Pille absetzen: Das passiert mit deinem Körper
Autor: Louisa Thönig
Deutschland, Dienstag, 30. Januar 2024
Immer mehr Menschen entscheiden sich, die Antibabypille abzusetzen und durch Verhütungsmittel, die ohne Hormone auskommen, zu ersetzen. Doch welche Auswirkungen hat das Absetzen der Pille auf deinen Körper?
- Absetzen der Antibabypille: das richtige Timing
- Was kann sich im Körper verändern?
- Mit deinem Zyklus im Takt
- Alternative Verhütungsmethoden in der Übersicht
- Die Pille erneut einnehmen – geht das?
Nach aktuellen Studiendaten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bleiben auch im Jahr 2023 Kondome und die Pille die beliebtesten Verhütungsmittel. Doch es gibt viele Gründe, unabhängig von einem Kinderwunsch, warum menstruierende Personen die Pille absetzen. Neben einer Vielzahl von möglichen Nebenwirkungen können auch andere gesundheitliche Aspekte dabei eine Rolle spielen. Denn das beliebte Verhütungsmittel beeinflusst den Hormonhaushalt. Doch nachdem die Hormone abgesetzt sind, braucht der Körper erst eine gewisse Zeit, seinen Hormonhaushalt wieder einzupendeln.
Absetzen der Antibabypille: das richtige Timing
Die tägliche Einnahme von Hormonen wie Östrogen und Gestagen, die in der Pille enthalten sind, kann verschiedenste Beschwerden auslösen. Am häufigsten treten etwa anhaltende Kopfschmerzen, Übelkeit und Stimmungsschwankungen auf. Doch auch Pilzinfektionen, ungewollte Gewichtszunahmen oder sogar Thrombosen können Folgen der Pille sein.
Kommt es durch das Verhütungsmittel des Weiteren zu Bluthochdruck, Sehstörungen sowie epileptischen Anfällen, sollte die Einnahme dringend gestoppt werden. Ebenso sollte die Pille bei einigen gesundheitlichen Risiken oder Erkrankungen abgesetzt werden. Das betrifft Frauen, die zum Beispiel unter einer Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Gallenblasenkolik leiden.
Wenn du die Pille absetzen möchtest, ist der Zeitpunkt wichtig: Um es dem Körper einfacher zu machen, wird geraten, das angefangene Blister bis zum Ende einzunehmen. So kommt es am wenigsten zu unerwarteten Blutungen, wie Info Medizin berichtet. Empfohlen wird eine routinemäßige Kontrolluntersuchung beim Frauenarzt, bevor du die Pille absetzt. Diese ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Möchtest du danach hormonfrei verhüten, solltest du dich außerdem bereits im Vorfeld über passende Alternativen informieren. Hierbei kann eine gynäkologische Beratung ebenfalls hilfreich sein.
Was kann sich im Körper verändern?
Wie die Einnahme des Medikaments bringt auch das Absetzen der hormonellen Verhütungsmethode Veränderungen im Körper mit sich. Dieser muss sich erst an die Umstellung des Hormonhaushaltes und die Wiedereinstellung eines natürlichen Zyklus gewöhnen. Das kann eine Weile dauern, in manchen Fällen bis zu einem Jahr. Dabei ist die Reaktion auf das Absetzen bei jeder Frau individuell. Auftretende Nebenwirkungen gehen meist von selbst zurück, sobald die körpereigene Hormonregulierung abgeschlossen ist. Nach dem Absetzen der Pille machen sich jedoch nicht nur negative Auswirkungen bemerkbar. Auch positive Veränderungen lassen sich feststellen.
- Weniger Wassereinlagerungen/Gewichtsabnahme: Viele befürchten, dass sie nach dem Absetzen der Pille möglicherweise zunehmen. Doch genau der gegenteilige Effekt ist häufig der Fall. Durch die enthaltenen synthetischen Hormone des Präparats wird Flüssigkeit im Körper gebunden. Das führt dazu, dass sich mit Einnahme der Antibabypille schneller Wasser einlagert. Der Körper kann nach Absetzen leichter Wasser abbauen, was dann oftmals zu Gewichtsverlust führt.
- Gesteigerte Libido: Durch die Pille versetzt man den Körper dauerhaft in den Zustand einer scheinbaren Schwangerschaft. Viele verspüren daher nach Absetzen wieder mehr Lust auf Sex, weil die fruchtbare Phase nicht mehr unterdrückt wird.
- Geringere oder stärkere Stimmungsschwankungen/Kopfschmerzen: Stimmungsschwankungen und Kopfschmerzen können sich nach dem Absetzen ebenfalls verbessern. Allerdings ist das nicht bei jedem Menschen der Fall. Bei einigen führt das Beenden der Einnahme zu einer Steigerung von Stimmungsschwankungen oder Kopfschmerzen.