• Tanzen trainiert nicht nur deinen Körper, sondern auch dein Gehirn.
  • Demenz als gesundheitliche und wirtschaftliche Belastung.
  • WHO empfiehlt körperliche Bewegung zur Demenz-Prävention.
  • Warum Tanzen besser ist als normaler Kraft- und Ausdauersport.
  • Sport- und Tanzrollator: Bis ins hohe Alter das Tanzbein schwingen.

Das Risiko, ab einem Alter von 65 Jahren am sogenannten Syndrom der "leichten kognitiven Störung" zu erkranken, beträgt laut aktuellen Studien 10 bis 20 Prozent. Jede zehnte Person entwickelt in der Folge eine Demenz, für welche es bisher keine Behandlungsmethode gibt. Wissenschaftlern zufolge könnte aber eine präventive Lösung das Tanzen sein. Also: Schwing das Tanzbein und lass die Hüften kreisen!

Tanzen gegen Demenz und für ein gesundes Leben

Laut WHO sind weltweit aktuell rund 50 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, Tendenz steigend. So soll laut Schätzungen die Zahl der Demenzerkrankten bis 2030 auf 82 Millionen ansteigen.

Neben der gesundheitlichen Belastung für Erkrankte und Angehörige sei Demenz auch ein gravierendes ökonomisches Problem. Die Zahlen der WHO sprechen von globalen Gesamtkosten in Höhe von 818 Milliarden US-Dollar! Aufgrund dieser Belastungen entwickelte die WHO eine Leitlinie für Maßnahmen gegen Demenz

Laut den Autoren der Leitlinie besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Entwicklung kognitiver Krankheiten und den Risikofaktoren des eigenen Lebensstils. Dazu zählen beispielsweise körperliche und geistige Inaktivität. Des Weiteren gelten Vorerkrankungen, wie Bluthochdruck und Fettleibigkeit, als Faktoren, die der Demenz Vorschub leisten.

Sportliche Betätigung: Das empfiehlt die WHO

Die WHO nennt neben den körperlichen Faktoren unter anderem auch die soziale Isolation im Alter. Ziel der Leitlinie ist es, Risikofaktoren zu thematisieren und so gut es geht zu minimieren. In erster Linie kannst du dies vor allem mit sportlicher Aktivität schaffen. Mit einer gesunden Ernährung kannst du dies noch weiter unterstützen. Welche Lebensmittel sich eignen, um der Demenz vorzubeugen, kannst du hier bei uns herausfinden. Wie du mit gesundem Essen allgemein deine Leistung steigern kannst, erfährst du in einem separaten Artikel von uns.

Die Leitlinie empfiehlt, dass sich Erwachsene ab 65 Jahren wöchentlich mindestens 150 Minuten sportlich betätigen sollten. Durch den Sport wird nicht nur deine körperliche Fitness besser, sondern unterstützt auch dein Gehirn. Wie unter anderem die Universität Siegen bestätigt, führt Sport zu einer besseren Durchblutung deines Gehirns. Die Folge: Die Nervenzellen werden gestärkt!

Das heißt, dass unser Gehirn besser geschützt ist und uns unsere kognitive Leistungsfähigkeit länger erhalten bleibt. Sport jeder Art ist also das A und O für deine Gesundheit - auch und vor allem im fortgeschrittenen Alter

Darum ist Tanzen besser als herkömmliches Training

Bei der Auswahl deiner sportlichen Betätigung kannst du eigentlich nichts falsch, jedoch viel richtig machen. Wie wäre es denn deshalb mit einem Tanzkurs? Denn eine Studie der Otto-von-Guericke-Universität und des Deutschen Zentrums für Neurologische Erkrankungen in Magdeburg konnte die positiven Effekte eines Tanztrainings für gesunde Senioren von 63 bis 80 Jahren wissenschaftlich belegen. 

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Die koordinativen und konditionellen Aufgaben, die der Tanzsport mit sich bringt, fordern gleichzeitig Körper und Geist. Mittels Kernspintomografien konnte die Forschergruppe die positive Wirkung auf das Hirn bestätigen. Bei den Teilnehmern der Studie wurde ein Wachstum des Gehirns und eine Erhöhung des Proteins BDNF festgestellt, welches für den Schutz und den Aufbau deiner Nervenzellen zuständig ist.  Damit konnten die Wissenschaftler den positiven Einfluss der sportlichen Bewegung für deine Gesundheit klar sichtbar machen.

Zudem belegen die Resultate der Studie auch, dass speziell das Tanztraining deutliche Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Kraft- und Ausdauertraining besitzt. So konnte man nachweisen, dass die Tanzgruppe über eine deutliche Verbesserung der Gleichgewichtsfähigkeiten und Gangsicherheit verfügt, welche für die Sturzprophylaxe entscheidend ist. Außerdem führt das gemeinsame Tanzen in der Gruppe zur sozialen Interaktion und steuert so der altersbedingten Vereinsamung entgegen. Tanzen hält dich also körperlich und geistig jung, beugt Stürzen vor, schafft ein Gemeinschaftsgefühl und schaltet viele Risikofaktoren, die zur Demenz führen können, aus. Nicht zu vergessen ist der Spaß, den Tanzen macht, während du deiner Gesundheit einen Bärendienst erweist.

Tanzen im Alter: Rollator-Tanz wird immer beliebter!

Wer also auch im Alter körperlich aktiv bleibt, hat mehr Spaß im Leben, lebt gesünder und fühlt sich geistig fit. Doch was ist, wenn dein Geist zwar willig ist, aber das Fleisch schwach? So "ist es gerade für ältere Menschen oft nicht so einfach sich zu bewegen, weil die Muskulatur im Alter schwächer wird", weiß auch Sportwissenschaftlerin Prof. Dr. Anita Hökelmann von der Universität Magdeburg. Genau diese Problematik führte zu ihrer Idee, einen Rollator speziell für sportliche Zwecke zu entwickeln. 

Die Idee, mit Rollator zu tanzen, ist aber keine neue Erfindung. Die eigentliche Gehhilfe wird auch in Deutschland schon seit längerer Zeit  - in positivem Sinn - zweckentfremdet. Mittlerweile arbeitet das Bundesministerium für Gesundheit eng mit dem Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband (ADTV) zusammen, um Menschen mit Gehhilfe mehr Lebensqualität zu bieten. So wurden laut Bundesministerium 200 Menschen für den Unterricht im Rollator-Tanz ausgebildet und sogar ein kostenloses Rollator-Tanz-Handbuch mit Schrittfolgen entwickelt. Ziel: Die Gehhilfe zum sportlichen Alltagsbegleiter entwickeln.

Der Sport- und Tanzrollator soll diese Entwicklung nicht nur unterstützen, sondern vor allem verbessern. Der Standard-Rollator sei laut Prof. Dr. Hökelmann durch seine feststehenden Räder in seiner Mobilität eingeschränkt. "Die Senioren können damit nur im Kreis fahren", so die Sportwissenschaftlerin weiter. Das Ergebnis aus Idee und Wissenschaft ist ein Sport- und Tanzrollator, der so wendig sein soll wie ein richtiger Tanzpartner. Mit eingebautem Bremssystem, das eingreift, wenn ein Sturz droht. Damit steht selbst im hohen Alter dem schwingenden Tanzbein und der kreisenden Hüfte nichts im Weg.

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