Ausgaben der Krankenkassen werden stabile Beiträge "zunichtemachen"
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Dienstag, 21. Oktober 2025
Die Techniker Krankenkasse und der Verband der Ersatzkassen haben große Bedenken, wenn es um stabile Beiträge geht.
Nachdem der GKV-Schätzerkreis seine Prognose für die Zusatzbeiträge der Krankenkassen abgegeben hatte und Bundesfinanzministerin Nina Warken im Vorfeld dazu von stabilen Beiträgen bei den Krankenkassen gesprochen hatte, war die Verwunderung auch bei der Techniker Krankenkasse (TK) groß.
TK-Chef Jens Baas konnte die Zuversicht der Ministerin nicht wirklich teilen und erklärte in einem offiziellen Statement: "Mit einer optimistischen Einnahmenprognose, einem Darlehen und einem kleinen Last-Minute-Sparpaket ist das strukturelle Finanzproblem der gesetzlichen Krankenversicherung nicht gelöst." Die Prognosen der größten deutschen Krankenkassen sind weitaus schlechter.
Chef der Techniker Krankenkasse blickt auf düstere Zukunft
Die Ausgaben für die medizinische Versorgung würden demnach "weiterhin in allen Bereichen" stark steigen. Baas sieht die Politik im Zugzwang.
Baas: "Und leider sehe ich keinen Grund zur Entwarnung: Die steigenden Ausgaben werden das Versprechen von stabilen Beiträgen zunichtemachen."
Werden das Versprechen von stabilen Beiträgen zunichtemachen.
Die Krankenkassen müssten zudem weiterhin die von der Politik auf ein Minimum abgeschmolzenen Reserven wieder auffüllen. Baas: "Das berücksichtigt der Schätzerkreis in seiner Prognose nicht, wird sich aber auch auf die Beiträge auswirken."
Prognosen für Krankenkassen "keine gute Nachricht"
Schnell umsetzbare Vorschläge lägen schon langen auf dem Tisch. Dazu würde laut Baas auch die Erhöhung des Rabatts zählen, den Hersteller auf Arzneimittel zahlen. Das sei "angesichts der stark steigenden Kosten für neue Arzneimittel gerechtfertigt und würde die Kassen um Milliarden entlasten".
Laut TK-Chef Baas sind die Ergebnisse des Schätzerkreises "keine guten Nachrichten für die Beitragszahlerinnen und -zahler". Bei den Beiträgen zur Krankenkasse sei "die Schmerzgrenze längst erreicht – für die Versicherten und für die Wirtschaft".