Rente weg zur Monatsmitte - die Inflation frisst das Geld auf
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Freitag, 10. März 2023
Für Rentner*innen reicht oft das Geld nicht mehr aus im Monat. Der Sozialverband VdK Deutschland stellt daher jetzt klare Forderungen an die Bundesregierung.
Für die Altersvorsorge im Jahr 2023 ist einiges in Planung. Rentenerhöhung, Aus für Doppelbesteuerung und mehr, es muss sich etwas ändern. Auch der Sozialverband VdK Deutschland hat sich in den vergangenen Wochen zur aktuellen Lage rund um die Rente kritisch geäußert.
Die Rente mit 63 genießen ist auch ohne große Abzüge machbar, aber längst nicht mehr für alle denkbar. Gegenüber der Bild-Zeitung stellt die Präsidentin des Sozialverbandes Verena Bentele eine klare Forderung an die Regierung und nennt die größten Baustellen im derzeitigen System.
Kein Geld mehr zur Mitte des Monats: Preissteigerungen fressen die Rente auf
Bentele spricht aus, was viele Rentner*innen aus eigener Erfahrung erleben: "Viele arme Rentnerinnen und Rentner haben schon Mitte des Monats nicht mehr genug Geld für das Lebensnotwendige." Als Grund nennt sie die massiven Preissteigerungen im Alltag. Und im Jahr 2023 werden sechs Dinge definitiv noch teurer werden.
Viele Menschen seinen demnach einfach zu alt oder zu krank, um noch etwas dazuzuverdienen. Und die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland wird noch deutlicher in dem Bericht. Zwar würden die Renten mit der Lohnentwicklung steigen, aber eben nicht eins zu eins. Daher ist für sie ganz klar, Kürzungsfaktoren müssten dauerhaft aus der Rentenformel gestrichen werden.
Die klare Ansage von Verena Bentele an die Verantwortlichen in der Bundesregierung: "Als schnelle Hilfe in der Krise fordern wir Einmalzahlungen für Menschen mit kleinen Renten.“ Unterstützung bekommt die 40-Jährige von Ulrich Schneider. Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands fordert zudem laut dem Artikel der Bild-Zeitung eine armutsfeste Mindestrente und in Zeiten der Inflation gezielte finanzielle Hilfen für alle armen Haushalte.
Rentner schildert katastrophale Situation im Alltag
Im Gespräch mit der Zeitung erklärt mit Erwin Schiller, ein ehemaliger Maler und Lackierer aus Berlin, wie schlimm es um seine Rente bestimmt ist. Schiller: "Meine 1600 Euro Rente gehen fast vollständig für die Lebenshaltung drauf – für Miete oder Fahrtkosten zum Arzt."
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Etwas Geld sparen für Notfälle oder um sich etwas zu gönnen, ist für den 84-Jährigen nicht möglich. 44,5 Jahre lang hat er gearbeitet. Schiller: "Ich komme finanziell nur klar, weil ich noch mit meiner Frau Marianne (82) zusammenleben darf." Nur mit zwei Renten kommen sie gerade so durch den Alltag.