Schrumpfende Hoden: Studie belegt Auswirkungen von Kiffen auf die Potenz

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Cannabis lässt die Hoden schrumpfen - zumindestens bei Affen.
Cannabis lässt die Hoden schrumpfen - zumindestens bei Affen.
CC0 / Pixabay / derneuemann

Was macht Kiffen mit der männlichen Potenz? Eine Studie hat ergeben, dass dauerhafter Cannabis-Konsum die Hoden schrumpfen lässt. Das ist dran.

  • Gesundheitliche Folgen: Das macht Kiffen mit dem Körper und der Psyche
  • Legal oder illegal - das sind die aktuellen Gesetze
  • Kiffen lässt Hoden schrumpfen? Das bedeutet die Studie für den menschlichen Körper

"Cannabis beeinträchtigt Manneskraft", titelte das Hanfjournal schon 2018. Immer wieder geben Wissenschaftler*innen Hinweise darauf, dass Kiffen negative Auswirkungen auf die männliche Potenz hat. Eine amerikanische Studie hat dies kürzlich wieder bestätigt. Durch einen täglichen Cannabis-Konsum sollen die Hoden schrumpfen und die Fruchtbarkeit abnehmen. Aber sind diese Studienergebnisse wirklich aussagekräftig?

Dauerhaftes Kiffen: Das sind die Folgen

Kiffen, das hat bestimmt jede*r schon mal gehört. Aber was zählt eigentlich alles unter diesen Begriff? Kiffen bedeutet speziell das Rauchen von Haschisch oder Marihuana. Als ersteres bezeichnet man die getrockneten Blüten der weiblichen Hanfpflanze. Zweiteres besteht aus dem gepressten Harz der Blüten und auch der Blätter der Hanfpflanze, die beispielsweise die Stoffe THC und CBD beinhaltet.

THC und CBD sind nicht nur für den kurzfristigen berauschenden Zustand nach dem Rauchen verantwortlich, sondern auch für die gesundheitlichen Folgen, die sich aus einem langfristigen und dauerhaften Konsum von Cannabis ergeben können. Aufgrund des beigemischten Tabaks zum Beispiel in Joints steigt das Risiko einer Lungenkrebserkrankung. Menschen, die dauerhaft Cannabis konsumieren, weisen zudem eine schlechtere Aufmerksamkeitsspanne und Lernfähigkeit auf. Weitere negative Auswirkungen auf das Immun- und Hormonsystem werden vermutet. Hinzu kommen psychische Folgen wie Desinteresse, Antriebslosigkeit und Unzufriedenheit. Nicht zuletzt kann es zu einer Abhängigkeit kommen, sodass bei einem Entzug Symptome wie Unruhe, Schwitzen und Ängstlichkeit auftreten können.

Das sind unter anderen Gründe, warum Cannabis in Deutschland bisher als illegale Droge eingestuft ist. In §29 Absatz 1 des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) wird geregelt, dass der unerlaubte Anbau von Cannabis sowie das Erwerben und Verkaufen Straftaten sind. Das Mitführen von Cannabis in kleinen Mengen wird nicht strafrechtlich verfolgt. Was kleine Mengen sind, wird allerdings je nach Bundesland unterschiedlich definiert. Die aktuellen Gesetze werden aber bald geändert, zumindest wenn man dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung glauben darf. Demnach soll der Verkauf in lizenzierten Geschäften erlaubt sein. Ob diese Regelung langfristig bestehen bleibt, wollen SPD, Grüne und FDP nach vier Jahren evaluieren.

Amerikanische Studie: Schrumpfende Hoden bei Affen

Auch wenn die Folgen gravierend erscheinen, schadet ein einmaliger bis seltener Konsum von Cannabis dem Körper nicht langfristig. Anders sieht es bei einem dauerhaften und exzessiven Konsum aus. Dann hat Kiffen auch eine negative Auswirkung auf die männliche Potenz, sagt eine Studie der Oregon Health & Science University, die Anfang des Jahres im Journal of Natural Products veröffentlicht wurde. Der tägliche Konsum von THC führt demnach zu einem sinkenden Testosteronspiegel mit der Folge von schrumpfenden Hoden und einer niedrigeren Fruchtbarkeit.

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Die Forschenden haben für die Untersuchung potente männliche Rhesusaffen über 70 Tage lang täglich mit THC gefüttert. Nach jeder Dosis und auch vor der ersten Dosis wurde eine Sperma-Probe entnommen. Aus der Untersuchung dieser ging hervor, dass der Anteil der Fortpflanzungshormone gesunken ist und sich der Testosteronspiegel der Affen deutlich verringert hat. Die Hoden sind sogar über 50 Prozent geschrumpft. Je mehr THC die Affen zu sich genommen haben, desto stärker waren die genannten Folgen ausgeprägt.

Bedeutet das, dass Männer vom Kiffen impotent werden? Nein. Erstens handelt es sich bei dem Versuch um einen täglichen und exzessiven Konsum. Zweitens geben die Untersuchungen nur Aufschluss über die Auswirkungen auf Affen, nicht aber auf Menschen. Allerdings können sie als Hinweis auch für die menschliche Potenz dienen. Niedrige Testosteronwerte verursachten laut den Forschenden bei Menschen nämlich neben schrumpfenden Hoden auch eine geringere sexuelle Lust und depressive Verstimmungen. Eine Studie bei weiblichen Rhesusaffen führte zu ähnlichen Erkenntnissen. Ein hohes Maß an Cannabis brachte das Hormonsystem und den Zyklus der Weibchen durcheinander und verursachte Fruchtbarkeitsstörungen. Aber auch hier wäre eine direkte Übertragung der Ergebnisse auf den menschlichen Körper verfrüht.

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