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Alzheimer und Demenz: Auf diese 10 frühen Warnsignale solltest du achten


Autor: Robert Wagner

Deutschland, Donnerstag, 22. August 2024

Demenz und Alzheimer sind nicht heilbar. Dennoch kann man Betroffenen gut helfen. Insbesondere, wenn man eine Erkrankung früh erkennt. Experten nennen 10 frühe Warnsignale, auf die man achten sollte.
Im Alter wird man vergesslicher - das ist normal. Doch ab wann wird aus normaler Vergesslichkeit eine Demenz oder Alzheimer-Erkrankung? Wir stellen 10 Warnsignale vor, die schon früh auftreten.


Die Hinweise auf eine Demenz-Erkrankung sind zahlreich. Sogar an den Augen soll man eine Alzheimer-Erkrankung schon im Frühstadium erkennen.  Dennoch: Eine Vielzahl der ersten Symptome sind unspezifisch. Das heißt, sie können auch auf andere Erkrankungen hinweisen - oder auch Teil des normalen Alterns sein.

Um Betroffen und Angehörigen zu helfen, hat die Alzheimer Forschung Initiative 10 frühe Warnsignale aufgelistet, auf die man achten sollte. Dabei ist wichtig: Wenn eines oder mehrere dieser Signale regelmäßig bei dir oder einem Angehörigen auftreten, sollte man unbedingt ärztlichen Rat einholen.  

Liste von 10 Symptomen und Anzeichen für Alzheimer oder andere Demenz-Erkrankungen

Man wird vergesslicher, kann sich Sachen schlechter merken oder fühlt sich im Alltag ängstlicher: Im Alter lässt die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit nach und man wird automatisch unsicherer. Doch bis zu welchem Grad ist dies normal - und wann sollte man sich Sorgen machen? Die Experten der Alzheimer Forschung Initiative versuchen hier, eine Einordnung zu geben: 

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1. Vergesslichkeit und Gedächtnisprobleme

Vergesslichkeit ist sicher das am häufigsten mit Demenz in Verbindung gebrachte Symptom. Dabei ist es durchaus normal, dass man sich im Alter kurzfristig nicht an Namen, Termine oder ähnliches erinnert. 

Im Gegensatz dazu wird das Kurzzeitgedächtnis bei Alzheimer deutlich stärker beeinträchtigt. Und zwar soweit, dass es zu ernsten Einschränkungen im Alltag kommt: Wer also kurzfristig einen Termin vergisst, muss sich nicht unbedingt Sorgen machen.  Fällt einem der Termin aber auch später nicht mehr ein oder vergisst man sogar, warum man überhaupt einen Termin ausgemacht hatte, könnte das ein Hinweis auf eine Demenz-Erkrankung sein. 

2. Konzentrationsprobleme und Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen

Es ist normal, dass man im Alter öfters zerstreut ist. Vor allem dann, wenn mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen sind. 

Bedenklich wird es, wenn Betroffene auch von alltäglichen Aufgaben regelmäßig überfordert werden. Dieses Demenz-Symptom ist deswegen auch für Angehörige oft offensichtlich: Mutter oder Großmutter sind dann beispielsweise beim Kochen/Backen eines altbekannten Rezepts überfordert. 

3. Probleme bei Routineaufgaben und gewohnten Tätigkeiten

Dieser Punkt ähnelt Punkt 2. Im Unterschied dazu geht es hier stärker um ein Gefühl der Überforderung.

So ist es normal, dass ältere Menschen gelegentlich Hilfe bei anspruchsvolleren oder neuen Alltagsaufgaben brauchen. Klassisches Beispiel ist hier der Umgang mit neuer Technik (Smartphone, Smart-TV). Problematisch wird es, wenn auch Routineaufgaben zu Überforderung führen (z.B. am Arbeitsplatz).

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4. Orientierungsprobleme (räumlich und zeitlich)

Welcher Wochentag ist heute? Diese Frage ist nicht ungewöhnlich und kein Grund für Beunruhigung.

Anders ist es, wenn Betroffene regelmäßig Zeitabstände nicht einordnen können, das aktuelle Jahr vergessen oder nicht mehr wissen, wie sie aus der Nachbarschaft nach Hause kommen.

Anders als der Name impliziert, geht es übrigens beim sogenannten "Uhrentest" nicht um diese zeitliche Orientierung. Stattdessen werden mit diesem einfachen Test gleiche mehrere kognitive Faktoren von Demenz-Patienten getestet.  

5. Wahrnehmungsstörungen

Schlechter werdende Augen sind im Alter ein Stück weit normal - wenngleich Sehstörungen einer neuen Studie nach selbst als Risikofaktor für Demenz gelten.  

Bei Demenz- und Alzheimerpatienten geht es über Sehprobleme hinaus: Betroffene können schlecht räumlich sehen, haben Probleme beim Erkennen von Bildern und Gesichtern sowie beim Unterscheiden von Farben und dem kontrastreichen Sehen. 

6. Sprach- und Schreibschwäche

"Ach, wie heißt das nochmal?" Das einem ab und zu ein Wort nicht einfällt, ist ein Stück weit normal. 

Einen Hinweis auf eine Demenz-Erkrankung kann es sein, wenn Betroffene Probleme haben, einem kompletten Gespräch zu folgen bzw. selbst beim Reden immer wieder den Faden verlieren. Auch regelmäßige Wortfindungsprobleme und das Verwenden unpassender Wörter können ein Indiz für Demenz sein. 

7. Gegenstände verlieren und verlegen

Dass man ab und zu seine Brille verlegt oder vergisst, wo man den Autoschlüssel abgelegt hat, ist kein Grund für Beunruhigung. 

Passiert dies aber regelmäßig, wird es schon problematischer. Insbesondere dann, wenn Dingen an gänzlich unpassenden Orten abgelegt werden - sich das Handy beispielsweise im Kühlschrank wiederfindet. 

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8. Eingeschränktes Urteilsvermögen

Auch hier gilt: Es ist normal, ab und zu falsche Entscheidungen zu treffen oder unüberlegt zu handeln.

Aber wenn regelmäßig nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen werden, kann dies ein Hinweis auf Demenz bzw. Alzheimer sein. Die Alzheimer Forschung Initiative nennt hier das Beispiel Kleiderwahl: Wenn Betroffene im Winter zielsicher zu Sandalen oder im Sommer zu Winterstiefeln greifen, sollte eine eventuelle Demenz-Erkrankung ärztlich abgeklärt werden.

9. Rückzug aus dem Leben und Verlust von Eigeninitiative

Je älter man wird, desto schneller ist man von sozialen Verpflichtungen im Beruf oder in der Familie überfordert. Dies ist ein Stück weit normal. 

Bei Demenz- und Alzheimerpatienten findet diese Entwicklung aber deutlich schneller und drastischer statt. Langgehegte Hobbys werden vernachlässigt, die Lust auf neues geht komplett verloren. Betroffene fühlen sich häufig unsicher und ziehen sich zurück.

10. Persönlichkeitsveränderung und ungewöhnliche Verhaltensweisen

Je älter man wird, desto wichtiger werden vielen Menschen Routinen. Es ist normal, wenn es zu Irritationen führt, wenn diese unterbrochen werden.

Aber: Verhalten sich Betroffene plötzlich und ohne erkennbaren Grund anders, ist dies ein starker Hinweis insbesondere auf Alzheimer. Angehörige berichten beispielsweise häufiger davon, dass Alzheimer-Patienten plötzlich aggressiv und misstrauisch auch gegenüber ihren nächsten Vertrauten reagieren.