Wortfindungsstörungen sind erwiesenermaßen ein frühes Anzeichen für Alzheimer. Doch jetzt haben Forscher ein neues Warnzeichen entdeckt, das möglicherweise noch deutlicher auf die Erkrankung hindeutet.
Der alte Bekannte, dessen Name uns nicht mehr einfällt. Der Schauspieler mit dem bekannten Gesicht, das wir aber nicht zuordnen können. Das Ziel des Urlaubs im vergangenen Jahr, das "auf der Zunge liegt". Solche Situationen kommen uns allen bekannt vor. Doch wenn jemand ständig Namen oder Wörter vergisst, obwohl diese ihm eigentlich vertraut sind, spricht die Wissenschaft vom sogenannten Zungenspitzenphänomen.
Solche Gedächtnislücken treten mit zunehmendem Alter häufiger auf und werden von Angehörigen oder Ärzten häufig mit Alzheimer in Verbindung gebracht. Die Angst vor Alzheimer im Alter ist groß. Studien zeigen, wie sich durch einen gesunden Lebensstil das Risiko einer Erkrankung senken lässt. Die Ernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Vergesslichkeit bei Wörtern und Namen? Ein Sprachmuster könnte deutlichere Alzheimer-Anzeichen offenbaren
Während frühe Anzeichen von Alzheimer in der Tat Probleme bei der Wortfindung umfassen, zählen auch Gedächtnisverlust, Verwirrung über Zeit und Ort sowie Verhaltens- und Stimmungsänderungen dazu. Betroffene können alltägliche Aufgaben vergessen und vertraute Orte nicht mehr wiedererkennen. Eine neue Studie hebt jedoch ein anderes Merkmal hervor: Veränderungen im Sprachverhalten könnten ein vorrangiges Anzeichen sein.
Die aktuelle Untersuchung legt nahe, dass die Geschwindigkeit, mit der eine ältere Person spricht, ein viel zuverlässigeres Anzeichen für Alzheimer und generellen kognitiven Verfall sein könnte als das klassische Vergessen von Wörtern. Diese Erkenntnisse wurden von Wissenschaftlern der University of Toronto im Fachjournal "Aging, Neuropsychology, and Cognition" publiziert.
Für die Studie beschrieben 125 gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 90 Jahren eine detaillierte Szene. Künstliche Intelligenz analysierte dabei die Sprechgeschwindigkeit, Pausendauer zwischen den Wörtern und den Wortschatz. Die Teilnehmer absolvierten zudem Standardtests zu Konzentration und Denkgeschwindigkeit sowie zur Fähigkeit, Aufgaben zu planen und auszuführen. Die Ergebnisse zeigten, dass ältere Teilnehmer mit langsamerer Sprechgeschwindigkeit am schwächsten abschnitten - und zwar unabhängig von ihren Wortfindungsschwierigkeiten.
Störfaktoren bei Audioaufnahmen
Um die kognitiven und verbalen Fähigkeiten der Teilnehmer zu prüfen, nutzt die Studie eine innovative Methode. Normalerweise benennt der Mensch ein Objekt in zwei Schritten: Zuerst sucht das Gehirn das richtige Wort, dann sagt der Mund es laut. Dieser Prozess wurde in der Studie absichtlich gestört.
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Teilnehmer mussten Bilder von Alltagsgegenständen wie einem Besen benennen, während sie gleichzeitig eine Audioaufnahme hörten. Diese Aufnahme spielte entweder ein wortbedeutungsähnliches Wort (wie "Mob") oder ein ähnlich klingendes Wort (wie "Leben") ab.