Uni Würzburg: Neue Studie zeigt, wie durch Springen Knochen gestärkt und Osteoporose vorgebeugt werden kann

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Springen ist eine High-Impact-Übung, die einfach und überall durchgeführt werden kann.
Springen ist eine High-Impact-Übung, die einfach und überall durchgeführt werden kann.
CC0 / Pixabay / Pexels

Spring dich fit: Wie du deine Knochen stärken und Krankheiten wie Osteoporose vorbeugen kannst.

Springen stärkt die Knochen und kann präventiv gegen Knochenschwund wirken. In Studien behielten Probanden, die täglich sprangen, ihre Knochenmasse und Maximalkraft bei. Springen wird auch zur Therapie bei Multiplen Myelom untersucht. Es ist zudem eine effektive Präventionsmaßnahme gegen Osteoporose. Belastungen der Knochen, etwa durch Krafttraining oder Springen, fördern die Knochendichte. Sportarten wie Tennis, Badminton, Basketball oder Handball, die viele Sprünge beinhalten, sind ebenfalls förderlich für die Knochengesundheit.

Springen für die Knochen: Prävention und Therapie

Springen für starke Knochen und gegen Muskelschwund. Das ist tatsächlich so einfach, wie es klingt. Springen ist eine High-Impact-Übung, die mit minimalem Zeitaufwand bemerkenswerte Ergebnisse zeigt. In zwei von der ESA gesponserten Versuchen mussten 23 freiwillige Probanden über einen Zeitraum von 60 Tagen strikte Bettruhe halten. Die Hälfte der Teilnehmer musste innerhalb des Zeitraums einmal am Tag auf dem Rücken liegend abfedern bzw. "bouncen". Drei Minuten pro Tag sprang die Hälfte der Teilnehmer je circa 70 Mal in horizontaler Richtung. Die Kontrollgruppe hütete hingegen ausnahmslos das Bett. Ziel der Studie war es, die Auswirkungen der plötzlichen strikten Bettruhe zu beobachten. Die Resultate waren für das Forschungsteam sehr aufschlussreich. Die kurzen aber doch sehr intensiven Trainingseinheiten des Springens führten zu einer Beibehaltung der Knochenmasse, der Maximalkraft, sowie der maximalen Sauerstoffaufnahme und das bei gleichzeitiger Inaktivität. Für die Stärkung der Knochen stellen Übungen wie Laufen und Springen für das Forschungsteam eine Schlüsselrolle dar.

Auch in der Uniklinik Würzburg wird gesprungen, gestapft und gehüpft – alles für die Knochen. In einer Studie will eine Studiengruppe ermitteln, welche Wirkung das Impact-Training auf die Knochenstruktur von Menschen mit Multiplem Myelom (MIMM) hat. MIMM ist eine Erkrankung der Plasmazellen im Knochenmark und führt zu Löchern im Knochen, diese können sowohl Schmerzen als auch Frakturen zur Folge haben. In Würzburg wird nun seit 2022 geforscht, ob ein gezieltes Sprungtraining die Knochenstrukturen von Erkrankten wieder restabilisieren kann. Laut Franziska Jundt, Leiterin der Studie, sind erste Beobachtungen innerhalb der Studie sehr vielversprechend. Es konnten "tolle Effekte hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität bei unseren Probandinnen und Probanden beobachtet (werden)". 

Auch gegen Osteoporose ist Springen und Hüpfen eine hervorragende Präventionsmaßnahme. Bei Osteoporose lässt die Knochendichte nach und es können schnell Frakturen oder auch Stressfrakturen auftreten. Neben einer calciumreichen Ernährung und der möglichen genetischen Disposition spielen vor allem Hormone eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Osteoporose. Osteoporose tritt am häufigsten bei Frauen in der Menopause auf. Um die Knochen zu stärken und sich vor Osteoporose zu schützen, kommt der mechanischen Belastung der Knochen eine Schlüsselrolle zu. Je mehr der Knochen belastet wird, etwa beim Training mit Gewichten oder beim Springen, desto besser passt sich der Knochen an und steigert seine Strukturdichte. Bei einem PRO-BONE-Projekt fanden Forscher heraus, dass Sportarten wie Radfahren und Schwimmen nicht die nötigen Belastungen der Knochenstrukturen mit sich bringen. Deshalb sollte eine Ergänzung von Krafttraining oder Sprungsportarten wie etwa Tennis, Badminton, Basketball oder Handball kombiniert werden, um die Knochengesundheit zu fördern. 

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Springen in vier Phasen

Ein Sprung gliedert sich in den Anlauf- bzw. eine Ausholbewegung, den Absprung, die Flugphase und die Landung. In allen vier Phasen sind unterschiedliche Muskelgruppen aktiv. So wird beispielsweise beim Schlusssprung, einem Sprung aus dem Stand, mit beidbeinigem Abspringen, wie beim Seilspringen etwa, die Muskulatur der Oberschenkel, des Pos sowie die Waden gefordert. Auch die Schultern sind beteiligt, durch die Bewegung von hinten nach vorne, um Schwung für den Absprung zu holen. Um den Boden mit den Füßen zu verlassen, musst du dein komplettes Körpergewicht mit deiner Beinmuskulatur bewegen und auch wieder auffangen. Denn bei der Landung wirken die Kräfte nun in entgegensetzte Richtung. 

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Die Knochen werden vor allem bei der Landung beansprucht. Denn hier wird der gesamte mechanische Körperapparat dem Vielfachen des eigenen Körpergewichts ausgesetzt. Diese Impulse der Landung sind es, die Knochenstrukturen fordern und somit zu einer Adaption führen – die Knochenstruktur verdichtet sich. 

Sportarten wie Fußball, Handball, Tennis, Badminton oder auch Volleyball bieten vielseitige Möglichkeiten, den Bewegungsapparat zu fordern. Die Sportarten beinhalten schnelle Richtungswechsel und eine Vielzahl von Sprüngen. Garde in Hinblick auf eine langfristige Knochengesundheit können Spielsportarten in allen Altersgruppen einen positiven Einfluss haben.  

Spielend die Knochen stärken

Die Knochendichte wird gefördert, wenn Knochen belastet werden. Dies kann durch Krafttraining mit hohem Gewicht oder auch Springen erzielt werden. Studien konnte zeigen, dass sich die Knochendichte durch gezieltes Springen verbessern kann.

Doch auch Spielsportarten, die viele Sprünge beinhalten, wie zum Beispiel Volleyball, Handball oder Basketball, können diese Resultate erzielen. In diesem Fall sind Sprungbelastungen in den Spielbewegungen enthalten. 

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