Haftpflichtversicherung: Diese Schäden werden übernommen - was du wissen solltest

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Das kann teuer werden. Wann und was zahlt die Haftpflichtversicherung? Symbolbild.
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Im Schadensfall sofort reagieren
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Eigentlich wollte er nur spielen...
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Eine Haftpflichtversicherung schützt uns bei vielen Gelegenheiten vor Geldforderungen anderer. Doch welche Schäden werden überhaupt bezahlt? Und was gilt es beim Abschluss und im Schadensfall zu beachten?

  • Unterschied zwischen Haftpflicht- und Privathaftpflicht
  • Wer braucht überhaupt eine Police?
  • Welche Schäden werden bezahlt?
  • Wenn der Hund den Nachbarn beißt
  • Was man noch darüber wissen sollte

Haftpflichtversicherungen gibt es für die verschiedensten Lebensbereiche. Richten wir bei anderen einen Schaden an, greift die Versicherung. Schnell können beispielsweise bei Verkehrsunfällen Schäden in Millionenhöhe entstehen. Wann eine Haftpflichtversicherung zahlt, wer überhaupt eine benötigt und wann es teuer werden kann, erfährst du hier. 

Was ist eigentlich eine Haftpflichtversicherung?

Jeder Auto- und Motorradfahrer muss per Gesetz eine haben: die Kfz-Haftpflichtversicherung. Sie leistet genau dann, wenn wir mit unserem Fahrzeug anderen Menschen einen Schaden zugefügt haben. Egal, ob wir dabei eine Person oder ihr Eigentum schädigen. Bei größeren Unfällen mit mehreren Fahrzeugen oder Personenschäden mit Langzeitfolgen können da ganz schnell mehrere Millionen Euro zusammenkommen.

Ist dies unsere Schuld, dann müssen wir dafür haften. Daher kommt auch der Name: Haftpflichtversicherung. Doch auch wenn wir auf einer feucht-fröhlichen Feier durch zu viel Hüftschwung das mehr oder weniger teure Erbstück zerstören oder uns das nagelneue Handy von Freund oder Freundin aus den Händen gleitet, sind wir haftbar. Aber auch der Fußball unseres Jüngsten in Nachbars Scheibe oder auf dessen Auto kann äußerst kostspielig werden. Bei solchen Gelegenheiten bewahrt uns eine sogenannte Privat-Haftpflichtversicherung vor größeren Kosten.

Gleichzeitig jedoch sind solche Policen nicht sonderlich teuer. Die meisten liegen zwischen etwa 50 und 100 Euro pro Jahr und leisten in der Regel sogar bis zu mehreren Millionen Euro. Single-Policen sind am billigsten, die gesamte Familie kann man für nur wenige Euro mehr mitversichern. Auch Versicherungs-Muffel sollten sich eine Privat-Haftpflichtversicherung leisten, da diese ein wirklich gutes Preis-/Leistungsverhältnis hat.

Was eine Haftpflicht leistet und wer sie braucht

In einigen Bundesländern müssen Hundebesitzer eine sogenannte Tierhalter-Haftpflichtversicherung abschließen. Dies sollte man erfragen. Ansonsten gilt: Größere Tiere wie Hund und Pferd sind in der Regel nicht über die Privat-Haftpflichtversicherung mitversichert und benötigen eine eigene Police. Sowohl scheuende Pferde als auch beißende Hunde - egal ob aus Spieltrieb oder im Ernst - haben schon erhebliche Schäden angerichtet. Somit sind Tierhalter gut beraten, ihre tierischen Freunde ebenfalls zu versichern, da diese ganz schnell hohe Kosten verursachen können.

Auch beim Hausbau können andere Menschen an Leib und Leben oder an ihrem Eigentum geschädigt werden, wofür der Häuslebauer haften muss. In geringem Umfang umfasst auch die Privat-Haftpflichtversicherung solche Schäden, für höhere Beträge empfiehlt sich eine separate Bauherren-Haftpflichtversicherung.

Ganz allgemein kann gesagt werden, dass die Versicherungsgesellschaften für alle Schäden haften, die nicht vorsätzlich verursacht wurden und die ausdrücklich im Versicherungsvertrag enthalten oder zumindest nicht ausgeschlossen sind. Zum Beispiel sind in der Regel Schäden an vermieteten, verpachteten oder verliehenen Gegenständen nicht mitversichert. Deshalb sollte man diese im Zweifelsfall mit in den Vertrag aufnehmen lassen. Wer der Versicherung einen Schaden melden möchte, sollte dies möglichst sofort tun, da dies eine Vertragsbedingung ist. Die Versicherer verfügen in der Regel alle über eine 24-Stunden-Schadens-Hotline. Es lohnt sich übrigens, die Tarife zu vergleichen. Die Stiftung Warentest und ganz besonders auch Finanztest sowie andere Wirtschaftsmagazine ermitteln meist jährlich die aktuell günstigsten Anbieter. Beitragsunterschiede von bis zu 300 Prozent sind keine Seltenheit. Ein weiterer Vorteil: Die private Haftpflichtversicherung ist übrigens in der Regel als Vorsorgeaufwand steuerlich absetzbar.