Meistens haben die Patient*innen keine nennenswerten Schmerzen, allerdings klagen sie über einen unangenehmen Druck oder das Gefühl, dass sich ein Fremdkörper im Bauch befindet. Bei der Hausarbeit, sportlicher Betätigung oder bei einem Niesanfall können sich die Beschwerden verstärken. Ruhst du dich dagegen aus, lassen die Symptome nach. Allerdings ist ein Leistenbruch keineswegs harmlos.
Da zunächst keine störenden Einschränkungen auftreten, sehen viele Betroffene von einem Arztbesuch ab. Treten nach einiger Zeit heftige Schmerzen auf, solltest du unverzüglich deinen Hausarzt oder deine Hausärztin aufsuchen. Auch Übelkeit oder eine Rötung können darauf hinweisen, dass du schnell handeln muss. Klemmen sich wichtige Organe oder Gewebe ein, kann dies sogar lebensgefährlich für dich sein. Und ein verheilter Leistenbruch kann im Laufe der Zeit mehrmals wieder aufbrechen.
Bei einem Leistenbruch den Arzt konsultieren
Nach einer gründlichen Untersuchung wird die Diagnose Leistenbruch gestellt. Dieser lässt sich in zwei Kategorien unterteilen:
- Indirekter Leistenbruch: Dieser ist angeboren und tritt überwiegend bei Jungen auf, weil sich ein Teil des Leistenkanals nicht richtig verschlossen hat.
- Direkter Leistenbruch: Hier bedingen das Alter oder gesundheitliche Probleme das Krankheitsbild.
Zunächst wird versucht, den Bruch mit herkömmlichen Methoden zu heilen. Sollte der Versuch fehlschlagen, muss eine Operation eingeleitet werden. Der Eingriff gehört zu den am häufigsten durchgeführten Operationen. Entweder macht der Chirurg einen Schnitt, um den Bruch zu schließen, alternativ wird eine schonendere Methode angewandt. Bei dieser werden lediglich drei kleine Schnitte gesetzt und der Eingriff wird mithilfe von Kameras und einem Kunststoffnetz durchgeführt. Meistens erfolgt die Operation ambulant und du kannst schon nach kurzer Zeit das Krankenhaus verlassen.
Frauen werden zeitnah nach der Feststellung des Leistenbruchs operiert, weil es hier häufiger zu Schwierigkeiten während der Heilungsphase kommen kann. In ungünstigen Fällen leiden Patientinnen nicht an einem Leistenbruch, sondern haben sich einen Schenkelbruch zugezogen. Bei Kindern und Jugendlichen wird eine Operation ebenfalls unverzüglich eingeleitet. Aufgrund der körperlichen Belastung wird bei Seniorinnen und Senioren in der Regel auf einen chirurgischen Eingriff verzichtet.
Fazit
Zwar ist ein Leistenbruch häufig ohne größeren Aufwand heilbar, dennoch solltest du auf deine Gesundheit achten und vorsichtshalber einen Termin beim Hausarzt oder bei der Hausärztin vereinbaren, wenn du eine Veränderung im unteren Bauchbereich bemerkst. Kommt es zu Komplikationen, kann dies gefährlich für dich werden. Zudem ist eine Behandlung dann wesentlich langwieriger. Nach einem Eingriff musst du dich schonen und dir eventuell eine Krankschreibung ausstellen lassen. Bis die Wunde gut verheilt ist, brauchst du etwas Geduld.