Gleich mit drei Funden im Rahmen einer Rapsöl-Untersuchung von Okö-Test haben die Tester nicht gerechnet: In einem Produkt wurde ein gefährliches Pestizid gefunden, andere wiesen eine hohe Menge an ungesunden Transfetten und Mineralölen auf.
Die jüngsten Ergebnisse einer Öko-Test-Untersuchung von Rapsöl haben für einige Überraschungen gesorgt. Besonders besorgniserregend war der Fund eines Pestizids in einem Bio-Produkt. Dieses Pestizid ist in Deutschland bereits seit 52 Jahren verboten. Getestet wurden insgesamt 30 Rapsöle - davon 16 konventionelle und raffinierte sowie 14 kalt gepresste in Bio-Qualität, die in Supermärkten, Discountern, Bio-Märkten und Drogerien gekauft wurden. Die Preise bewegten sich zwischen 1,39 und 15,98 Euro pro Liter.
Elf der getesteten Rapsöle konnten trotz einiger überraschenden Funde Bestnoten erzielen, denn Rapsöl ist grundsätzlich gesund, preiswert und vielseitig einsetzbar. Unter den als 'sehr gut' bewerteten Ölen finden sich sowohl raffinierte als auch kalt gepresste Varianten, sowohl günstige als auch teure, sowie konventionelle und Bio-Produkte.
Rapsöl im Öko-Test: Verbotenes Pestizid im Bio-Produkt gefunden
Bei dem gefundenen Pestizid handelt es sich um DDT, was laut Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit jahrzehntelang das meistgenutzte Insektizid war. In Pflanzenschutzmitteln ist es seit mehr als einem halben Jahrhundert verboten. DDT steht im Verdacht, krebserregend zu sein und ist hochgiftig für viele Tierarten. Öko-Test stellte das Pestizid im "Dennree Rapsöl kaltgepresst", das aus Rumänien stammt, fest und erhielt daher die Note "ungenügend".
Der Hersteller des Bio-Produkts legte ein Gegengutachten vor, in dem kein DDT nachgewiesen werden konnte. Der Rückstand könnte aufgrund der geringen Menge möglicherweise unterhalb der Nachweisgrenze liegen. Da der Fund jedoch so niedrig war, darf das Produkt weiterhin verkauft werden, so Öko-Test. Dennree, dass es sich bei dieser 'geringen Konzentration' um eine Altlast handelt, da DDT sehr lange in der Umwelt verbleibt. Obwohl von dem Produkt keine akute Gesundheitsgefahr ausgeht, liegt es in der Verantwortung der Hersteller, solche bedenklichen Pestizidrückstände zu vermeiden, besonders bei Bio-Produkten, die höhere Standards einhalten sollten. Weitere Pestizidrückstände wurden in etwa der Hälfte der getesteten Produkte gefunden, allerdings nur in geringen Mengen.
Weitere Testverlierer sind die Produkte "Biovit Bio Rapskernöl kaltgepresst-nativ" von Ja! und "Reines Rapsöl" von Penny, die einen bedenklichen Anteil an Transfettsäuren enthalten. Normalerweise findet man hohe Mengen an Transfetten in Fertigprodukten oder Süßwaren und gelten daher als ungesund. Wer sehr viele Transfette zu sich nimmt, könne laut AOK Herz-Kreislauf-Erkrankungen davontragen. Seit 2019 gibt es einen Grenzwert, den die betroffenen Produkte zwar einhalten, dennoch nach Angaben von Öko-Test mehr als 50 Prozent ausschöpfen.
Mehrheit der Öle enthält Mineralöl
Die Entdeckung von Mineralölbestandteilen in mehreren Rapsölen, darunter gefährliche Mineralölkohlenwasserstoff-Verbindungen (MOAH), die in einem früheren Test gar nicht nachweisbar waren, löste bei den Testern ebenfalls Erstaunen aus: In drei Produkten wurden MOAH festgestellt, was von Öko-Test als "besonders kritisch" betrachtet wird, da sie krebserregende Substanzen enthalten können.
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Weniger überraschend waren demnach die gesättigten Kohlenwasserstoffe (MOSH), die in neun Produkten nachgewiesen wurden: "MOSH reichern sich im Körper an und gelten dort als die wohl größte Verunreinigung".