Wasser im Ohr: So gefährlich ist es - und was du tun kannst

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Schmerzen durch Wasser im Ohr
Wasser im Ohr kann extrem unangenehm werden.
App gegen Tinnitus entwickelt
motortion/Adobe Stock
Wattestäbchen solltest du lieber nicht verwenden!
Wattestäbchen solltest du lieber nicht verwenden!
CC0 / Pixabay / Hans

Bekommt man Wasser ins Ohr, kann das eine schmerzhafte und bisweilen auch gefährliche Angelegenheit werden. Was kannst du in diesem Fall tun?

  • Wie gelangt Wasser ins Ohr?
  • Wie bekommst du es am besten wieder raus?
  • Wann solltest du besser zum HNO-Arzt gehen?

Wasser im Ohr kann nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch unser Hörvermögen beeinträchtigen. Doch wie gelangt überhaupt Wasser ins Ohr und mit welchen Methoden bekommst du es am einfachsten und möglichst schnell wieder raus?

Wie gelangt Wasser ins Ohr?

Gerade im Sommer kann es öfter einmal vorkommen, dass du Wasser ins Ohr bekommst. Warum gerade dann? In der heißen Jahreszeit gehen wir für eine erfrischende Abkühlung alle gerne Schwimmen, ganz egal ob im Badesee oder im Freibad. Beim Schwimmen gelangt Wasser an und in die Ohren.

Unser Gehörgang ist verwinkelt aufgebaut und bildet kleinere Nischen aus. Genau in diesen Nischen kann sich unter Umständen Wasser ansammeln. Natürlich kann das auch mal vorkommen, wenn wir in der Badewanne liegen und den Kopf im Wasser untertauchen. In den meisten Fällen merken wir dies kaum oder gar nicht und das Wasser fließt von ganz allein und ohne unser Zutun wieder aus dem Ohr heraus.

Allerdings nicht immer. Manchmal kann die Flüssigkeit "festsitzen" und sich sogar mit dem Ohrenschmalz vermischen. Ohrenschmalz-Partikel können dann im Gehörgang aufquellen und ihn verschließen. Dann kann es zu Druck, Schmerzen oder eingeschränktem Hörvermögen kommen. Je nachdem, wie weit das Wasser ins Ohr gelangt, kann ein Ohrenschmalz-Wasser-Gemisch am Trommelfell entstehen - und extrem unangenehm werden.

Wie bekommst du Wasser am besten wieder aus dem Ohr?

Doch wie bekommt man das Wasser wieder aus dem betroffenem Ohr heraus? Hier gibt es einige Tipps, die dir weiterhelfen können.

Um das Wasser möglichst schnell und unkompliziert aus dem Ohr zu entfernen, gibt es unterschiedliche Methoden. Alle von ihnen kannst du ganz einfach zu Hause ausprobieren und anwenden:

  • Unterdruck erzeugen: Indem du die flache Hand auf das betroffene Ohr presst und dann wieder loslässt, entsteht für kurze Zeit ein Unterdruck. Er kann dafür sorgen, dass das Wasser aus deinem Ohr gesaugt wird und anschließend einfach raus fliest.
  • Hinlegen: Lege dich möglichst flach aufs Bett oder eine Couch und warte einige Minuten. So wird das Wasser ganz einfach herauslaufen.
  • Hüpfen: Neige den Kopf mit dem betroffenen Ohr zur Seite nach unten und beginne auf einem Bein zu hüpfen. So kannst du Wasser regelrecht ausschütteln.
  • Föhn verwenden: Du kannst das Wasser in deinem Ohr auch austrocknen, indem du einen Föhn verwendest. Achte darauf, dass du mindestens dreißig Zentimeter Abstand hältst und auf niedrigster Stufe föhnst. Mache das ruhig einige Minuten lang.
  • Am Ohr ziehen: Ziehe und zupfe am Ohrläppchen, sodass das Wasser im Ohr in Bewegung gerät und abfließen kann.
  • Kauen oder Gähnen:  Durch die Bewegung der Gesichtsmuskeln kann das Wasser abfließen.
  • Nase putzen:  Durch den entstehenden Druck wird Wasser aus dem Gehörgang gedrückt.

Weitere Hausmittel bei Wasser im Ohr

Gegen Wasser im Ohr soll laut heilpraxis.net eine Lösung aus Reinigungsalkohol und weißem Essig im Verhältnis 1 zu 1 helfen. Die Flüssigkeit sollte mit einer Pipette in das betroffene Ohr geträufelt werden.

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Die Säure bricht das Ohrenschmalz auf, wodurch die Hindernisse entfernt werden, an denen sich das Wasser staut. Darüber hinaus trocknet der Alkohol das Wasser aus und hilft, es schneller verdunsten zu lassen.

Hansaton.at empfiehlt warmes Olivenöl, um Wasser aus dem Ohr zu entfernen und Ohrenentzündungen vorzubeugen. Dafür werden einige Tropfen des erwärmten Öls in den Gehörgang gegeben, wo es für 10 bis 15 Minuten bleiben sollte. Danach muss der Kopf zur Seite geneigt werden, damit Öl - und Wasser - herauslaufen können. 

Wann solltest du besser zum HNO-Arzt gehen?

Helfen all diese Methoden nicht und in deinem Ohr knackt und knistert es, solltest du auf jeden Fall eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Auch wenn du dauerhaft unter Schmerzen leidest, Juckreiz im Ohr verspürst oder du nicht richtig hören kannst, empfiehlt es sich, schnell zu handeln. Neben einem Druckgefühl und Schmerzen kann es nämlich unter Umständen auch zu Entzündungen im Ohr kommen.

Je nach Wasserqualität können sich Bakterien im Wasser befinden, die auf diesem Weg auch in dein Ohr und damit direkt ins Gewebe eindringen können. Diese sorgen für Entzündungen wie die sogenannte Otitis externa diffusa, welche sich auf den gesamten Gehörgang ausbreiten kann. Egal, ob es schließlich juckt oder brennt: Verwende auf keinen Fall Wattestäbchen, um das Wasser oder aufgeweichtes Ohrenschmalz zu entfernen! Durch das Wattestäbchen kann es sein, dass du das Schmalz nur noch verdichtest und noch tiefer ins Ohr presst. Daneben kann sich auch Watte vom Stäbchen lösen und den Gehörgang zusätzlich verstopfen.

Wenn du das Wasser nicht rausbekommst, solltest du also lieber sofort eine HNO-Praxis aufsuchen und das Wasser aussaugen oder das aufgeweichte Ohrenschmalz professionell entfernen lassen. Dann wirst du auf jeden Fall ganz schnell wieder schwimmen gehen können.

Tipp zum Vorbeugen: Um beim Schwimmen oder Tauchen zu vermeiden, dass Wasser ins Ohr kommt, bietet sich ein Schwimmschutz an, der den Gehörgang abdichtet.

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