Rente sorgt für Zahlen-Schock im Dezember - Altersarmut wächst
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Mittwoch, 25. Dezember 2024
Auf Nachfrage von inFranken.de ordnet der Sozialverband VdK die neuen Zahlen ein – "mit Vorsicht zu genießen".
Finanzielle Schwierigkeiten in der Rente sind keine Seltenheit mehr für die Menschen in Deutschland. Dazu gibt es aktuelle Zahlen der Bundesregierung, die es in sich haben. Sie zeigen deutlich, dass immer mehr Senioren im Ruhestand unter dem Niveau der Grundsicherung liegen.
Das Dokument liegt nach eigenen Angaben der Bild-Zeitung vor. Die Daten darin sind ein echter Renten-Schock: Rund 7,9 Millionen Menschen bekamen Ende des vergangenen Jahres eine monatliche Rente von unter 950 Euro – das sind etwa 42,1 Prozent ALLER Altersrenten in Deutschland.
Renten-Schock durch Zahlen der Bundesregierung
Nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales betrug im Jahr 2022 das durchschnittliche Brutto-Niveau der Grundsicherung im Alter, die das Existenzminimum sichern soll, genau 865 Euro. Mit Endes des Jahres 2023 waren es 942 Euro.
Mit Blick auf die Anzahl der betroffenen Rentner zeigt sich zudem, dass der Trend weiter nach oben zeigt. 2022 waren es noch 7,2 Millionen Senioren (38,8 Prozent).
Herausgegeben wurden die neuesten Zahlen auf eine Anfrage hin des AfD-Abgeordneten René Springer. Springer kritisiert, dass immer mehr deutsche Rentner "mit Armutsrenten abgespeist" würden. Bereits im März dieses Jahres hatte sich Sahra Wagenknecht, vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), zum Thema geäußert. Die Politikerin bezeichnete damals eine Rente unter 1100 Euro als "gesellschaftlichen Sprengstoff". Aktuell fordert sie einen Inflationsausgleich für Senioren - 120 Euro mehr Rente pro Monat müsse es geben.
Sozialverband ordnet die Zahlen zur Altersarmut ein
ABER: Auf Nachfrage von inFranken.de hat sich der Sozialverband VdK Deutschland zu dem Thema geäußert. Gegenüber der Redaktion hat VdK-Präsidentin Verena Bentele die Aussagekraft des Dokuments der Bundesregierung etwas genauer eingeordnet: "Die Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen."
Laut Bentele würden sie in dieser Form "nichts darüber sagen, ob Rentner noch andere Einkommen haben, etwa Betriebsrenten, Bezüge aus Versorgungswerken oder Pensionen". Was allerdings auch ihrer Meinung nach bleibt, ist die Tatsache, dass ein deutlicher Anstieg Rentnern zu sehen ist, "die eine geringe Rente bekommen oder sogar von Armut betroffen sind". Bentele: "Das ist eine furchtbare Entwicklung."