Wenn Menschen einen Zahnersatz erhalten, scheint das Risiko für eine Unterernährung zu steigen. Das sollte vor allem Zahnärzt*innen hellhörig machen.
- Ein Zahnersatz kann den natürlichen Zahn nicht in allen Funktionen ersetzen
- Das Risiko für eine Unterernährung kann durch eine Prothese steigen
- Zahnärzt*innen sollten darüber aufklären
Wer einen Zahnersatz hat, sollte die eigene Ernährung im Blick behalten, damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt. Doch warum wirkt sich die Prothese überhaupt auf die Ernährung aus?
Was versteht man unter Zahnersatz?
Unter einem Zahnersatz versteht man die sogenannten "dritten Zähne", also eine entweder herausnehmbare oder festsitzende Prothese, welche die natürlichen Zähne ersetzt. Ein festsitzender Zahnersatz ist ein Zahnimplantat, eine Krone oder eine Brücke.
Herausnehmbare Prothesen sind künstliche Zähne, die einzelne Zähne oder auch ganze Zahnreihen ersetzen können. Doch genau diese scheinen sich negativ auf die Ernährung auszuwirken. Menschen, die einen Zahnersatz haben, weisen niedrigere Werte bestimmter Ernährungsmarker auf.
Das deutet auf ein Risiko der Unterernährung hin. Dazu wurde nun eine Studie im Fachmagazin Journal of Prosthodontics veröffentlicht.
Was wurde erforscht?
In der Untersuchung wurden elektronische Gesundheits- und Zahnakten analysiert, hinsichtlich der Frage, wie sich die Aufrechterhaltung der Zahngesundheit auf die allgemeine Gesundheit auswirkt. Fokussiert wurde sich dabei vor allem auf Marker für Mangelernährung. Die Studie umfasste die Labordaten von mehr als 10.000 Menschen, welche vor der Prothese und zwei Jahre nach dem Einsatz einer Prothese erhoben wurden.
Die Ergebnisse verdeutlichten, dass etwa zwei Jahre nachdem die Personen einen Zahnersatz erhalten haben, Marker wie Kreatinin und Kalzium deutlich abgenommen haben. Bei einer Vergleichsgruppe ohne Zahnersatz wurde kein Rückgang festgestellt.