- Neue Therapie gegen Krebs zeigt vielversprechende Erfolge bei Hals- und Kopfkarzinomen
- Behandlung mit Kombination aus zwei verschiedenen Wirkstoffen
- Britischer Krebspatient erzählt von Behandlungserfolg
Barry Ambrose aus Bury St Edmunds (Großbritannien) konnte die neue Immuntherapie retten: Der 77-Jährige, bei dem im Jahr 2017 Kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde, nahm in England an einer Medikamentenstudie teil, bei der die beiden Wirkstoffe Ipilimumab und Nivolumab kombiniert eingesetzt wurde, um Patienten mit Hals- oder Kopftumoren zu behandeln. "Was hatte ich schon zu verlieren", erklärte Ambrose gegenüber dem in London ansässigen "Institute of Cancer Research" (ICR), das die Studienergebnisse nun vorstellte.
Neue Immuntherapie gegen Krebs zeigt Erfolge: Kehlkopfkrebs vollkommen verschwunden
Demnach hätte die neue Immuntherapie die Lebenserwartung von Krebspatienten mit Hals- oder Kopfkarzinomen deutlich verlängert - während gleichzeitig weniger Nebenwirkungen aufgetreten seien, als bei der Standardbehandlung mittels Chemotherapie. "Trotz der fehlenden Signifikanz sind die Ergebnisse klinisch bedeutsam", erklärte der an der Studie beteiligte Professor Kevin Harrington deshalb optimistisch. Weitere Forschung sei jedoch nötig.
Barry Ambrose bezeichnet die Behandlung zumindest als "Rettungsleine". Auch wenn die Therapie bei seinem ebenfalls aufgetreten Lungenkrebs weniger anschlug, konnte Ambrose zwischenzeitlich zusammen mit seiner Frau eine Kreuzfahrt in die Karibik unternehmen. Schließlich war sein Kehlkopfkrebs vollkommen verschwunden. "Es war ein fantastischer Moment, als die Schwestern mich riefen und mir sagten, dass der Tumor in meinem Hals komplett verschwunden war", erinnert sich Ambrose.
Die beiden Wirkstoffe Ipilimumab und Nivolumab sollen laut Bericht das Immunsystem dazu anregen, die Krebszellen anzugreifen und abzutöten. Mit der Kombination beider Medikamente wurden bereits früher einige Erfolge erzielt.
Im November 2020 wurde die Kombination beider Wirkstoffe in Deutschland als Behandlungsmethode bei metastasierten Lungenkrebs zugelassen. Dabei wird der Tumor zunächst operativ entfernt und die Behandlung durch eine Chemotherapie unterstützt. Die Behandlung hätte sich laut Studien ebenfalls positiv auf die Lebenserwartung der Patienten ausgewirkt. Laut Spiegel hatte sich die Behandlung auch bei Hautkrebs, Nierenkrebs oder Darmkrebs bewiesen.