Umstritten bleibt besonders die Finanzierung durch Beitragsmittel der gesetzlichen Rentenversicherung.
"Die Mütterrente bleibt." Mit diesen Worten schimpfte am Freitag, 28. März, CSU-Chef Markus Söder im „Morgenmagazin“ der ARD in Richtung aller Kritiker. Der Zuschlag zur gesetzlichen Rente ist schon seit geraumer Zeit vielen Finanz-Experten ein Dorn im Auge.
Grundsätzlich steht der Sozialverband VdK Deutschland hinter der Mütterrente, doch für VdK-Präsidentin Verena Bentele haben die neuen Pläne von Union und SPD einen entscheidenden Haken.
Neue Pläne für die Rente: Bei der Mütterrente gibt es einen Haken
Hintergrund: Geht es nach den Vorstellungen der Politik, dann sollen Millionen Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, künftig mehr Rente bekommen. Die sogenannte Mütterrente soll auch für diese Mütter aufgestockt werden – von derzeit 2,5 auf 3 Entgeltpunkte pro Kind.
In einem Interview mit dem Nachrichtenportal von t-online.de erklärte Bentele dazu: "Die Mütterrente kommt ausgerechnet bei den Frauen nicht an, die sie am dringendsten bräuchten." Viele von den Frauen bräuchten demnach eine Grundsicherung um ihre Rente aufzustocken. Bentele: "Und dort wird die Mütterrente unter Umständen voll angerechnet. Nur wer auf mindestens 33 Beitragsjahre kommt, profitiert von einem Freibetrag bei der Grundsicherung."
Viele Frauen würden das aber nicht schaffen. Die höhere Mütterrente würde, so erklärt es die VdK-Präsidentin weiter, "bei ihnen also dazu führen, dass die Grundsicherung sinkt. Wer Altersarmut verhindern will, muss diesen Freibetrag ausweiten".
Und Verena Bentele und der Sozialverband haben eine weitere Forderung für die Pläne von CDU, CSU und SPD: "Wir fänden es grundlegend ungerecht, wenn die Mütterrente aus Beitragsmitteln der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt werden würde. Denn die Erziehungsleistung kommt der gesamten Gesellschaft zugute." Das Geld sollte demnach aus den Steuermitteln gezogen werden.
Kritik an der Mütterrente bleibt groß
Viele Ökonomen warnen immer wieder vor dem Erhalt oder gar einer Ausweitung der Mütterrente. Die Milliardenkosten würden für den Staat zum Problem werden.
Bereits im August 2024 hatte sich Monika Schnitzer, die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, für eine Abschaffung der Mütterrente ausgesprochen. Schnitzer erklärte dazu: "Die Mütterrente, die 2014 für Mütter mit vor 1992 geborenen Kindern eingeführt wurde, kostet uns jedes Jahr einen zweistelligen Milliardenbetrag." Diese Maßnahme sei damals "ein reines Wahlgeschenk" gewesen.
Und auch bei der Deutschen Rentenversicherung bleibt man eher skeptisch. Laut der DRV-Präsidentin Gundula Roßbach würde das ganze Vorhaben wohl rund fünf Milliarden Euro pro Jahr kosten. Wie sich die neue Mütterrente finanzieren soll, dazu stehe demnach aber nichts im Sondierungspapier. Für sie ist es eine "sehr teure Umverteilung".
100 Milliarden Euro-Einnahmen für die Mütterrente
Wenn es um die Finanzierbarkeit der Mütterrente geht, macht der VdK auch einen Vorschlag. Es ginge dabei darum, ob wir den Mut zu einer großen Steuerreform aufbringen können.
In der offiziellen Mitteilung zur Mütterrente vom 21. März 2025 erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele: "Nach VdK-Berechnungen sind zusätzliche Einnahmen von rund 100 Milliarden Euro möglich, wenn etwa Vermögen und hohe Erbschaften gerechter besteuert werden. Daraus könnten die Mütterrente und alle weiteren gesamtgesellschaftlichen Leistungen bei Rente, Pflege und Gesundheit locker finanziert werden."
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