Ernährung ohne Zucker: Das sind die Folgen für den Körper
Autor: Werner Diefenthal
Deutschland, Montag, 29. Juli 2024
Wir alle nehmen wahrscheinlich zu viel Zucker zu uns. Wie hilft es deiner Gesundheit, wenn du auf Zucker verzichtest?
- Zucker – die versteckte Gefahr
- Wie leicht ist es, auf Zucker zu verzichten?
- Wo kannst du Zucker sparen?
- Wie verändert sich dein Körper dabei?
In fast allem, was wir zu uns nehmen, ist Zucker enthalten. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt, maximal 50 Gramm Zucker pro Tag als Erwachsener zu sich zu nehmen. Doch es ist schwierig zu erkennen, wo überall und vor allem, wie viel Zucker enthalten ist. Und wie kannst du Zucker einsparen? Welche Auswirkungen hat ein Zuckerverzicht auf deine Gesundheit?
Zucker: Wo er überall drin steckt
Wenn du also auf Dauer den Zuckergehalt in deiner Nahrung reduzieren willst, kannst du dich nicht auf die Versprechen der Industrie verlassen. Hier hilft nur Eigeninitiative. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bietet dir hier hilfreiche Tipps an. Um herauszufinden, wo du im Alltag auf Zucker verzichten kannst, musst du wissen, wo überall Zucker in welcher Konzentration enthalten ist und vor allem, was alles unter den Begriff Zucker fällt. Auch wenn auf der Verpackung Zucker selber nicht aufgeführt ist, so kann er doch enthalten sein, und zwar in Form von Glukosesirup, Fruktose, Süßmolkepulver oder Maltodextrin.
Die Lebensmittelindustrie wirbt oft mit dem Versprechen, dass in den Produkten weniger Zucker enthalten sei. Diese Aussagen sind gesetzlich geregelt und bedeuten im Einzelnen:
- Zuckerarm: Im Erzeugnis sind bei festen Produkten maximal 5 g Zucker je 100 g beziehungsweise 2,5 g je 100 ml bei flüssigen Produkten erlaubt.
- Zuckerfrei: Bei der Angabe zuckerfrei muss das Produkt nicht völlig zuckerfrei sein. Ein Restgehalt von maximal 0,5 g Zucker je 100 g / 100 ml (gleicher Maximalwert für feste und flüssige Produkte) ist gesetzlich erlaubt. Ein Liter "zuckerfreie" Limonade kann also bis zu 5 g Zucker enthalten.
- Zuckerreduziert: Hier muss mindestens eine Reduzierung des Zuckergehaltes um 30 Prozent im Vergleich zu anderen Lebensmitteln gleicher Art erfolgen. Die Angabe ist nur zulässig, wenn beim zuckerreduzierten Produkt außerdem der Energiegehalt (kcal) gleich oder niedriger ist als der des Vergleichsprodukts.
- Ohne Zuckerzusatz: Dem Produkt dürfen weder Einfach- oder Zweifachzucker noch andere wegen ihrer süßenden Wirkung eingesetzte Zutaten zugesetzt werden. Enthalten Zutaten von Natur aus Zucker, sollte darauf hingewiesen werden (muss aber nicht). Ohne Zuckerzusatz heißt also nicht, dass kein Zucker enthalten ist.
Zusätzlich können auch andere Botschaften auf der Verpackung dazu führen, dass du annimmst, du reduzierst damit die Zuckerzufuhr:
- Mit (natürlicher) Fruchtsüße heißt nicht, dass das Lebensmittel keinen Zucker oder keine zuckerhaltigen Zutaten enthält oder besonders natürlich ist.
- Zuckerauszug aus Trauben bedeutet nicht, dass ein besonders gesunder Zucker verwendet wurde.
- Süße nur aus Früchten oder natursüß heißt nicht ungesüßt.
- Weniger süß heißt nicht, dass weniger Zucker verarbeitet wurde.
- Mit Stevia gesüßt heißt nicht, dass die Steviapflanze verwendet wurde. Erlaubt ist nur der Zusatz des Süßstoffes Steviolglykosid, der chemisch aus den süßen Inhaltsstoffen der Stevia-Blätter gewonnen wird.
- Ohne Zusatz von Süßungsmitteln bedeutet nicht, dass kein Zucker oder andere süßende Zutaten verwendet wurden, sondern nur, dass weder Süßstoffe noch Zuckeraustauschstoffe (Oberbegriff Süßungsmittel) im Produkt enthalten sind – Zucker hingegen darf drin sein.
- Mit Traubenzucker heißt nicht gesünder – im Gegenteil: Durch die geringere Süßkraft von Traubenzucker ist eventuell sogar mehr Zucker nötig.