Bewegung tut dem Körper gut, egal in welchem Alter. Besonders wichtig ist sie für ältere Leute, ansonsten drohen schlimme Folgen. Eine typische Erkrankung ist die Sarkopenie.
Nahezu jeder kennt das Sprichwort "wer rastet, der rostet". Die Aussage soll die positiven Effekte von Bewegung auf den Menschen hervorheben. Besonders im Alter ist mangelnde Fitness fatal und kann zu zahlreichen Krankheiten und Beschwerden führen. Eines dieser Leiden ist Sarkopenie, die vor allem Seniorinnen und Senioren ihrer Lebensqualität berauben kann.
Je älter man wird, desto schneller baut der Körper ungenutzte Muskeln ab. Ab dem 50. Lebensjahr verliert ein Mensch pro Jahr ein bis zwei Prozent der inaktiven Skelettmuskelmasse. Davon berichtet das Universitätsspital Zürich in einem Paper. Der Aufbau von Muskelmasse fällt mit zunehmendem Alter schwerer, da die Fähigkeit des Körpers zur Synthese von Eiweiß abnimmt. Und genau dieser Vorgang ist nötig, um Muskeln aufzubauen.
Muskelschwund kann zu verringerter Mobilität führen
Die übermäßige Abnahme von Muskelmasse wird als Sarkopenie bezeichnet. Die Folge der Erkrankung: Der Körper verliert immer mehr an Mobilität. Mit ihr geht häufig ein Verlust der Lebensqualität durch die Schwierigkeiten bei alltäglichen Belastungen und Bewegungen einher. Der Begriff stamme laut der Rheuma-Liga aus dem Griechischen und ist eine Zusammensetzung aus den Worten für Fleisch (sarx) und Verlust (penia).
Diese Art von krankhaftem Muskelschwund tritt vor allem bei Seniorinnen und Senioren auf, jedoch können auch jüngere Menschen daran erkranken. Mindestens jeder zweite Mensch über 80 Jahren ist davon betroffen, wie es vom Universitätsspital Zürich heißt. Eine bestimmte Vorerkrankung steigert das Sarkopenie-Risiko bereits im mittleren Lebensalter drastisch: Entzündungsprozesse im Körper.
Besonders Betroffene von rheumatoider Arthritis, in deren Körper ebendiese chronischen Entzündungsprozesse ablaufen, erkranken elfmal häufiger an Sarkopenie als Menschen ohne diese Krankheit - und das bereits im mittleren Lebensalter. Laut der Rheuma-Liga belegen zahlreiche Untersuchungen, "dass eine Beziehung zwischen Sarkopenie und hoher Krankheitsaktivität der rheumatoiden Arthritis besteht: Je höher die Krankheitsaktivität, umso größer ist der Verlust an Muskelmasse und Funktion."
Auch Übergewichtige leiden unter Sarkopenie - und sind doppelt bedroht
Der Begriff Muskelschwund kann irreführend sein, denn nur weil der Körper zu wenig Muskulatur aufweist, ist man nicht automatisch mager. An den Stellen fehlender Muskulatur kann sich nämlich umso leichter Fett einlagern. Sarkopenie ist bei jedem Gewicht möglich und in Kombination mit Übergewicht besonders problematisch. Übermäßig viel Körperfett kann zusätzlich zu den Risiken einer Sarkopenie auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.
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Abgesehen vom Alterungsprozess an sich und Entzündungsprozessen gibt es weitere Faktoren, die zu einer Sarkopenie beitragen können:
- Mangelernährung, vor allem in Bezug auf Eiweiß
- Fehlende Bewegung
- Ausgeprägter Vitamin-D-Mangel
- Hormon-Mangel, vor allem Testosteron oder Östrogen