Nur schwer zu erkennen: Das sind erste Anzeichen für einen Leistenbruch

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Bei einem Leistenbruch benötigst du ausreichend Zeit bis zur vollständigen Heilung.
Bei einem Leistenbruch benötigst du ausreichend Zeit bis zur vollständigen Heilung.
CC0 / Pixabay / AlexanderGrey

Betroffene erkennen einen Leistenbruch oft nur schwer. Diese Anzeichen und Symptome sind typisch für das Krankheitsbild.

  • Welche Symptome hast du bei einem Leistenbruch?
  • Was sind die Ursachen?
  • Wie wird ein Leistenbruch behandelt?
  • Gibt es weitere Dinge, die du bei einem Leistenbruch beachten musst?

Patient*innen sind meist überrascht, wenn beim Arztbesuch ein Leistenbruch festgestellt wird. Schließlich hatten sie in den vergangenen Tagen und Wochen kaum Beschwerden. Nur eine kleine Wölbung im Bauchbereich weist seit einiger Zeit darauf hin, dass etwas nicht stimmt. Wie kannst du einen Leistenbruch richtig und rechtzeitig erkennen?

Anzeichen für einen Leistenbruch

Wie aus heiterem Himmel bemerkst du bei der Körperpflege eine fast unscheinbare Ausbuchtung am Unterbauch. Hierbei kann es sich um einen Leistenbruch handeln, der auch unter den Bezeichnungen Leistenhernie oder Hernia inguinalis bekannt ist. Die Wölbung ist nicht verhärtet und kann in der Regel mit den Fingern nach innen gedrückt werden. Häufiger sind es Männer, die diese Veränderung bei sich entdecken. Der Begriff Leistenbruch ist irreführend, weil es sich um keinen klassischen Bruch handelt, den du mit kaputten Knochen an Armen und Beinen konnotierst. 

Weshalb überwiegend Männer in nahezu allen Altersgruppen einen Leistenbruch erleiden, kann daran liegen, dass bereits während der Schwangerschaft bei der Entwicklung der Geschlechtsorgane eine kleine Lücke im Leistenbereich entstehen kann. Dieser Zwischenraum kann im fortschreitenden Alter manchmal zu gesundheitlichen Problemen führen. Auch Frauen können einen Leistenbruch erleiden, allerdings ist die Krankheit bei weiblichen Personen weniger verbreitet. Hier kommt es zu einer auffälligen Verdickung an den Venuslippen. Die Diagnose "Leistenhernie" wird ebenfalls bereits bei Kleinkindern oder Jugendlichen festgestellt.

Als weitere Gründe für einen Leistenbruch werden vermutet: 

  • Übergewicht
  • ein schwaches Bindegewebe 
  • eine untrainierte Muskulatur
  • ein hohes Lebensalter
  • chronische Krankheiten

Welche Ursachen können einen Leistenbruch bewirken?

Auslöser für einen Leistenbruch können das Heben von schweren Gegenständen oder ein starker Hustenreiz sein. Die Folge: Das Gewebe stößt an einem bestimmten Punkt im Bauchraum durch. Auch ein intensives Pressen, wie beispielsweise beim Toilettengang, zählt zu den typischen Symptomen.

Meistens haben die Patient*innen keine nennenswerten Schmerzen, allerdings klagen sie über einen unangenehmen Druck oder das Gefühl, dass sich ein Fremdkörper im Bauch befindet. Bei der Hausarbeit, sportlicher Betätigung oder bei einem Niesanfall können sich die Beschwerden verstärken. Ruhst du dich dagegen aus, lassen die Symptome nach. Allerdings ist ein Leistenbruch keineswegs harmlos.

Da zunächst keine störenden Einschränkungen auftreten, sehen viele Betroffene von einem Arztbesuch ab. Treten nach einiger Zeit heftige Schmerzen auf, solltest du unverzüglich deinen Hausarzt oder deine Hausärztin aufsuchen. Auch Übelkeit oder eine Rötung können darauf hinweisen, dass du schnell handeln muss. Klemmen sich wichtige Organe oder Gewebe ein, kann dies sogar lebensgefährlich für dich sein. Und ein verheilter Leistenbruch kann im Laufe der Zeit mehrmals wieder aufbrechen

Bei einem Leistenbruch den Arzt konsultieren

Nach einer gründlichen Untersuchung wird die Diagnose Leistenbruch gestellt. Dieser lässt sich in zwei Kategorien unterteilen: 

  • Indirekter Leistenbruch: Dieser ist angeboren und tritt überwiegend bei Jungen auf, weil sich ein Teil des Leistenkanals nicht richtig verschlossen hat.
  • Direkter Leistenbruch: Hier bedingen das Alter oder gesundheitliche Probleme das Krankheitsbild.

Zunächst wird versucht, den Bruch mit herkömmlichen Methoden zu heilen. Sollte der Versuch fehlschlagen, muss eine Operation eingeleitet werden. Der Eingriff gehört zu den am häufigsten durchgeführten Operationen. Entweder macht der Chirurg einen Schnitt, um den Bruch zu schließen, alternativ wird eine schonendere Methode angewandt. Bei dieser werden lediglich drei kleine Schnitte gesetzt und der Eingriff wird mithilfe von Kameras und einem Kunststoffnetz durchgeführt. Meistens erfolgt die Operation ambulant und du kannst schon nach kurzer Zeit das Krankenhaus verlassen. 

Frauen werden zeitnah nach der Feststellung des Leistenbruchs operiert, weil es hier häufiger zu Schwierigkeiten während der Heilungsphase kommen kann. In ungünstigen Fällen leiden Patientinnen nicht an einem Leistenbruch, sondern haben sich einen Schenkelbruch zugezogen. Bei Kindern und Jugendlichen wird eine Operation ebenfalls unverzüglich eingeleitet. Aufgrund der körperlichen Belastung wird bei Seniorinnen und Senioren in der Regel auf einen chirurgischen Eingriff verzichtet.

Fazit

Zwar ist ein Leistenbruch häufig ohne größeren Aufwand heilbar, dennoch solltest du auf deine Gesundheit achten und vorsichtshalber einen Termin beim Hausarzt oder bei der Hausärztin vereinbaren, wenn du eine Veränderung im unteren Bauchbereich bemerkst. Kommt es zu Komplikationen, kann dies gefährlich für dich werden. Zudem ist eine Behandlung dann wesentlich langwieriger. Nach einem Eingriff musst du dich schonen und dir eventuell eine Krankschreibung ausstellen lassen. Bis die Wunde gut verheilt ist, brauchst du etwas Geduld.