Experten und Sozialverbände äußern Bedenken zur Wirksamkeit und Finanzierung dieser Maßnahme.
Es war eine Idee der CDU im Wahlkampf. Jetzt hat es die Frühstart-Rente über den Koalitionsausschuss direkt hinein in das neue Rentenpaket der Bundesregierung geschafft. Doch glücklich über die Pläne sind nicht alle.
"Die Mehrheit der Menschen wird im Alter vorrangig von ihrer gesetzlichen Rente leben – nicht von privaten Aktiendepots. Diese Realität wird auch in Zukunft bestehen bleiben", erklärte der Sozialverband VdK gegenüber inFranken.de. Wichtiger sei es demnach, das Rentenniveau zu sichern.
Frühstart-Rente ist für den Sozialverband VdK "problematisch"
VdK: "Wer die Altersvorsorge der heutigen Kinder nachhaltig sichern möchte, muss jetzt das Rentenniveau stabilisieren und die Einnahmebasis der gesetzlichen Rentenversicherung verbreitern."
Schon jetzt würde "die demografische Herausforderung unmittelbar bevorstehen – nicht erst in 50 Jahren". Beim Sozialverband sieht man es daher "problematisch", dass mit über einer Milliarde Euro Steuergeldern private Aktiendepots gefördert werden sollen.
Dieser Ansatz sei überhaupt nicht zielgerichtet: "Wohlhabende Eltern benötigen keine staatlich finanzierten Aktienpakete. Vielmehr sollten alleinerziehende Eltern sofortige Unterstützung für ihre Kinder erhalten." Anstatt endlich eine Kindergrundsicherung, eine sinnvolle Riesterrente oder attraktive Betriebsrenten zu fördern, würde man nun "Helikoptergeld" verteilen.
Renten-Plan ist ein "kostspieliger Schritt" der Regierung
Auch bei ver.di blickt man eher skeptisch auf die Pläne der Bundesregierung und spricht bei der Frühstart-Rente von einem eher "symbolischen"und "kostspieligen Schritt". Passend dazu rechnet Anja Piel vom Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) vor: "Bei zehn Euro Monatsbeitrag kommt selbst bei 60 Jahren Ansparen bestenfalls eine Rente von rund 30 Euro brutto heraus."
In einem Beitrag auf der Internetseite der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erklärt Piel weiter: "Dafür kostet es für die kommenden 60 Jahre rund eine Milliarde Euro pro Jahr – was privaten Versicherungskonzernen nützt, sonst aber niemandem wirklich weiterhilft."
Bei der Gewerkschaft fordert man weiter "eine umfassende Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung." Heißt: