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Hubertus Heils einfache Renten-Rechnung – Minister über Abhängigkeit vom Arbeitsmarkt


Autor: Dominik Jahn

Deutschland, Donnerstag, 19. Oktober 2023

Für Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, besteht eine klare Abhängigkeit der beiden Bereiche.
Rente und der Arbeitsmarkt - die einfache Renten-Rechnung vom Bundesarbeitsminister.


Über das Thema Rente wird in Deutschland in den vergangenen Wochen und Monaten heftig diskutiert. Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, hat dazu eine klare Meinung. In einem Gespräch mit der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (NBR) erklärt er, warum die Renten vom Arbeitsmarkt so sehr abhängig sind. 

Viele Senioren steuern dabei auf eine Rente in Armut zu – ist immer häufiger zu lesen. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat, wie inFranken.de berichtet hat, aufgezeigt, dass diese Darstellungen häufig „faktisch falsch“ sind. 

Rente und Inflation – Bundesarbeitsminister verseht die Sorgen der Menschen

Die Sorgen der Menschen kann Bundesarbeitsminister Hubertus Heil aber durchaus verstehen. Gerade durch die Inflation sei eine enorme „Belastung für die ganze Gesellschaft“ entstanden. 

Inflation

Definition vom Statistischen Bundesamt: In einer Marktwirtschaft können sich die Preise für Waren und Dienstleistungen jederzeit ändern – einige Preise steigen, während andere fallen. Erhöhen sich die Güterpreise allgemein und nicht nur die Preise einzelner Produkte, so spricht man von „Inflation“.

Mit einigen Maßnahmen hat die Politik auch darauf reagiert, wie Heil erläutert: „Deshalb hat die Bundesregierung mit der Energiepreispauschale, einem Zuschuss für Wohngeldempfänger und der Dezemberhilfe auch die Rentnerinnen und Rentner spürbar entlastet.“ Einiges davon kommt allerdings nicht an. Zusatz-Geld zur Rente – davon wissen viele Rentner nichts

Rente und Löhne hängen eng miteinander zusammen

Was Hubertus Heil im Interview immer wieder anspricht, ist die extreme Abhängigkeit der Rente von den Löhnen. Heil: „Das Rentenniveau beschreibt, wie die Renten sich im Verhältnis zu den Löhnen entwickeln. Wenn die Löhne steigen, muss dies auch für die Renten gelten.“

Allerdings, so wurde zuletzt bekannt, kommt die Rente schlechter weg, als Pensionen. So gibt es für Beamte wohl bald ein deutlich höheres Plus auf die Pension obendrauf. Ein Inflationsausgleich wird wohl kommen. Kritik kommt dabei vom Bundesrechnungshof, wie bereits berichtet. Diese Zulagen seien doch nur für den aktiven Dienst gedacht. 

Die einfache Renten-Rechnung von Hubertus Heil

Insgesamt macht der Bundesminister eine klare und einfache Rechnung auf für die Rente: „Je stabiler der Arbeitsmarkt ist, desto stärker ist die Rente.“ Die wesentliche Finanzierung der Rente, so beschreibt es Heil, kommt heute und auch zukünftig aus den Beiträgen. 

Und weiter sagt er: „Wenn die Löhne steigen, muss dies auch für die Renten gelten. Mit einem stabilen Rentenniveau garantieren wir auch der jungen Generation eine Rente, auf die sie sich verlassen kann.“ 

Auch einen Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus gönnt sich der Bundesminister für Arbeit und Soziales. In Österreich und Schweden machen sie bei der Rente vieles anders. Für Hubertus Heil gibt es durchaus interessante Ansätze. Gerade Österreich nimmt Beamte und Selbstständige stärker in die Pflicht: „Ich hege Sympathie für diese Idee. Es ist aber eine Frage, die sich sehr viel stärker an die Länder und Kommunen richtet als an den Bund. Der Bund hat auch Beamte – aber eben nicht so viele.“