Viele Menschen haben nach einer Erkältung noch wochenlang Husten. Eine neue Studie zeigt, warum dieser Husten länger bleibt und bei welchen Alarmsignalen ein Arztbesuch nötig ist.
Die Erkältung ist weg, aber der nervige Husten hält sich hartnäckig? Das geht vielen Menschen so und ist bis zu einem bestimmten Punkt sogar normal, wie Forscher der kanadischen University of British Columbia in einer neuen Studie herausgefunden haben.
Der sogenannte postinfektiöse Husten betrifft demnach elf bis 25 Prozent der Erwachsenen nach einer Infektion der Atemwege. Postinfektiöser Husten ist definiert als Husten nach Infektion, dessen Symptome mehrere Wochen andauern. Die vorangegangene Infektion löst eine Entzündungskaskade aus, die die bronchiale Empfindlichkeit und die Schleimproduktion erhöht, während die Schleimabfuhr reduziert wird. Doch es gibt Warnsignale, auf die Betroffene achten sollten, um den Husten von einer ernsthaften Erkrankung unterscheiden zu können.
Husten nach Erkältung: Gefährlich oder harmlos? Diese Symptome sind Alarmsignale
Für die Diagnose des Hustens sei eine vorausgegangene Atemwegsinfektion erforderlich. Wichtige Hinweise seien das Fehlen auffälliger körperlicher Befunde und der Ausschluss anderer Ursachen für länger anhaltenden Husten, wie etwa Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), gastroösophagealer Reflux oder die Einnahme von ACE-Hemmern.
Falls Patienten unter anfallsartigem Husten mit nachfolgendem Erbrechen und Keuchen beim Einatmen leiden, sollte Keuchhusten in Betracht gezogen werden, so die Forscher. Tritt zusätzlich Blut im Auswurf auf oder bestehen etwa Schluckbeschwerden, übermäßige Atemnot oder Heiserkeit, sind weitere Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen notwendig.
Weitere Alarmsignale wären wiederholte Lungenentzündungen in der Vergangenheit oder langjähriges Rauchen. Hält der Husten länger als acht Wochen an, ist von einem chronischen Verlauf auszugehen, was erweiterte Diagnostik wie Lungenfunktionstests nötig mache.
Wissenschaftler warnen vor Medikamenten bei Husten nach Infektion
Es existieren der Studie zufolge auch keine Belege für eine sichere Behandlung mit Medikamenten. Studien zur Beurteilung von inhalierten Kortikosteroiden, Bronchien-erweiternde Wirkstoffe und oralen Medikamenten bei postinfektiösem Husten kamen vielmehr zu dem Schluss, dass kein Nutzen nachgewiesen werden konnte.
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Laut den Forschern bessern sich die Hustensymptome ohne Medikamente wahrscheinlich sogar schneller. Neben den Kosten und möglichen Nebenwirkungen setzen Inhalatoren auch starke Treibhausgase frei, so die Mediziner. Aufklärung und Beruhigung seien bei postinfektiösem Husten absolut geboten.