Diskussion über die Riester-Rente - Regierung denkt über Veränderungen nach
Autor: Dominik Jahn
Berlin, Freitag, 03. November 2023
In Deutschland haben rund 16 Millionen Bürger einen Riester-Vertrag. Jetzt könnte ein neues Modell folgen. Die Verbraucherzentrale kritisiert die Pläne massiv.
Im Jahr 2024 soll die Rente wieder steigen. Doch für viele Menschen reichen die finanziellen Mittel im Ruhestand nicht aus. Eine Reform soll helfen. Gerade wenn es um die private Altersvorsorge geht, soll sich grundlegend etwas verändern. Der Riester-Rente droht das Aus.
Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) legte eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission am Montag, 17. Juli 2023, Vorschläge für eine grundlegende Reform der privaten Altersvorsorge vor. Schaut man auf einige Zahlen der Tafel Deutschland, wird es Zeit, dass Bewegung in das Thema kommt. Immer mehr Rentner müssen die bundesweiten Einrichtungen aufsuchen, heißt es gegenüber inFranken.de.
Aus für Riester-Rente droht – was passiert mit bestehenden Verträgen?
Hauptziel der neuen Pläne: Weg mit der Riester-Rente! Doch was bedeutet das für die 16 Millionen Bürger mit einem entsprechenden Vertrag? Das Problem mit dem aktuellen Modell: Zu wenig Menschen wollen es haben. Die Tagesschau erklärt in einem Beitrag, dass auf der einen Seite lange Zeit nur niedrige Zinsen winkten, „diesen standen auf der anderen Seite vergleichsweise hohe Kosten gegenüber“. Nun sollen neue Bedingungen geschaffen werden.
Dem dpa-Bericht zufolge sparen rund zehn Millionen der 16 Millionen Riester-Verträge über einen klassischen Versicherungsvertrag – Banksparpläne und Investmentfondsverträge seien weniger verbreitet. In der Bundesregierung sorgt man sich daher, dass die Menschen nicht ausreichend fürs Alter vorsorgen. Jetzt soll’s eben eine Reform richten.
Für die bestehende Verträge bestehe allerdings Bestandsschutz, so die Meldungen dazu. Die Experten-Kommission "Fokusgruppe private Altersvorsorge", soll nicht nur Vorschläge zur Verbesserung des bestehenden Riester-Systems gemacht haben, sondern grundlegend neue Lösungen, sagte Finanz-Staatssekretär Florian Toncar in Berlin. Das Ziel: Es soll mehr Rendite ermöglicht werden und somit sollen wieder mehr Menschen dazu gebracht werden, staatlich gefördertes Geld für später zurückzulegen.
Im Rahmen neuer Renten-Modelle soll mehr Risiko möglich sein
Konkret heißt das laut Meldung der Deutschen Presse-Agentur: „Die Arbeitsgruppe schlägt mehrere Produkte vor, mit denen die Vorsorger je nach eigener Risikobereitschaft auch mehr Rendite herausholen können. So könnten auch Altersvorsorgen mit geringeren Garantien und dafür höheren Renditemöglichkeiten angeboten werden. Eine große Rolle soll ein Altersvorsorgedepot spielen, bei dem das Geld zum Beispiel in börsengehandelten Indexfonds (ETFs) angelegt wird. Um die staatliche Förderung zu kassieren, müsste das Depot bis zum Erreichen des Rentenalters bestehen bleiben“.
ETF (Exchange Traded Funds)