Boreout - an diesen Anzeichen erkennst du, ob du betroffen bist
Autor: Louisa Thönig
Deutschland, Dienstag, 05. Sept. 2023
Vom Boreout spricht man, wenn Langeweile im Job zu starken Stressreaktionen führt - denn auch Unterforderung kann krank machen. Boreout ist quasi die Kehrseite des Burnout und ist dabei nicht zu unterschätzen. Was sind Anzeichen?
- Das Gegenteil von Burnout? Was ist ein Boreout?
- Symptome: Wie äußert sich ein Boreout?
- Paradox: Erkennbare Ähnlichkeiten und Unterschiede von Burnout und Boreout
Das Gefühl ständig unterfordert zu sein, kann dich innerlich auffressen: Boreout beschreibt einen Zustand, in dem Langeweile im Job zu Stressreaktionen im Körper führt. Der Begriff leitet sich vom englischen Verb "to be bored" ab, was auf Deutsch "sich langweilen" bedeutet. Betroffene sind so unterfordert, dass sie davon krank werden. Um psychisch gesund zu bleiben, ist aber eine Balance zwischen An- und Entspannung entscheidend. So kann nicht nur ständige Überforderung Körper und Geist durcheinanderbringen. Auch permanente Unterforderung belastet.
Boreout erkennen: Auch Unterforderung bedeutet Stress
Im Job die Zeit totschlagen zu müssen, kann quälend sein. Der Mensch braucht das Gefühl etwas zu schaffen, zu erleben sowie gebraucht und geschätzt zu werden. Die chronische Unterforderung führt daher nicht nur zu Langeweile, sondern raubt dem Menschen auch das Gefühl eines sinnhaften Lebens.
Betroffene fühlen sich nutzlos in einer Gesellschaft, die ihrem Empfinden nach nur auf Leistung ausgerichtet ist. Keiner soll und darf mitbekommen, dass ihre Leistung gering ist. Betroffene haben meist Angst um ihren Job und beginnen, anderen Mitarbeitern vorzuspielen, sie würden arbeiten, obwohl gar nichts mehr zu tun ist. Dies führt zu einem Gewissenskonflikt, denn das Verhalten widerspricht den Interessen der Arbeitgeberseite. All dies bedeutet Stress.
Doch nicht nur chronische Unterforderung kann zu einem Bore-out führen, auch monotone Arbeit kann das Syndrom auslösen. Zum ersten Mal trat Bore-out als Begleiterscheinung bei der Einführung des Fließbandes in der industriellen Produktion auf. Auch in Büros gibt es sich ständig wiederholende Arbeiten. Wer immer dasselbe tut, versinkt in Routinen. Menschen brauchen Abwechslung und Herausforderungen.
Ursachen und Risikogruppen eines Boreouts
Während Burnout - also die Überarbeitung - mittlerweile gesellschaftlich akzeptierter ist, haben Boreout-Betroffene große Angst missverstanden zu werden und als faul zu gelten. Doch haben gerade Menschen, die leistungsorientiert und hoch motiviert sind, ein höheres Risiko ein Boreout zu entwickeln. Hohe Erwartungen an den Beruf sind erstmal nicht problematisch. Wenn folgende Faktoren zusammenkommen, steigt das Risiko für ein Boreout allerdings stark an:
Bestseller-Ratgeber 'Gelassenheit lernen - Gelassenheit auf Knopfdruck' ansehen- zu wenige oder den eigenen Fähigkeiten nicht entsprechende Aufgaben
- ein monotoner, nicht abwechslungsreicher Arbeitsalltag
- ausbleibende Erfolgsmöglichkeiten
- kaum Feedback vom Vorgesetzten
- fehlende Anerkennung und Wertschätzung