gibt eine schwarze Liste dubioser IBAN-Nummern aus. 

Was steckt hinter der Betrugsmasche?

Rechnungen, Mahnungen und Inkassoschreiben erzeugen automatisch großen Druck beim Empfänger. Möglicherweise wird ein Gerichtsverfahren, Lohn- und Gehaltspfändung oder eine Zwangsvollstreckung angedroht. Dadurch fühlst du dich verunsichert und möchtest den offenen Betrag am liebsten sofort bezahlen. 

Doch nicht immer sind die Forderungen gerechtfertigt. Manchmal sind die Briefe gefälscht und dienen nur dazu, dass sich Kriminelle die Taschen füllen können. Sie setzen dazu täuschend echte Schreiben auf und möchten dich damit dazu bringen, den Geldbetrag auf ein Konto im Ausland zu überweisen. 

Es ist schwierig, diesen Betrug zu erkennen. Daher geben wir dir in den folgenden Abschnitten ein paar Tipps, wie du dem Betrug entgehen kannst. Am besten überweist du nicht sofort das Geld, sondern lässt einen Experten einen Blick darauf werfen

Wie erkennst du eine verdächtige IBAN?

Wichtig zu wissen ist, dass du schon an der IBAN erkennen kannst, ob möglicherweise ein Betrug vorliegt oder nicht. Der IBAN Code kann laut Ruhr24 schon "verraten, ob Vorsicht geboten ist oder nicht". Sitzen die Absender im Ausland, kann die ausländische IBAN ein erster Hinweis auf eine Fälschung sein. 

Handelt es sich um ein deutsches Konto, auf das das Geld überwiesen werden soll, steht ein "DE" vorne. Die IBAN selbst hat insgesamt 22 Stellen. Weitere Länderkennungen sind AT für Österreich mit 20 Stellen, CH für die Schweiz mit 21 Stellen, FR für Frankreich mit 27 Stellen, GB für das Vereinigte Königreich mit 22 Stellen, ES für Spanien mit 24 Stellen, IT für Italien mit 27 Stellen und NL für die Niederlande mit 18 Stellen. 

Ein weiteres Indiz für kriminelle Absichten liefert der Absender. Kennst du den Absender oder ist er dir völlig unbekannt? Am besten überprüfst du die Bankverbindung und setzt dich mit dem Gläubiger in Verbindung. Dazu nutzt du nicht die im Schreiben angegebenen Kontaktdaten, sondern suchst im Internet nach offiziellen Daten

Wie schützt du dich vor Betrug?

Wie oben beschrieben, kann der genaue Blick auf die IBAN sehr hilfreich sein, um nicht in eine betrügerische Falle zu tappen. Bist du unsicher, überweise das Geld nicht, sondern ziehe möglicherweise auch die Verbraucherzentrale zu Rate. 

Einen Service, den die Verbraucherzentrale bietet, ist der Online-Inkasso-Check, für den du nichts bezahlen musst. Mit diesem Test kannst du ganz einfach prüfen, ob du verpflichtet bist zu einer Zahlung und ob der Betrag stimmig ist. Du beantwortest ein paar Fragen und bekommst dafür eine juristische Einschätzung und möglicherweise einen Beispielbrief, mit dem du der Zahlungsaufforderung widersprechen kannst

Darüber hinaus listet die Verbraucherzentrale Brandenburg betrügerische Konten auf. Diese Liste wird von der Verbraucherzentrale stets überprüft, ergänzt und auf dem neusten Stand gehalten. Anhand der Liste kannst du erkennen, ob das Schreiben möglicherweise unseriös ist. Denn ist dein Unternehmen gelistet, kannst du mit Sicherheit davon ausgehen, dass es ich um einen Betrugsversuch handelt. 

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