Bargeld zu Hause aufbewahren: Worauf du achten solltest und was gilt
Autor: Frank Kirschberger, Nadine Wüste
Deutschland, Donnerstag, 20. Februar 2025
In Deutschland wird Bargeld geschätzt, während Karten in anderen Ländern dominieren. Der Vorrat an Bargeld zu Hause hat Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden sollten.
Wo es in anderen Ländern üblich ist, alles mit Karte zu bezahlen, halten die Deutschen gerne an ihrem Bargeld fest. Laut einer Erhebung der Deutschen Bundesbank horten die Deutschen im Schnitt etwa 1300 Euro Bargeld zu Hause. Ist das zu viel oder genug für einen "Ernstfall"? Wie viel Bargeld sollte man als Notgroschen wirklich zu Hause haben?
Es ist durchaus sinnvoll, für bestimmte Situationen genügend Bargeld zu Hause vorrätig zu halten. Leider hilft die Auskunft beispielsweise des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) nicht wirklich weiter. Auf der Seite des Amtes heißt es zur Vorsorge bei Stromausfällen lediglich: "Denken Sie daran, Bargeld zur Verfügung zu haben, da bei Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren." Also nochmal die Frage: Welche Menge Bargeld sollte man sinnvollerweise zu Hause lagern, um für derartige Notfälle gut gerüstet zu sein?
Bargeld als Notgroschen zu Hause haben: Richtwert - wie viel benötigt man pro Woche?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht, denn das Ganze ist eine Gleichung mit mehreren Unbekannten. Zum einen ist die Frage, wie viel Geld du persönlich für eine Woche oder auch zwei oder auch für einen ganzen Monat benötigst? Ein relativ sparsam wirtschaftender Single-Haushalt ohne Auto mag sich wohl mit 100 Euro pro Woche mit dem Nötigsten gut versorgen können. Bei einem Mehrpersonen-Haushalt mit zwei oder drei zu betankenden Fahrzeugen, für den zudem alle Lebensmittel im Bioladen einkauft werden und dessen Mitglieder gerne mal ins Café oder Restaurant zum Schlemmen gehen, lassen sich hingegen problemlos Summen von 1000 Euro und mehr wöchentlich veranschlagen.
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Die zweite Unbekannte ist die Überlegung, wie lange solch ein angenommener Notfall dauern würde. Reden wir hier über ein paar Tage bis zu einer Woche oder würde dieses Szenario womöglich sogar mehrere Wochen oder Monate andauern? Dies macht für die Bargeldversorgung einen ganz erheblichen Unterschied. Somit treffen vermutlich die meisten in der Öffentlichkeit kursierenden Zahlen und Ratschläge im Einzelfall gar nicht zu.
Am besten ist es deshalb, wenn du dir in Gedanken eine typische Woche vorstellst und dir bei den einzelnen Tagen überlegst, wie viel Geld du üblicherweise ausgibst. Diesen Betrag rechnest du dann für die ganze Woche zusammen. Rechne vielleicht noch ein paar Euro extra für außerplanmäßige Ausgaben dazu und überlege dir, für wie viele Wochen du dir eine Notreserve zulegen möchtest. Da du ja auf der Bank zurzeit ohnehin keine Zinsen auf dein Girokonto und fast keine auf dem Sparkonto erhältst, spricht eigentlich wenig dagegen, grundsätzlich ein komplettes Monatsgehalt zu Hause zu bevorraten. Neo-Broker wie Trade Republic bieten ihren Kunden auf das Tagesgeld bis zu 4 Prozent Zinsen, weshalb sie mit zahlreichen Neukunden rechnen können.
Bargeld zu Hause aufbewahren: Darauf solltest du unbedingt achten
Wenn du Bargeld zu Hause aufbewahrst, solltest du dabei zumindest zwei Dinge im Blick haben:
- Bargeld ist auch bei Einbrechern und Dieben äußerst beliebt.
- Es könnte zu einem Brand kommen und in der Folge bleibt womöglich nur noch Asche von deinem Notgroschen übrig.