Rente unter 1400 Euro nach 40 Jahren Arbeit - jeder zweite Rentner betroffen
Autor: Dominik Jahn, Agentur dpa
, Mittwoch, 04. Oktober 2023
Die Politik will die Rente reformieren. Verschiedene Überlegungen werden intensiv diskutiert.
Für das Jahr 2024 dürfen sich Rentner wohl über eine deutliche Rentenerhöhung freuen. Mehr Geld im Ruhestand können durchaus viele Menschen in Deutschland gebrauchen. Neueste Angaben des Bundesarbeitsministeriums fallen wenig erfreulich aus.
Wie aus einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervorgeht, vermeldet das Ministerium auf schriftliche Anfrage der Linken-Abgeordneten Sahra Wagenknecht, dass mehr als jeder zweite Rentner, der 40 Jahre oder mehr gearbeitet hat, weniger als 1400 Euro Rente monatlich in der Tasche hat. Das Antwortschreiben liegt demnach der Neuen Osnabrücker Zeitung vor.
Nach 40 Jahren Arbeit oft unter 1400 Euro Rente
Laut Meldung des Ministeriums sind es rund 3,8 Millionen der gesetzlich versicherte Rentner, die nach 40 oder mehr Jahren Arbeit unter der Marke von 1400 Euro Nettorente (Rentenzahlbetrag) monatlich liegen. 2,5 Millionen davon haben am Ende sogar noch weniger als 1200 Euro monatlich zur Verfügung.
Nicht verwunderlich, dass das Vertrauen in die Rente wohl verloren gegangen ist. In einer inFranken.de-Umfrage dazu, gaben bislang von über 20.000 Teilnehmern über 70 Prozent an, sie würden davon ausgehen, dass ihnen im Ruhestand das Geld fehlen wird.
Die Zahlen des Bundesarbeitsministeriums zur Rente
Zu den Zahlen des Bundesarbeitsministeriums erklärte Wagenknecht laut dpa: „Das deutsche Rentensystem liegt auf der Intensivstation. In kaum einem anderen Land erhalten Normal- und Geringverdiener, die ihr Leben lang hart geschuftet haben, so wenig Rente wie in Deutschland.“
Aus den Zahlen geht dem Beitrag nach auch hervor, „dass ein Durchschnittsverdiener im Schnitt über 48 Jahre arbeiten müsste, um auf eine Rente von 1600 Euro zu kommen. Um 1400 Euro zu erhalten, müsste er 42 Jahre arbeiten“.
Rente kassieren nach Tabelle – so wird kein Geld abgezogen
Wagenknecht forderte demzufolge ein grundsätzlich anderes Rentensystem: „Wir brauchen keine spekulative Aktienrente, sondern einen bundesweiten Volksentscheid über eine Rente nach dem Vorbild Österreichs.“