Gesund schwitzen: So profitiert dein Körper davon
Autor: Andrea Baumann
Deutschland, Mittwoch, 02. Oktober 2024
Vor allem bei hohen Temperaturen oder beim Sport schwitzen wir besonders viel. Das ist nicht immer angenehm – für den Körper aber sehr wichtig. Wir erklären, warum Schwitzen so gesund ist.
- Wann schwitzen wir?
- Warum ist Schwitzen wichtig für den Körper?
- Was tun gegen übermäßiges Schwitzen?
Schwitzen ist eine natürliche Reaktion deines Körpers, die dabei hilft, deine Körpertemperatur zu regulieren und deinen Organismus vor Überhitzung zu schützen. Doch wenn durch das Schwitzen ein unangenehmer Körpergeruch abgesondert wird oder sich Schweißränder an der Kleidung abzeichnen, kann es ungemütlich werden. Dabei ist Schwitzen tatsächlich lebensnotwendig für uns. Hier erfährst du, wann wir schwitzen, warum Schwitzen wichtig für den Körper ist und was man gegen übermäßiges Schwitzen tun kann.
Wann schwitzen wir?
Besonders an heißen Tagen oder bei körperlicher Anstrengung produziert dein Körper Schweiß. Im Prinzip übernimmt der Schweiß dabei die Funktion einer körpereigenen Klimaanlage: Um die ansteigende Körpertemperatur herunterzukühlen, bildet sich an der Hautoberfläche ein dünner Film aus Schweiß, der verdunstet und dabei Kälte erzeugt. Dieser Verdunstungsprozess entzieht überschüssige Wärme aus der Haut und den Blutgefäßen darin.
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Das Schwitzen wird durch das autonome Nervensystem gesteuert, das unbewusste Körperfunktionen regelt. Dagegen kannst du kaum etwas tun: Wenn dein Körper überhitzt, sendet das Nervensystem Signale an die Schweißdrüsen, um die Schweißproduktion zu starten. Das geschieht auch, wenn du gestresst oder nervös bist und Angst hast. Schwitzen wird demnach nicht nur von äußeren Temperaturen, sondern auch von deinen Emotionen beeinflusst.
Schwerstarbeit leisten zwei unterschiedliche Arten von Schweißdrüsen in deinem Körper: Die ekkrinen Drüsen, die vor allem an Handflächen, Fußsohlen, Stirn und Rücken zu finden sind, produzieren eine klare, geruchlose Flüssigkeit, die vor allem aus Wasser und Salz besteht. Dieser Schweiß reguliert die Körpertemperatur. Die apokrinen Schweißdrüsen hingegen befinden sich hauptsächlich in den Achselhöhlen und im Genitalbereich. Diese Drüsen produzieren eine dickere Flüssigkeit, die Proteine und Lipide enthält, die durch Bakterien auf der Haut zersetzt werden. Das Ergebnis ist ein unverwechselbarer, manchmal auch unangenehmer Körpergeruch, der aber eine wichtige Rolle beim Balz- und Sozialverhalten spielen kann. Die höchste Dichte an Schweißdrüsen befindet sich übrigens an den Handflächen und Fußsohlen, wo Schwitzen auch zu einer besseren Griffigkeit beiträgt. Hier findest du weitere Informationen dazu.
Warum ist Schwitzen wichtig für den Körper?
Schwitzen als natürliche und lebensnotwendige Körperfunktion schützt nicht nur vor Überhitzung, es hilft dem Körper auch, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt im Gleichgewicht zu halten: Überschüssige Wärme wird abgeführt und gleichzeitig gehen Flüssigkeit und Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Magnesium verloren. Diese Elektrolyte regulieren die Nerven- und Muskelfunktionen sowie den Wasserhaushalt im Körper. Durch das Schwitzen signalisiert der Körper, dass er Flüssigkeit braucht. Den Verlust von Wasser und Elektrolyten gleichst du aus, indem du etwas trinkst und elektrolythaltige Lebensmittel wie Bananen oder Nüsse zu dir nimmst. So bleibt das Gleichgewicht erhalten und dein Körper kann weiterhin normal funktionieren.
Schwitzen unterstützt auch die Entgiftung des Körpers. So werden mit dem Schweiß Abbauprodukte von Medikamenten, Alkohol und anderen Schadstoffen ausgeschieden. Dieser Prozess entlastet die Nieren und unterstützt das Immunsystem. Hier gibt es weitere Fakten rund ums Schwitzen und warum es so gesund ist.