Studie enthüllt: Parkinson-Symptome können 30 Jahre vor Krankheitsausbruch sichtbar sein
Autor: Svenja Hentschel
Deutschland, Montag, 11. Dezember 2023
Eine Studie zu Parkinson gibt Hoffnung: Einige Symptome sind lange vor Ausbruch der Erkrankung sichtbar - 30 Jahre im Voraus.
- Parkinson - Symptome
- Erste Anzeichen
- Nach Studie: Hoffnung auf Therapie
Bis zu 400.000 Menschen leiden laut der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) aktuell in Deutschland an Parkinson. Morbus Parkinson, wie die Krankheit auch genannt wird, sei damit nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung in Deutschland.
Nervenzellen sterben ab - das sind Symptome bei Parkinson
Die Symptome von Parkinson entwickeln sich schleichend. Meist beginnen sie der DPG zufolge einseitig und werden im Verlauf der Krankheit ausgeprägter. So beeinträchtigt die Erkrankungen die Betroffenen zunehmen in ihrem Alltag und ihrer Selbstständigkeit. Parkinson geht dabei von einer bestimmten Hirnregion aus, der sogenannten schwarzen Substanz im Mittelhirn. Dort befinden sich spezielle Nervenzellen (Neurone), die den Nervenbotenstoff Dopamin produzieren und durch diesen mit anderen Nervenzellen kommunizieren. Dopamin ist unter anderem wichtig für die Steuerung von Bewegungen. Bei Betroffenen der Parkinson-Erkrankung sterben immer mehr dieser Nervenzellen ab. Dadurch entsteht ein Dopamin-Mangel und ein Ungleichgewicht der Nervenbotenstoffe im Gehirn. Daraus folgen die typischen Parkinson-Symptome. Die Ursache für den Zelltod bei Parkinson ist noch nicht eindeutig nachgewiesen.
Zu den typischen Symptomen gehören Zittern, weitere Bewegungsstörungen wie Steifheit der Muskeln, verlangsamte Bewegungen und Gleichgewichtsstörungen. Zusätzliche Symptome können das „Einfrieren“ von Bewegungen (Freezing), Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken, Störungen der vegetativen Funktionen - beispielsweise Blutdruck und Verdauung - sein. Aber auch Schlafstörungen, Depressionen und geistige Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz können Symptome von Parkinson sein.
Das Fortschreiten der Erkrankung lässt sich bisher nicht aufhalten. Bislang wird Parkinson vor allem mit Medikamenten, Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie behandelt. Eine neue Studie der Michael J. Fox Foundation bringt jetzt Hoffnung. Denn sie zeigt, dass Patient*innen schon viele Jahre vor Ausbruch der Krankheit andere Symptome aufzeigen als muskuläre Probleme. Wenn die Erkrankung erkannt wird, kann sie im Optimalfall auch besser behandelt werden.
Frühe Anzeichen von Parkinson schon 20 bis 30 Jahre vor der Erkrankung erkennbar
"Wir sehen hier jeden Tag enorm viele Parkinson-Patienten in unterschiedlichen Stadien. Und das ist schon hart, weil man einfach nichts tun kann", sagt Brit Mollenhauer, Chefärztin der Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel, einer Fachklinik für Parkinson, gegenüber ntv. Medikamente könnten die Symptome nur lindern, die Patient*innen würden aber nach und nach die Kontrolle über ihre Bewegungen verlieren. Für die meisten ist das ein großer Verlust von Lebensqualität.
Genau das soll sich nun ändern. Auch Mollenhauer ist an der Studie, die von der Michael J. Fox Foundation finanziert wird, beteiligt. In der Studie wird nach neuen Heilungsansätzen gesucht. Der Gründer der Organisation, Schauspieler Michael J. Fox ("Zurück in die Zukunft"), hat seine Parkinson-Diagnose schon im Alter von 29 Jahren bekommen. Heute ist er 61.