Die Auswirkungen von übermäßigem Smartphone-Gebrauch sind zahlreich. Eine Studie an der Ruhr-Universität Bochum belegt nun, dass die Smartphone-Nutzung Auswirkungen auf die Gesundheit hat.
Übermäßigem Smartphone-Gebrauch werden zahlreiche Nebenwirkungen, von Nackenschmerzen bis hin zu Depressionen, zugesprochen.
Eine Studie der Psychologin Dr. Julia Brailovskaia an der Ruhr-Universität Bochum hat nun gezeigt, dass Menschen gesünder sind, die weniger Zeit an ihrem Smartphone verbringen. Die gute Nachricht: Komplett verzichten müssen wir nicht aufs Smartphone.
Smartphones: Fluch und Segen zugleich?
Eine Bildschirmzeit von über drei Stunden pro Tag ist für den Großteil der Handynutzer vollkommen normal. Mails, Netflix, Nachrichten und Social Media sind die größten Zeitfresser und sie haben nicht nur positive Auswirkungen. Probleme wie Übergewicht, wenig Bewegung, Nackenschmerzen, suchtähnliches Verhalten und verringerte Leistungsfähigkeit gehen mit der Smartphone-Nutzung einher.
Das Team um Julia Brailovskaia stellte sich die Frage, wie viel Zeit am Smartphone guttut. Dazu teilten sie die 619 Teilnehmenden der Studie für eine Woche in drei Gruppen ein.
Die 200 Teilnehmenden der ersten Gruppe unterzogen sich einem kompletten Smartphone-Entzug. 226 Teilnehmende reduzierten ihre tägliche Bildschirmzeit um eine Stunde. Die letzte Gruppe, bestehend aus 193 Teilnehmenden, nutzte ihr Smartphone uneingeschränkt wie gewohnt weiter.
Smartphone-Entzug oder Reduktion der Nutzung? Überraschende Ergebnisse der Studie
Unmittelbar nach Ablauf der Woche, sowie nach einem und vier Monaten nach Vollendung des Experiments, wurden die Teilnehmenden von den Forschern zu ihren Lebensgewohnheiten und ihrem Wohlbefinden befragt. Spezielles Interesse der Forscher lag hierbei auf körperlicher Aktivität, Nikotinkonsum, Zufriedenheit und Angst- oder Depressionsanzeichen.
Die Resultate der Studie waren erstaunlich: Kompletter Verzicht auf das Smartphone, sowie die einstündige Kürzung der täglichen Bildschirmzeit hatten positive Auswirkungen auf die Lebensweise und die Gesundheit der Versuchspersonen. Laut Julia Brailovskaia waren jedoch die Effekte bei der Gruppe, die die Nutzung nur gesenkt hatte, länger anhaltend und "somit stabiler als in der Abstinenzgruppe".