Vor dem Sport Medikamente wie Ibuprofen einzunehmen, gefährdet deine Gesundheit. Welche Folgen Schmerzmittel für Sportler*innen haben können, erfährst du hier.
- Die Einnahme von Schmerzmitteln vor dem Sport ist weit verbreitet
- Schmerzmittel stehen noch nicht auf der Verbotsliste der Welt Anti-Doping-Agentur
- Sportmediziner*innen warnen vor Schmerzmitteln in Zusammenhang mit Sport
- Wenn du vor dem Sport Medikamente wie Ibuprofen einnimmst, kann das schwere gesundheitliche Auswirkungen haben
Laut einer ARD-Dokumentation sind im Profifußball Schmerzmittel weit verbreitet. Aber auch in anderen Disziplinen erwarten sich Sportler*innen eine höhere Leistungsfähigkeit durch Schmerzunterdrückung. Schmerzmittel stehen noch nicht auf der Verbotsliste der Welt Anti-Doping Agentur (WADA). Wie der Sender Sport 1 auf seiner Website berichtet, hat die WADA angekündigt, ab 2024 das Opiat Tramadol auf die Liste zu setzen. Dieses wurde bei der diesjährigen Tour de France im Blut des kolumbianischen Radprofis Nairo Quintana festgestellt. Er wurde nachträglich disqualifiziert, der sechste Platz aberkannt. Das war möglich, weil Tramodol bereits seit 2019 zumindest auf der Verbotsliste des Internationalen Radsport-Verbandes (UCI) steht. Schmerzlindernde Substanzen sind aber nicht nur im Profisport unfair. Wenn du in Verbindung mit Sport Schmerzmittel einnimmst, kann das schwere gesundheitliche Auswirkungen haben.
Ibuprofen im Sport: Mediziner warnen vor verheerenden Auswirkungen auf die Gesundheit
Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) beobachtet eine besorgniserregende Entwicklung: Sowohl Profi- als auch Freizeitsportler greifen immer öfter zu Schmerzmitteln wie Ibuprofen. Das Medikament zählt zu den sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR).
Aus einer sportartenübergreifenden Studie geht die weite Verbreitung von NSAR im Sport hervor. Befragt wurden 313 Nachwuchsathlet*innen im Alter von zirka 18 bis 20 Jahren. Jede vierte Athletin und jeder fünfte Athlet gab an, zum Stichtag der Umfrage entsprechende Substanzen einzunehmen. Die Befragung von Freizeit-Marathonläufer*innen ergab, dass hier sogar die Hälfte zu Schmerzmitteln greift.
Die Expert*innen der GOTS warnen eindringlich davor, solche Substanzen zur Schmerzprävention vor dem Sport zu sich zu nehmen. Der prophylaktische Gebrauch sei gefährlich. Problematisch ist laut GOTS, dass viele Schmerzmittel rezeptfrei erhältlich sind und somit hohe Dosen eingenommen werden können.
So funktionieren Schmerzmittel und das kann bei der Einnahme vor dem Sport passieren
NSAR sind dazu gedacht, Beschwerden im Bewegungsapparat zu lindern. Die Wirkung der Schmerzmittel basiert auf der Hemmung der körpereigenen Prostaglandine. Das sind Botenstoffe, die für die Entstehung von Schmerzen zuständig sind. Diese sind ein Alarmsignal für drohende Schäden und somit für den Körper essenziell. Viele Sportler*innen gehen aber davon aus, dass sie durch die Schmerzmedikamente auch Belastungsschmerzen in Wettkampfsituationen vorbeugen können. Die Einnahme solcher Präparate vor dem Sport kann allerdings das Gegenteil bewirken. Schmerzlindernde Substanzen greifen in relevante Stoffwechsel-Prozesse im ganzen Körper ein. Sportliche Belastung verstärkt die Auswirkungen der Mittel. Das liegt an einer erhöhten Herz-Kreislaufbelastung und der Umverteilung des Blutvolumens zugunsten der Skelettmuskulatur.
Die Einnahme von Schmerzmitteln vor intensiver körperlicher Anstrengung kann erhebliche Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Das kann passieren: