Kürzung der Zuschüsse: Rentenversicherung wirft Politik Wortbruch vor
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Montag, 15. Januar 2024
Massiver Kritik an der Bundesregierung nach Kürzung der Zuschüsse für die Rente kommt von der Deutschen Rentenversicherung.
Weniger Geld für die Rente! Die Regierung um Bundeskanzler Olaf Scholz kürzt im Rahmen der Haushaltssperre und den erzwungenen Sparmaßnahmen im Bundeshaushalt, den Bundeszuschuss zur gesetzlichen Rentenversicherung – es geht um die Summe von 600 Millionen Euro.
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hatte sich bereits Anfang Dezember 2023 gegenüber inFranken.de zur Spar-Diskussion um die Rente geäußert. Damals blieb man noch deutlich entspannter bei dem Thema. Jetzt übt Rentenpräsidentin Gundula Roßbach sehr scharfe Kritik an den handelnden Personen. Der Renten-Ärger ist groß!
Rentenversicherung wirft der Politik Wortbruch vor
In einem offiziellen Statement greift Roßbach die Bundesregierung sehr deutlich an: "Mit der nochmaligen Kürzung des Bundeszuschusses in dreistelliger Millionenhöhe bricht der Bund wiederholt feste Finanzierungszusagen gegenüber der Rentenversicherung." Der Vorwurf ist klar: Wortbruch!
Die Konsolidierung des Bundeshaushalts sei von extremer Wichtigkeit, doch dürfe sie nicht zulasten der Rentenversicherung gehen. Roßbach: "Mit der Verlässlichkeit von Zusagen steht und fällt das Vertrauen in die gesetzliche Rente."
Ein Vertrauen, das derzeit ohnehin auf sehr dünnem Eis steht. In einer Umfrage der Redaktion im Oktober dieses Jahres zeigte sich eine klare Haltung bei über 27.000 Teilnehmern gegenüber der Sicherheit der Renten.
Rentenpräsidentin Roßbach ist sicher: Sparmaßnahmen bei der Rente haben keinen Effekt
Für die Rentenpräsidentin ist die Sinnhaftigkeit der Maßnahme zudem nicht gegeben: "Mit der Entscheidung entsteht kein wirklicher Spareffekt, denn an den Ausgaben der Rentenversicherung ändert sich nichts."
Positiv sieht Roßbach bei diesen Plänen lediglich die aktuell noch gute finanzielle Lage der DRV: "Die Rücklage der Rentenversicherung ist derzeit noch gut gefüllt, weil seit längerem höhere Beiträge gezahlt werden als erforderlich. Die Beitragszahler haben so einen Puffer für die anstehenden demografischen Herausforderungen geschaffen."