Rachitis zurück: Vergessene Krankheit durch Vitamin-D-Mangel ausgelöst
Autor: Dominik Jahn
Schottland, Donnerstag, 24. August 2023
Besonders Kinder und Babys sind von der Rachitis betroffen. Aber auch noch andere Krankheiten scheinen wieder auf dem Vormarsch zu sein.
Die Meldungen aus Schottland sind durchaus besorgniserregend. Im Jahr 2022 wurden demnach 442 Fälle von Rachitis registriert - einer vor allem aus dem 19. Jahrhundert bekannten Krankheit. Jetzt, so scheint es, kehrt sie zurück nach Europa. Mediziner heben dabei die enorme Bedeutung von Vitamin D hervor. Gerade ein Mangel dieses Vitamins ist ein Problem.
Unter anderem das Deutsche Ärzteblatt schreibt dazu, dass es sich um einen deutlichen Anstieg der Erkrankungen handeln würde. 2018 habe die Zahl der Fälle in Schottland laut den britischen Gesundheitsbehörden noch bei 354 gelegen. Was steckt hinter Rachitis?
Rückkehr von Rachitis: Erkrankte leiden an Vitamin-D-Mangel
Wie die Fachzeitschrift erklärt, handelt es sich bei Rachitis um eine Knochenkrankheit. Erkrankte leiden beispielsweise unter X- oder O-Beinen. Ursache für die Erkrankung ist ein schwerer Mangel an Vitamin D durch zu wenig Sonnenlicht oder Mangelernährung. Im 19. Jahrhundert war Rachitis demnach wegen Mangelernährung vor allem in den Armenvierteln Großbritanniens weit verbreitet.
Organisation: | Deutsche Ärzteblatt |
Erstausgabe: | 1872 |
Beschreibung: | Fachzeitschrift |
Hauptsitz: | Köln |
Vitamin-D ist gerade für Babys und Kinder enorm wichtig. Fehlt es an ausreichenden Mengen, sind Folgeschäden meist nicht zu verhindern. Dabei würde sich der tägliche Bedarf gut mit Lebensmitteln abdecken lassen - würde es den Betroffenen nicht am Geld fehlen.
Rachitis in Schottland: Armut und Mangelernährung bleiben Hauptfaktoren
Und auch jetzt liegen die Gründe für die Rückkehr der Rachitis in der Herkunft der Menschen. Der Meldung nach sind mehr als drei Viertel der neuen Fälle aus dem Jahr 2022 in der Region um die Stadt Glasgow aufgetreten. Die Region gehört zu einer der ärmsten in Schottland. Fast ein Drittel der Kinder, so heißt es, leben nach Schätzungen der lokalen Behörden in Armut.
Für Gesundheitsexperten der klare Zusammenhang. Armut und mangelhafte Ernährung. Auch die Fallzahlen von Tuberkulose und Scharlach sind in Schottland zuletzt gestiegen.
Tuberkulose