Tätowierung auf der Haut: Welche Gefahr für den Körper in falschen Farben steckt

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Sind Tattoos gesundheitsschädlich?
Immer mehr Menschen sind in Deutschland tätowiert. Doch wie gesundheitsschädlich sind die Farben unter der Haut und welche langfristigen Probleme können auftreten?
Sind Tattoos gesundheitsschädlich?
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Immer mehr Menschen sind in Deutschland tätowiert. Doch wie gesundheitsschädlich sind die Farben unter der Haut und welche langfristigen Probleme können auftreten?

  • Tätowiermittel-Verordnung in Deutschland
  • Vorsorge beginnt im Tattoostudio
  • Fazit: Augen auf bei der Studiowahl

Tattoos sind in Deutschland keine Seltenheit, mehr. Laut YouGov-Umfrage aus dem Jahr 2021 ist jede vierte Person in Deutschland tätowiert. Doch was musst du beachten, wenn du mit dem Gedanken spielst, dich tätowieren zu lassen? Ist jedes Tattoo sicher? Welche gesundheitlichen Risiken bestehen eventuell?

Tätowiermittel-Verordnung in Deutschland

Beim Tätowieren wird Farbe (Tätowiermittel) dauerhaft in tiefere Hautschichten eingebracht. Sich ein Tattoo stechen zu lassen sollte demnach gut überlegt sein, denn das Motiv bleibt dauerhaft in der Haut. Eine spätere Entfernung durch eine Laserbehandlung kann nicht nur kostspielig sein, sondern auch gesundheitliche Risiken, wie Narbenbildungen oder allergische Reaktionen mit sich bringen.

Welche langfristigen Wirkungen die Farbpigmente haben, die beim Tätowieren in die Haut gestochen werden, ist bisher noch nicht bekannt. Seit 2009 gibt es in Deutschland aber eine sogenannte Tätowiermittel-Verordnung. Diese regelt die erforderlichen Kennzeichnungen, die Tätowiermittel haben müssen und welche Inhaltsstoffe verboten sind. Sie dürfen zum Beispiel keine krebserregenden oder erbgutschädigenden Stoffe enthalten. 

Sollten beim oder nach dem Tätowieren Komplikationen auftreten, wie beispielsweise Allergien oder Entzündungen, werden dadurch entstehende Folgekosten in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen. Professionelle Studios sollten daher vor dem Tätowieren über mögliche Komplikationen, Risiken und oder Allergien aufklären. Außerdem sollte dich das Studio über die Wundversorgung informieren. 

Vorsorge beginnt im Tattoostudio

Tätowierer bzw. Tätowiererin ist kein staatlich geprüfter Ausbildungsberuf. Das heißt, im Prinzip kann jede Person eine Tattoostudio eröffnen. Ein hohes Maß an Hygiene ist notwendig, um die Entzündungsgefahr durch die Nadelstiche zu minimieren. Durch mangelnde Hygiene können HIV, Hepatitis oder auch andere Infektionen die Folge sein. Du solltest in jedem Fall darauf achten, dass sterile Nadeln und Instrumente verwendet werden und alle Hygienestandards eingehalten werden. Die Oberflächen sollten abwaschbar und desinfiziert sein und es sollten frische Einwegtücher verwendet werden. Eine korrekte anschließende Wundversorgung ist ebenfalls vonnöten, um gesundheitlichen Folgen wie Wundentzündungen zu vermeiden, die im schlimmsten Fall zu einer Sepsis führen können.

Es gibt bisher keine Studien, die Tattoos mit langfristigen Erkrankungen in Verbindung bringen. Es wurden krebserregende Stoffe in Tätowiermitteln gefunden, diese sind jedoch durch die Tätowiermittel-Verordnung inzwischen reglementiert. Über gesundheitsschädliche Auswirkungen der Farbpigmente ist bislang nichts bekannt. Tätowierte Hautstellen reagieren mitunter besonders empfindlich auf Sonneneinstrahlung. Intensive Sonne kann zu Schmerzen, Hautrötungen, Schwellung oder Juckreiz führen. Daher wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlen, Tattoos besonders vor der Sonne zu schützen. 

Die Verbraucherzentrale rät Schwangeren oder Patienten, die Antibiotika oder immunschwächende Medikamente einnehmen, aufgrund des Infektionsrisikos vom Stechen eines Tattoos ab. Auch Personen mit Herzerkrankungen, Diabetes oder Blutgerinnungsstörungen sollten auf ein Tattoo verzichten, ebenso wie jene, die zu Allergien, Ekzemen oder offenen Wunden neigen.

Fazit: Augen auf bei der Studiowahl

Ob die in die Haut gestochenen Tattoofarben zu langfristigen gesundheitlichen Schäden führen können, ist bisher nicht bekannt. In Deutschland sind die zu verwendeten Farben durch die Tätowiermittel-Verordnung gesetzlich überprüft und gelten als sicher. Jedoch birgt das Tätowieren an sich und die anschließende Wundversorgung ebenfalls viel Risiko für Komplikationen. Daher ist es wichtig, auf eine hohe Maß an Hygiene im Studio zu achten und die durch die Tätowierung entstandene Wunde entsprechend zu versorgen.