BGA-Präsident fordert für die Rente "längere Arbeitszeit" und das Aus für die Frührente
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Mittwoch, 10. April 2024
Über die Zukunft der Rente in Deutschland wird weiter diskutiert. Vom Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) kommt jetzt eine klare Forderung zum Rentenalter.
Geht es um den Ruhestand in Deutschland, dann wird weiter heftig diskutiert. Das Rentenpaket 2 steht in der Kritik. Experten und Sozialverbände haben Zweifel daran und sprechen Probleme an. Ein wesentlicher Kritikpunkt an der Reform der Bundesregierung: Die Kosten wird die junge Generation tragen müssen – schon ab 2028 wird weniger vom Gehalt übrig bleiben.
Auch aus der Wirtschaft kommen immer wieder neue Forderungen für Veränderungen. Jetzt hat sich der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) geäußert. In einer offiziellen Mitteilung wird Dr. Dirk Jandura sehr deutlich und benennt ganz wesentliche Anforderungen, die jetzt benötigt werden.
So bleibt Rente nicht bezahlbar – BGA-Präsident mit klarer Forderung
Eine Rente mit 63 Jahren ist für ihn in keinster Weise mehr zeitgemäß. Jandura: "Wir brauchen mutige Lösungsansätze. Und wir müssen den Realitäten ins Auge schauen. Die Menschen dürfen nicht früher, sondern sollen eher später in Rente gehen."
Frühverrentung können wir uns nicht leisten.
Schon vor wenigen Wochen hatte sich Professor Jens Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft zur Frührente geäußert und die Maßnahme auf eine persönliche Streichliste gesetzt. Hier ließen sich unnötige Kosten für den Staat sparen, so seine Sichtweise.
Der BGA-Chef wird in seiner Ausführung noch konkreter: "Schon heute werden die Renten mit 81 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt bezuschusst. Die Menschen werden immer älter. Deshalb darf es keine Anreize geben, die beitragspflichtige Beschäftigung zu verkürzen. Eine Frühverrentung – wie die abschlagsfreie Rente ab 63 – können wir uns nicht leisten."
Rentenalter: "Wir müssen mehr arbeiten, in der Woche, im Jahr, im Leben."
Für Dr. Dirk Jandura ist klar, Politik, Wirtschaft und auch die Gesellschaft, müssen aufhören, die Augen zu verschließen. Das Problem mit der Rente ist klar: "Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir, dass wir um eine längere Arbeitszeit nicht herumkommen. Das ist keine attraktive Forderung und für viele politische Parteien ein ‚No-Go‘. Aber so ist die Realität." Heißt: "Wir müssen mehr arbeiten, in der Woche, im Jahr, im Leben."
Es müssen noch mehr verändern. Maßnahmen aus dem Rentenpaket 2 dürften laut Jandura nur ein Anfang sein: "Es ist dringend notwendig, die Renten zukunftsfähig aufzustellen. Mit dem derzeitigen demografischen Wandel ist das eine Herkulesaufgabe. Eine Aktienrente ist ein Schritt in die richtige Richtung, hin zu Generationengerechtigkeit. Doch das wird nicht reichen. Wir kommen nicht um die notwendigen Strukturreformen herum.“