Wechseljahre beim Mann: Mögliche Symptome und ihre Ursachen
Autor: Susi Geus
Deutschland, Dienstag, 11. Juni 2024
Durchlebt der männliche Körper beim Alterungsprozess Wechseljahre oder gibt es das bei Männern gar nicht? Welche Symptome auftreten können und welche Ursache wirklich dahinter steckt.
- Der Alterungsprozess des männlichen Körpers
- Wechseljahre beim Mann: Symptome
- Mögliche Ursachen für körperliche Veränderungen im Alter
- Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten
Wie das Max-Planck-Institut schreibt, beginnt der menschliche Alterungsprozess bereits ab Mitte 20. Bei Männern nimmt die Spermiendichte ab und der Testosteronspiegel sinkt. Während bei Frauen der Wechsel in die unfruchtbaren Jahre eher abrupt erfolgt, ist das bei Männern ein schleichender Prozess. Zudem verlieren sie ihre Fruchtbarkeit fast nie vollständig. Doch auch sie leiden in den mittleren Lebensjahren oft an Hitzewallungen, Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen. Könnten das Anzeichen für Wechseljahre beim Mann sein oder haben diese Symptome eine andere Ursache? Wir kommen den Hintergründen auf die Spur und erklären die Zusammenhänge.
Der Alterungsprozess des männlichen Körpers
Testosteron ist das wichtigste männliche Geschlechtshormon. Wie die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie schreibt, nimmt die Produktion ab etwa dem 40. Lebensjahr, jedes Jahr um ein bis zwei Prozent ab. Hat die Testosteronproduktion ein gewisses Level unterschritten, spricht man von den Wechseljahren des Mannes. Dieser Zustand wird auch als Andropause bezeichnet.
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Der wesentliche Unterschied zu den Wechseljahren bei der Frau, auch Menopause genannt, liegt darin, dass die weiblichen Hormone meistens sehr schnell, oft innerhalb weniger Jahre deutlich abnehmen, bei Männern ist das eher ein schleichender Prozess. Wie sehr sich die Testosteronproduktion verringert, ist individuell und kann nicht pauschal am Alter festgemacht werden.
Da der Testosteronspiegel sehr langsam sinkt, bleibt das von Männern meist unbemerkt. Auch der Begriff "Andropause" ist eigentlich nicht die korrekte Bezeichnung für den Mann in diesem Stadium, denn der Begriff bedeutet so viel wie "Ende des Mannes". Männer sind jedoch, im Gegensatz zu Frauen, im Allgemeinen bis zu ihrem Lebensende zeugungsfähig. Wie lassen sich also auftretende Symptome im höheren Mannesalter erklären?
Wechseljahre beim Mann: Symptome
Über die Wechseljahre des Mannes gibt es in der Wissenschaft bereits seit einigen Jahrzehnten kontroverse Diskussionen, wie der Bonner Medizinhistoriker Dr. Hans-Georg Hofer erklärt. Bis dahin schrieb man die gesundheitlichen Veränderungen dem normalen Alterungsprozess zu. Psychische Veränderungen, wie z. B. Sinnkrisen, wurden als Midlifekrise bezeichnet, die man in der Altersspanne von 40 bis 55 Jahren vermutet hat. Es gibt also eine körperliche und eine psychische Komponente. Folgende Symptome werden bei Männern beobachtet:
- Antriebslosigkeit
- Stimmungsschwankungen
- verlangsamtes Denken
- Schlafstörungen
- Gewichtszunahme
- abnehmende Muskelkraft
- Gelenkbeschwerden
- abnehmende Knochendichte (Osteoporose)
- Nachlassen der Libido