Kürbis gegen Bluthochdruck: Studie mit neuen Ergebnissen
Autor: Redaktion
Dallas, Mittwoch, 23. Sept. 2020
Laut einer Studie der "American Heart Association" soll der regelmäßige Verzehr von Kürbisfleisch oder Kürbiskernen den Blutdruck senken. Mit Ratten gab es bereits erfolgversprechende Versuche - doch funktioniert das auch bei Menschen?
Weltweit hat etwa ein Viertel der Bevölkerung einen zu hohen Blutdruck. Auch in Deutschland gilt Bluthochdruck als Risikofaktor Nummer Eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Etwa 20 bis 30 Millionen Deutsche leiden unter der Krankheit. Sie ist somit sehr ernst zu nehmen.
Dies dachten sich auch Forscher der "American Heart Association" (AHA), welche zu den größten Organisationen gehört, die sich der Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen widmen. Bei der"Hypertension 2019 Scientific Session" - ein dreitägiges, wissenschaftliches Programm für aktuelle Studien zum Thema Bluthochdruck in New Orleans - wurde eine neue Studie vorgestellt, die die Wirkung von Kürbis auf den Blutdruck austestet.
Kürbis gegen Bluthochdruck: Laborexperiment soll Aufschluss geben
Forscher beobachteten die Wirkung des Kürbisverzehrs an Ratten, welche ab der sechsten Lebenswoche auf eine Diät gesetzt wurden. In dieser wurden gezielt vier Prozent der Kalorien von Kürbisfleisch oder Kürbiskernen abgedeckt.
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Eine weitere Gruppe Ratten bekam eine ähnliche, ebenfalls kontrollierte Diät, jedoch ohne Kürbis. Um den Ratten den Kürbis gut zuführen zu können, wurden die Kerne und das Fleisch des Kürbis gefriergetrocknet, danach in einen Puder zerstampft und dem Essen untergemischt. Acht Wochen lang wurde die Forschung betrieben und regelmäßig der Blutdruck der beiden Gruppen gemessen.
Nach acht Wochen Forschung kommen die Wissenschaftler zu einem Ergebnis: Die Gruppe der Ratten, die täglich Kürbis unter ihre Nahrung gemischt bekam, hatte am Ende einen durchschnittlich wesentlich niedrigeren Blutdruck zu verzeichnen. Ganze 20 Prozent betrug der Unterschied im Vergleich zur Rattengruppe, die keinen Kürbis zu essen bekam.
Kürbis-Studie: Erfolg an Ratten keine Garantie für gleichen Erfolg am Menschen
Laut Dr. Soweto Thomas, ein Forscher aus Alabama, der die Kürbisstudie leitet, könne man aber noch nicht genau sagen, wie sich der Kürbiskonsum auf den Menschen auswirkt. Ein Mensch müsste täglich circa 150 bis 200 Gramm Kürbisfleisch und 30 bis 40 Gramm Kürbiskerne essen, um gleiche Verhältnisse wie bei dem Experiment mit den Ratten entstehen zu lassen.
Die blutdrucksenkende Wirkung vom Kürbis wurde zwar auch schon von anderen Experten entdeckt, man könne jedoch derzeitig nicht garantieren, dass ein täglicher Kürbiskonsum nach Vorbild des Experiments die exakt gleiche Wirkung wie bei den Ratten auch beim Menschen erzeugt. Doch warum wurde die Forschung dann überhaupt mit Kürbissen betrieben?