Wein in der Schwangerschaft trinken: Warum du das besser nicht tun solltest
Autor: Patricia Schlösser-Christ
Deutschland, Sonntag, 09. April 2023
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit des Kindes haben. Du solltest daher komplett auf Wein & Co. verzichten.
- Alkoholische Getränke wie Wein und Co. kommen ungefiltert bei deinem Baby an
- Ein regelmäßiger Alkoholkonsum kann erhebliche Folgen für das ungeborene Baby mit sich bringen, aber auch bereits geringe Mengen sind bedenklich
- Schwangere sollten daher in allen drei Trimestern konsequent auf Alkohol verzichten
Du bist schwanger? Herzlichen Glückwunsch! Dir steht eine spannende Zeit bevor. Eine Zeit voller Vorfreude und einzigartiger, emotionaler Momente. Aber auch eine Zeit der Entbehrung. Denn in der Schwangerschaft gilt es, für zwei Menschen zu sorgen. Damit gehen auch Veränderungen im Leben einher. Denn alles, was du tust, wirkt sich auch auf dein Baby aus. Und alles, was du isst und trinkst, kommt bei deinem Baby an. Kaffee solltest du beispielsweise - wenn überhaupt - nur noch in Maßen trinken. Die geliebte Salami, den leckeren Rohmilchkäse oder das köstliche Sushi solltest du von deinem Speiseplan streichen. Rauchen ist in der Schwangerschaft ebenfalls tabu. Und Alkohol? Auch auf Wein, Sekt, Bier und Co. solltest du in den nächsten Monaten verzichten.
Warum Wein, Sekt & Co. in der Schwangerschaft tabu sein sollten
Alkohol berauscht. Und zwar nicht nur dich, sondern auch dein ungeborenes Baby. Sogar in viel höherem Maße. Denn alkoholische Getränke wie Wein gehen über die Plazenta direkt in den Blutkreislauf des Babys über. Wenn du ein Glas Wein trinkst, trinkt es sozusagen mit. Allerdings kann die fetale Leber Alkohol noch nicht selbstständig abbauen. Bis der Alkohol aus dem Blut deines Kindes verschwindet, dauert es daher viel länger als bei dir. Dein Baby hat nicht "nur" genauso viel Alkohol im Körper wie du selbst. Es ist dem Alkohol auch noch länger ausgesetzt.
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Dass das nicht gut ist, wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, was Alkohol eigentlich ist - nämlich ein Zellgift. Er kann weitreichende, negative Auswirkungen auf die Zellteilung, die Organbildung, das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns des Ungeborenen haben. Besonders anfällig für das Zellgift ist das zentrale Nervensystem des Kindes. Alkohol stört dort den Eiweißaufbau. Ein gestörter Eiweißaufbau kann dazu führen, dass nur eine verminderte Zellenanzahl angelegt werden kann. Und eine verminderte Zellenanzahl kann schwerwiegende Folgen haben wie etwa Gedächtnis- und Konzentrationsschwächen, Wahrnehmungsstörungen oder motorische Defizite beim Kind. Außerdem können die Sensibilität und die kognitive Leistungsfähigkeit dadurch beeinträchtigt werden.
Nicht nur Hochprozentiges entfaltet eine solch toxische Wirkung. Alle alkoholischen Getränke wirken sich auch auf dein ungeborenes Baby aus. Auch wenn es schwerfällt, da du es vielleicht liebst, zum Essen ein Glas Wein zu trinken: In der Schwangerschaft solltest du unbedingt darauf verzichten.
Fetales Alkoholsyndrom (FAS): die konkrete Gefahr bei Alkoholkonsum in der Schwangerschaft
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kommen in Deutschland jährlich über 10.000 Babys mit alkoholbedingten Schädigungen zur Welt. Die Schädigungen können das Wachstum, die Organe und/oder das zentrale Nervensystem betreffen. Unter diesen Schädigungen leiden die Betroffenen ihr Leben lang.
Der Oberbegriff für alle Erkrankungen, die bei Kindern durch Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft entstehen können, lautet Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD).